- Die Ukraine will über den US-Friedensplan beraten
- Ukraine benennt erstmals russischen Kommandeur als Buscha-Verdächtigen
- Kanzleramtschef zu Friedensplan für Ukraine: Ergebnis nicht akzeptabel
- Die Ereignisse gestern – 19. November 2025
- Weitere Nachrichten und Podcast
19:20 Uhr | Ukraine will über US-Friedensplan beraten
Die Ukraine hat sich bereit erklärt, über den amerikanischen Entwurf für einen Friedensplan zu beraten. Das Büro des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj bestätigte, dass Kiew den Entwurf erhalten habe. Er traf sich nach Medienberichten mit einer US-Delegation. "Im Ergebnis des heutigen Treffens haben wir vereinbart, an den Punkten des Plans so zu arbeiten, dass dies zu einem würdigen Ende des Krieges führt", teilte das Präsidentenbüro bei Telegram mit. Selenskyj wolle in den kommenden Tagen mit US-Präsident Donald Trump sprechen.
Berichten zufolge soll die Ukraine unter anderem die umkämpften Gebiete Donezk und Luhansk räumen und ihre Armee halbieren. Die Außenminister der EU reagierten unterdessen überrascht auf den Vorstoß. (Quelle: dpa)
17:33 Uhr | China und Indien halten sich an Russland-Sanktionen
Chinesische und indische Banken und Raffinerien halten sich nach Angaben eines US-Regierungsvertreters zunehmend an die amerikanischen Sanktionen gegen Russlands zwei größte Ölkonzerne. Viele chinesische und indische Unternehmen seien sich der Sanktionen bewusst und risikoscheu, sagt der Vertreter des US-Finanzministeriums.
Die US-Regierung hatte im Oktober Sanktionen gegen Lukoil und Rosneft verhängt, um die Einnahmen Moskaus für den fast vier Jahre andauernden Krieg gegen die Ukraine zu verringern. China und Indien sind die größten Abnehmer russischen Öls. (Quelle: Reuters)
15:43 Uhr | Wadephul fordert Mitsprache Europas bei Friedensplan
Bundesaußenminister Johann Wadephul hat gefordert, Europa und die Ukraine in die Verhandlungen über einen Friedensplan einzubeziehen. Bei einem Treffen der EU-Außenminister sagte er, Russland rüste massiv auf. Europa dürfe deshalb die Frage stellen, zu welchem Zweck das geschehe. uvor hatte US-Außenminister Marco Rubio erklärt, dass an einer "Liste möglicher Ideen" gearbeitet werde. Er bestätigte dabei nicht, dass es einen fertigen Plan gebe.
Die "Financial Times" hatte berichtet, dass die USA und Russland einen Plan ausgehandelt hätten, wonach die Ukraine große Gebiete an Russland abtreten solle. Zudem solle das ukrainische Militär halbiert werden. (Quelle: dpa)
12:29 Uhr | Russland übergibt Leichen von 1.000 Soldaten
Die Ukraine hat nach eigenen Angaben 1.000 Leichen aus Russland erhalten, bei denen es sich russischen Angaben zufolge um die sterblichen Überreste gefallener ukrainischer Soldaten handelt. Ermittler und Experten sollen die Leichen nun identifizieren, teilte das Kiewer Koordinationszentrum für Kriegsgefangene mit. Die Ukraine hatte Russland zuvor vorgeworfen, Leichen in ungeordneter Weise zurückzugeben und teilweise tote russische Soldaten zu übergeben. Moskau hatte dies zurückgewiesen. (Quelle: Reuters)
12:23 Uhr | Kreml: Friedensplan muss Ursachen des Konflikts beseitigen
