- Trump wirft Ukraine Undankbarkeit vor und gibt Europa Mitschuld am Krieg
- US-Außenminister Rubio sieht in Friedensplan "starken Rahmen für die laufenden Verhandlungen"
- Bundeskanzler Merz informiert nationalen Sicherheitsrat
- Die Ereignisse um Ukraine-Krieg gestern – 22. November 2025
- Weitere Nachrichten und Podcast
17:11 Uhr | Europäischer Entwurf: Ukrainische Truppenstärke bei Frieden gedeckelt
Der Nachrichtenagentur Reuters liegt ein europäischer Gegenvorschlag zum US-Friedensplan für die Ukraine vor. Demnach soll die ukrainische Armee in Friedenszeiten auf 800.000 Soldaten begrenzt werden. Ein Nato-Beitritt der Ukraine hänge von einem Konsens der Mitglieder ab, der nicht bestehe, heißt es in dem Dokument. Die Allianz solle sich verpflichten, in Friedenszeiten keine Truppen unter ihrem Kommando dauerhaft in der Ukraine zu stationieren. Nato-Kampfjets sollen ihre Stützpunkte in Polen unterhalten. (Quelle: Reuters)
17:08 Uhr | Kiew: Neuer Entwurf von US-Plan enthält viele "Prioritäten" der Ukraine
Ein neuer Entwurf des US-Plans zur Beendigung des Ukraine-Kriegs enthält nach Angaben eines ukrainischen Unterhändlers viele "wichtige Prioritäten" seines Landes. "Die aktuelle Fassung des Dokuments, die sich zwar noch in der Endphase des Genehmigungsprozesses befindet, spiegelt bereits die meisten der wichtigsten Prioritäten der Ukraine wider", erklärte der Chef des ukrainischen Sicherheitsrats, Rustem Umerow. Er äußerte sich nach mehreren Gesprächsrunden in Genf, wo Vertreter der Ukraine, der USA und europäischer Staaten über den von Washington vorgelegten 28-Punkte-Plan berieten. (Quelle: AFP)
16:55 Uhr | Trump wirft Ukraine Undankbarbeit vor und gibt Europa Mitschuld am Krieg
US-Präsident Donald Trump hat der ukrainischen Führung Undankbarkeit für die US-Hilfe im Krieg gegen Russland vorgeworfen und Europa eine Mitschuld am Fortbestehen des Kriegs in der Ukraine gegeben. Trump schrieb auf seinem Online-Sprachrohr Truth Social in Großbuchstaben: "Die ukrainische 'Führung' hat null Dankbarkeit für unsere Bemühungen gezeigt, und Europa kauft weiterhin Öl aus Russland." Der US-Präsident betonte in dem Zusammenhang, dass die USA weiterhin massiv Waffen an die Nato lieferten, die diese an die Ukraine weitergebe.
Im Februar kam es im Weißen Haus vor laufenden Kameras zu einem Eklat zwischen Trump und Selenskyj.Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNKBereits in der Vergangenheit hatte Trump der Ukraine vorgeworfen, die Unterstützung der Vereinigten Staaten nicht ausreichend anzuerkennen. So warf er dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj im Februar bei einem Treffen im Weißen Haus ebenfalls Undankbarkeit vor. Vor laufenden Kameras wiesen Trump und sein Vize JD Vance den ukrainischen Staatschef zurecht. Das Gespräch endete in einem beispiellosen Eklat. (Quellen: Reuters, dpa, Truth Social)
15:56 Uhr | Merz bringt eigenen Ukraine-Vorschlag ein
Bundeskanzler Friedrich Merz hat erklärt, dass er den Ukraine-Unterhändlern in Genf einen eigenen Vorschlag für die Verhandlungen über eine Friedenslösung vorgelegt hat. Der CDU-Chef sagte beim G20-Gipfel in Johannesburg, er habe unterhalb des umfassenden 28 Punkte-Vorschlags der USA einen eigenen Vorschlag gemacht. Details nannte der Kanzler nicht.
