Die Vertragsstaaten der Anti-Tabak-Konvention der Weltgesundheitsorganisation (WHO) haben sich in Genf auf weitere Schritte im Kampf gegen Tabak und Nikotin geeinigt. So beschlossen die Delegierten von 160 Ländern, dass die Zahl der Verkaufsstellen für Tabakprodukte reduziert, das Mindestalter für bestimmte nikotinhaltige Produkte angehoben und die Steuern auf Tabakerzeugnisse wirksam erhöht werden sollen.

Angenommen wurde auch eine Empfehlung zum Kampf gegen die Umweltschäden, die durch Tabakprodukte entstehen. Andrew Black, der das Sekretariat der Anti-Tabak-Konvention leitet, bezeichnete dies zum Abschluss der Tagung als "starkes Signal". Billionen von Zigarettenkippen, die Plastikfilter enthielten und schädliche Chemikalien freisetzten, verschmutzten jedes Jahr die Umwelt.

WHO: Tabakindustrie zielt auf Jugendliche

Zu Beginn der Konferenz hatte die WHO die Tabakindustrie scharf kritisiert, die mit neuen Produkten Jugendliche zu Konsumenten machen wolle. So würden E-Zigaretten und Nikotinbeutel mit Hilfe von Influencern, leuchtenden Farben und süßen Aromen als weniger schädlich vermarktet als herkömmliche Tabakprodukte, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus.

Die Beschlüsse der Konferenz richten sich an die Regierungen der insgesamt 183 Vertragsparteien. Sie sind jedoch rechtlich nicht bindend. Kritiker bemängeln, dass Deutschland zum Beispiel viele Beschlüsse nur mit großer Verzögerung, nicht umfassend oder gar nicht umsetzt.

dpa/MDR (ala)

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