Ein Friedensplan für die Ukraine muss nach Worten des Kreml die Ursachen des Konflikts beseitigen. Zwar gebe es Kontakte mit den USA, aber derzeit keine Verhandlungen über einen solchen Plan, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. Er lehnte eine Stellungnahme dazu ab, ob Präsident Wladimir Putin über die Einzelheiten des gemeldeten Plans informiert wurde. (Quelle: Reuters)
12:16 Uhr | Ukraine schränkt Stromversorgung weiter ein
Neue russische Drohnenangriffe auf die Regionen Tschernihiw, Charkiw, Donezk und Dnipropetrowsk haben die Probleme in der Ukraine mit der Stromversorgung weiter verschärft. Landesweit seien für Privatverbraucher Stromsperren zwischen 10 und 16 Stunden angeordnet worden, teilte der staatliche Netzbetreiber Ukrenergo bei Telegram mit. Ganztägige Stromabschaltungen gebe es auch für Industriebetriebe. Die Bevölkerung wurde aufgerufen, Energie zu sparen und Geräte mit hohem Stromverbrauch erst nach 22.00 Uhr zu betreiben. (Quelle: dpa)
10:34 Uhr | Kallas: Friedensplan für die Ukraine nur mit Europa und Kiew
Die EU pocht auf eine Einbeziehung der Europäer und Ukrainer bei einem Friedensplan für das angegriffene Land. "Damit ein Plan funktioniert, müssen natürlich die Ukrainer und die Europäer mit an Bord sein", sagte die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas in Brüssel.
Angesichts eines neuen US-Friedensplans für die Ukraine hat die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas die Beteiligung Kiews und Brüssels angemahnt.Bildrechte: picture alliance/dpa/AP | Virginia MayoAuch der polnische Außenminister Radoslaw Sikorski forderte, Europa müsse bei Friedensbemühungen konsultiert werden. "Ich hoffe, dass nicht dem Opfer Beschränkungen seiner Verteidigungsfähigkeit auferlegt werden, sondern dem Aggressor", sagte er. (Quelle: Reuters, AFP)
10:26 Uhr | Kanzleramtschef zu Friedensplan für Ukraine: Ergebnis "nicht akzeptabel"
Kanzleramtschef Thorsten Frei (CDU) hat sich irritiert über den neuen Vorschlag der USA zur Beendigung des Krieges in der Ukraine gezeigt. Es mute an, als ob Putin damit Kriegsziele erreichen könnte, die er auf dem Schlachtfeld nicht erreicht habe, sagte Frei am Donnerstag bei RTL und ntv. "Das wäre sicherlich ein Ergebnis, das nicht akzeptabel wäre", so Frei.
Am Mittwochabend war bekannt geworden, dass die Ukraine offenbar einen neuen Vorschlag zur Beendigung des russischen Angriffskrieges erhalten hat. Der Plan sieht eine Abtretung der von Russland kontrollierten Gebiete, darunter die Krim, und eine deutliche Verkleinerung der ukrainischen Armee vor. (Quelle: AFP)
05:13 Uhr | Zahl der Toten nach Raketenangriff auf Ternopil gestiegen
Nach dem massiven russischen Raketenangriff auf die westukrainische Stadt Ternopil am Mittwoch ist die Zahl der Todesopfer auf mindestens 26 gestiegen. Wie das ukrainische Innenministerium mitteilte, gelten zudem noch 26 Menschen als vermisst – darunter drei Kinder. Fast 100 Menschen wurden demnach verletzt.
Besonders schwer getroffen wurde ein Wohnhochhaus, dessen obere Stockwerke durch die Explosionen zerstört wurden. Das Gebäude stand nach Behördenangaben sofort in Flammen. Augenzeugen berichteten, Menschen hätten in Panik versucht, aus den Fenstern zu springen.