Merz erklärte, er wolle seinen Vorschlag nicht im Detail darlegen. Darüber werde in Genf beraten. Es gehe darum, "wenigstens einen ersten Schritt am Donnerstag zu tun". An diesem Tag läuft die Frist von US-Präsident Donald Trump an die Ukraine aus, den 28-Punkte-Plan der Amerikaner zu akzeptieren. "Wenn das alles, was da an 28 Punkten aufgezählt ist, zu viel ist für fünf Tage, dann möchte ich wenigstens den Versuch unternehmen, dass es einen Punkt gibt, über den man sich verständigt mit Russland, auf der ukrainischen Seite und mit Zustimmung der Amerikaner und mit Zustimmung der Europäer", erklärte Merz seinen Vorstoß. (Quellen: Reuters, dpa)
14:03 Uhr | Bühler: Sicherheitsgarantien für die Ukraine in Friedensplan "dürftig ausgeprägt"
Nach Einschätzung von Ex-Nato-General Erhard Bühler entspricht der vorgeschlagene Friedensplan für die Ukraine "im Wesentlichen" den Kriegszielen Russlands. Inbesondere die umfangreichen Gebietsabtretungen seien für die Ukraine aus seiner Sicht inakzeptabel. Außerdem seien die versprochenen Sicherheitsgarantien für die Ukraine "dürftig ausgeprägt" und ließen "viele Fragen offen". Hören Sie alle Einschätzungen Bühlers in der aktuellen Folge von "Was tun, Herr General?".
13:49 Uhr | Russland erobert Dörfer in Ostukraine
Die russischen Invasionstruppen rücken nach Angaben aus Moskau im Osten der Ukraine weiter vor. Das russische Verteidigungsministerium teilt mit, die Streitkräfte hätten die Dörfer Tychke und Odradne in der Region Dnipropetrowsk sowie Petriwske in der Region Donezk eingenommen. Eine Stellungnahme der Ukraine liegt nicht vor.
13:06 Uhr | Diese Punkte kritisieren die Europäer am Friedensplan
Der US-Plan zu Beendigung des Kriegs zwischen Russland und der Ukraine hat 28 Punkte. An vielen Stellen kommt Kritik aus Europa, weil aus ihrer Sicht der Aggressor Russland belohnt würde. Diese Punkte stoßen auf besonders viel Ablehnung:
- Die Ukraine soll akzeptieren, dass ein erheblicher Teil ihres Staatsgebiets künftig zu Russland gehört – dabei geht es sogar um Gebiete, die bislang nicht von den russischen Streitkräften erobert wurden.
- Die Ukraine soll einwilligen, dass ihre Streitkräfte auf 600.000 Soldaten begrenzt werden.
- Russland soll für Kriegsverbrechen keine Bestrafung fürchten müssen.
- Die Nato soll nicht nur auf die Aufnahme der Ukraine, sondern auch auf die Aufnahme anderer neuer Mitglieder verzichten.
- Russland soll eine Wiederaufnahme in die Gruppe der großen Industrienationen zugesichert werden. Aus der G7 würde wieder die G8.
- Es gibt große Zweifel an der Verlässlichkeit der US-Sicherheitsgarantien für die Ukraine und Europa
12:26 Uhr | Rubio und Witkoff zu Verhandlungen in Genf eingetroffen
US-Außenminister Marco Rubio und der US-Sondergesandte Steve Witkoff sind am Vormittag zu Gesprächen über einen Friedensplan für die Ukraine in Genf eingetroffen. Die eigentlichen Gespräche hätten noch nicht begonnen, es fänden zunächst mehrere Koordinierungstreffen statt, sagte ein US-Regierungsvertreter. Es werde den ganzen Tag lang Gespräche in verschiedenen Formaten zwischen US-amerikanischen und ukrainischen Sicherheitsberatern geben, fügte er hinzu. Es war zunächst unklar, wie die Europäer dabei eingebunden sind.
EIn Wachmann vor der ständigen Vertretung der USA in Genf. Dort kamen am Vormittag mehrere Auto-Konvois an, wie Schweizer Medien berichten. Bildrechte: picture alliance/dpa/KEYSTONE | Martial TrezziniAuf europäischer Seite sind die Sicherheitsberater Deutschlands, Frankreichs, Großbritanniens, Italiens sowie der EU-Kommission nach Genf gereist. Für Deutschland soll der sicherheitspolitische Berater von Bundeskanzler Friedrich Merz, Günter Sautter, an Gesprächen teilnehmen.
