Rund 200.000 Menschen bei der Trauerfeier in Rom

Der Andrang bei der Trauerfeier für Papst Franziskus war riesig. Neben politischer Prominenz, Vertretern der Königshäuser, mehr als 200 Kardinälen und rund 4.000 Geistlichen drängten sich mehr als 100.000 Menschen rund um den Petersplatz und in den umliegenden Straßen.

Mehr als 100.000 Menschen versammelten sich am und um den Petersplatz im Vatikan, um an der Trauerfeier für Papst Franziskus teilzunehmen.Bildrechte: picture alliance/dpa/EUROPA PRESS | Lorena Sopêna

Bereits Stunden vor der Ankunft des Trauerzuges mit dem Sarg von Papst Franziskus war das Interesse auch vor der Basilika Santa Maria Maggiore, wo der Pontifex beigesetzt wurde, groß. Die Sicherheitsvorkehrungen waren immens, der Zugang zur Basilika streng bewacht.

Die Gästeliste: royal und politisch

Neben Politik-Größen wie US-Präsident Donald Trump, dem französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zählten auch Royals aus mehreren Ländern zu den Gästen. Darunter waren König Carl Gustaf und Königin Silvia von Schweden, Norwegens Kronprinzenpaar Haakon und Mette-Marit, König Felipe  und Königin Letizia von Spanien sowie Fürst Albert und Fürstin Charlène von Monaco.

Interessante Sitzordnung: Prinz William nahm Platz neben dem geschäftsführenden Kanzler Olaf Scholz.Bildrechte: picture alliance/dpa/AP | Markus Schreiber

Auch der britische Thronfolger Prinz William war zur Trauerfeier gekommen. Der 42-Jährige reihte sich in die Trauergemeinde auf dem Petersplatz im Vatikan ein und vertrat damit seinen Vater König Charles, der den Papst erst kürzlich in Rom getroffen hatte. Prinzessin Kate war nicht anwesend, stand aber auch nicht auf der offiziellen Liste der Trauergäste.

Kardinal Re: Papst Franziskus hatte für alle ein offenes Herz

Nachdem der Sarg mit dem Leichnam von Papst Franziskus aus dem Petersdom auf den Platz getragen und auf dem Altar aufgebahrt worden war, begann die Trauermesse.

Kardinal Giovanni Battista Re stellte die Nähe von Papst Franziskus zu den Menschen in den Mittelpunkt seiner Trauerpredigt. "Er war ein Papst, der mitten unter den Menschen war und für alle ein offenes Herz hatte", würdigte er das im Alter von 88 Jahren verstorbene Kirchenoberhaupt. Franziskus sei sehr spontan gewesen und habe sich mit einer ungezwungenen Art allen Menschen zugewandt - auch denen, die der Kirche fern standen, betonte Kardinal Re.

Kardinal Giovanni Battista Re fand warme Worte für den verstorbenen Papst.Bildrechte: picture alliance/dpa/AP | Alessandra Tarantino

Papst Franziskus findet seine letzte Ruhestätte

Im Anschluss an die Trauermesse wurde der Sarg von Franziskus im Papamobil durch Rom gefahren. Das Fahrzeug wurde eigens umgebaut, damit die Trauergäste den Sarg auf dem knapp vier Kilometer langen Weg vom Petersdom zur Basilika Santa Maria Maggiore gut sehen konnten.

Tausende Menschen stande an der Strecke und warfen einen letzten Blick auf den Sarg des verstorbenen Pontifex.Bildrechte: picture alliance/dpa/AP | Luca Bruno

Unter großem Jubel traf der Sarg in der Basilika Santa Maria Maggiore ein. Franziskus wurde auf eigenen Wunsch im kleinen Kreis in der Kirche beigesetzt. Eine Gruppe armer Menschen hatte das Privileg, ihm auf den Stufen der Basilika die letzte Ehre zu erweisen.

Die Beerdigung, also das Absenken des Sarges, fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Ab Sonntag (27.04.) können Gläubige das Grab von Franziskus besuchen.

Intensive Vorbereitungen

In den vergangenen Tagen wurde Franziskus' Grab in der Basilika Santa Maria Maggiore nach seinen Wünschen hergerichtet. Denn anders als seine Vorgänger wird der Pontifex nicht in der Krypta unter dem Petersdom beigesetzt, sondern in der Basilika Santa Maria Maggiore - seiner Lieblingskirche. Das Grab befindet sich in der Nähe eines Marienbildes, das Franziskus sehr am Herzen lag - seinem Testament habe er laut "Vatican News" sogar einen Lageplan angehängt, damit es keine Missverständnisse gibt.

Den Ort der Grablege hat Papst Franziskus ausdrücklich in seinem Testament verfügt. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren.Bildrechte: picture alliance/dpa/AP | Alessandra Tarantino

Als "Hirte und Jünger Christi" wollte Franziskus verabschiedet werden und nicht als "mächtiger Mann dieser Welt". Deswegen wünschte er sich ein schlichtes Erdgrab, keinen Marmorsarkophag. Als Inschrift wollte er nur seinen Namen: Franciscus. Nicht Papst, nicht Pontifex Maximus, nicht Bischof von Rom - nur Franciscus. Die Grabbeigaben: das sogenannte "Rogitum", eine Urkunde in lateinischer Sprache mit Daten aus dem Leben und der Amtszeit von Franziskus, sowie Münzen und Medaillen, die während Franziskus' Amtszeit geprägt wurden.

Papst Franziskus bei einem seiner zahlreichen Besuche in der Basilika Santa Maria Maggiore.Bildrechte: picture alliance/dpa/IPA via ZUMA Press | Simone Risoluti

Anstehen vor dem Petersdom

Von Mittwoch 11 Uhr bis Freitag 19 Uhr konnten Gläubige am offenen Sarg vor dem Hauptaltar der Basilika Abschied nehmen. Seit Beginn der Aufbahrung am Mittwoch strömten etwa 250.000 Menschen in die Basilika, um dem Pontifex die letzte Ehre zu erweisen. Darunter Pilger aus der ganzen Welt, Prominente und Staatschefs. Vor dem Petersdom bildete sich eine etwa einen Kilometer lange Warteschlange, die Wartezeit betrug bis zu fünf Stunden.

Am Freitag (25.04.) um 20 Uhr wurde der Sarg dann feierlich verschlossen. Nach den Regeln des Vatikans muss die Beisetzung eines Pontifex innerhalb von vier bis sechs Tagen erfolgen.

Quellen und weiterführende Links

BRISANT
dpa
AFP
Tagesschau
Vatican News
20 Minuten

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