In der Nacht hatte Russland die Ukraine mit insgesamt 476 Drohnen und 48 Raketen angegriffen – einer der heftigsten Luftangriffe seit Beginn des Kriegs. (Quelle: Reuters)
03:26 Uhr | Ukraine identifiziert erstmals Kommandeur als Verdächtigen für Tötungen in Butscha
Die Ukraine hat erstmals einen russischen Offizier als mutmaßlich Verantwortlichen für mehrere der Tötungen im Kiewer Vorort Butscha im Jahr 2022 benannt. Laut der internationalen Rechtsstiftung Global Rights Compliance, die sich auf ukrainische Ermittlungsunterlagen beruft, wird ein Zugführer der 76. russischen Luftlandedivision für 17 Tötungen und vier Fälle von Misshandlungen verantwortlich gemacht.
Der stellvertretende ukrainische Generalstaatsanwalt Andrij Leschtschenko sprach von einem entscheidenden Fortschritt bei der Aufklärung der Befehlskette hinter den Massenhinrichtungen von Zivilisten. Den Ermittlungen zufolge soll der Kommandeur seine Soldaten angewiesen haben, mutmaßliche Unterstützer der ukrainischen Armee aufzuspüren und zu töten. Anschließend habe er befohlen, einige Leichen zu verbrennen, um die Taten zu vertuschen. Der Verdächtige befindet sich nicht in ukrainischem Gewahrsam.
Nach der Rückeroberung von Butscha Ende März 2022 hatten ukrainische Kräfte Leichen auf den Straßen entdeckt. Mehr als 450 Tote wurden später aus Massengräbern geborgen, hunderte weitere Menschen kamen in der Region ums Leben. Bislang hatten sich die Ermittlungen vor allem gegen einfache Soldaten gerichtet. Russland weist die Vorwürfe zurück und bezeichnet die Ereignisse von Butscha als "Inszenierung". (Quelle: Reuters)
00:05 Uhr | Die Ereignisse gestern – 19. November 2025
Die Ukraine hat nach Angaben eines ranghohen Vertreters einen neuen US-Vorschlag für ein mögliches Kriegsende erhalten. Der Plan sieht vor, dass Kiew die von Russland kontrollierten Gebiete abtritt, einschließlich der Krim, und seine Armee deutlich verkleinert. Ukraines Präsident Wolodymyr Selenskyj äußerte sich zunächst nicht zu den Berichten, betonte in der Türkei jedoch die Bedeutung einer starken US-Führung. Der Kreml wies neue Vorschläge zurück und verwies auf Absprachen vom Gipfel in Alaska.
In Italien hat das oberste Gericht der Auslieferung eines ukrainischen Verdächtigen im Fall der Nord-Stream-Anschläge nach Deutschland zugestimmt. Der 49-jährige Serhij K. soll laut Bundesanwaltschaft die Attacken koordiniert haben. Er bestreitet die Vorwürfe.
Die EU-Kommission stellte einen Plan für ein Notfallsystem zur schnellen Verlegung von Truppen und Militärgerät vor. Militärische Transporte sollen in einer Krise Vorrang beim Zugang zu Verkehrswegen und Infrastruktur erhalten. Zudem sind Ausnahmen bei Lenkzeiten, Meldepflichten sowie Umweltauflagen vorgesehen.
In Ternopil im Westen der Ukraine wurden bei einem russischen Luftangriff mindestens 25 Menschen getötet und 73 verletzt, darunter 15 Kinder. Zwei neunstöckige Gebäude wurden schwer beschädigt. Die ukrainische Flugabwehr meldete die Abwehr von 442 Drohnen und mehr als 40 Marschflugkörpern.
Die Bundesregierung hat beschlossen, dass neu ankommende ukrainische Geflüchtete kein Bürgergeld mehr erhalten. Für sie gilt künftig das Asylbewerberleistungsgesetz. Die Regelung betrifft Personen mit Aufenthaltserlaubnis seit dem 1. April. Bereits bewilligte Bürgergeldbescheide laufen vorerst weiter.
00:00 Uhr | Ukraine-News am Mittwoch, 20. November 2025
Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Laufe des Tages.
Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. Alles das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.
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