Deutschland und andere führende Unterstützer der Ukraine lehnen den US-Plan für ein Ende des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine in der derzeitigen Form ab. Sie haben bereits Änderungswünsche nach Washigton geschickt. Details sind aber noch nicht bekannt geworden. (Quellen: Reuters, dpa)
Update 12:14 Uhr | Tausende ohne Strom nach Angriff auf Heizkraftwerk in der Region Moskau
Die Ukraine hat russischen Angaben zufolge mit Drohnen ein großes Heizkraftwerk in der Region Moskau angegriffen. Die örtlichen russsichen Behörden teilten mit, dass ein Großbrand ausgebrochen sei. Bei Tausenden Menschen fiel demnach bei frostigen Temperaturen die Heizung aus. Der Regionalgouverneur Andrej Worobjow teilte mit, einige Drohnen seien von der Luftabwehr zwar zerstört worden, mehrere Drohnen seien aber auf dem Kraftwerksgelände eingeschlagen. Es sei eine Notstromversorgung in Betrieb und mobile Heizgeräte seien in die Region gebracht worden, informierte der Gouverneur. Ziel des Angriffs war demnach das Kraftwerk Schatura rund 120 Kilometer östlich der Hauptstadt Moskau. Eine Stellungnahme der Ukraine lag zunächst nicht vor. (Quelle: Reuters)
04:05 Uhr | Rubio: Friedensplan keine "Wunschliste" Russlands
US-Außenminister Marco Rubio hat den Vorwurf zurückgewiesen, dass es sich bei dem US-Vorschlag zur Beendigung des Ukraine-Krieges um eine "Wunschliste" des Kremls handelt. Der Friedensvorschlag "wurde von den USA verfasst", erklärte Rubio in der Nacht zum Sonntag bei X. Der 28-Punkte-Plan werde "als starker Rahmen für die laufenden Verhandlungen angeboten" und basiere neben Beiträgen der russischen Seite "auch auf früheren und laufenden Beiträgen der Ukraine."
Drei US-Senatoren hatten zuvor nach einem Telefongespräch mit Rubio gesagt, die Urheberschaft des Plans liege in Russland. Der republikanische Senator Mike Rounds erklärte etwa, Rubio habe bei dem Telefonat "sehr deutlich gemacht", dass der Plan von einem Vertreter Russlands "übermittelt wurde". Der parteiunabhängige Senator Angus King bestätigte die Äußerungen und sagte, der durchgesickerte 28-Punkte-Plan spiegele nicht die Position der US-Regierung. (Quellen: dpa, Reuters)
00:05 Uhr | Nationaler Sicherheitsrat hat zu Ukraine-Krieg getagt
Am Samstag hat der Nationale Sicherheitsrat der Bundesregierung zur Lage in der Ukraine getagt. Das Gremium habe unter dem Vorsitz von Bundeskanzler Friedrich Merz "die aktuellen Entwicklungen mit Blick auf den Krieg gegen die Ukraine erörtert", teilte Regierungssprecher Stefan Kornelius mit. Merz habe die anderen Ratsmitglieder "über seine Gespräche mit europäischen und internationalen Partnern informiert". "Der Nationale Sicherheitsrat hat bekräftigt, dass Deutschland sich am Prozess der Aushandlung eines fairen und dauerhaften Friedens für die Ukraine weiterhin mit großem Engagement beteiligen wird", fügte Kornelius hinzu. (Quelle: AFP)
00:05 Uhr | Die Ereignisse gestern – 22. November 2025
Der aktuelle US-Friedensvorschlag für die Ukraine ist nach den Worten von Präsident Donald Trump nicht sein letztes Angebot. Deutschland und andere führende Ukraine-Unterstützer lehnen den Plan ab. Russische Truppen versuchen nach Angaben des ukrainischen Generalstabs erfolglos, in das Zentrum von Pokrowsk vorzustoßen.
00:00 Uhr | Ukraine-News am Sonntag, 23. November 2025
Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Laufe des Tages.
Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. Alles das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.
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