Am Sonntag hatte Trump verkündet, ein weiteres Drogenschiff vor Venezuela angegriffen zu haben. Nun erklärte Kolumbiens Präsident Petro, es sei ein kolumbianisches Schiff gewesen. Die US-Aggression richte sich damit gegen ganz Lateinamerika.

Das jüngste von den USA vor Venezuela angegriffene Boot, auf dem sich Drogen befunden haben sollen, soll aus Kolumbien stammen. An Bord hätten sich Bürger seines Landes befunden, erklärte Präsident Gustavo Petro auf der Plattform X.

"Die Aggression richtet sich gegen ganz Lateinamerika und die Karibik", fügte Petro hinzu. Eine neue Kriegsfront habe sich in der Karibik gebildet.

Der von US-Präsident Donald Trump am Sonntag bekanntgegebene Angriff zieht Kolumbien damit in eine Kampagne hinein, die sich nach US-Angaben gegen den Drogenschmuggel vor der Küste Venezuelas richtet.

Weißes Haus dementiert

Das Weiße Haus forderte den kolumbianischen Präsidenten Petro auf, seine Äußerungen zurückzunehmen. "Die USA erwarten, dass Präsident Petro seine haltlosen und verwerflichen Äußerungen öffentlich zurücknimmt, damit wir zu einem produktiven Dialog zurückkehren können", sagte ein Vertreter des Weißen Hauses laut der Nachrichtenagentur Reuters.

Trotz politischer Differenzen sei Kolumbien ein unverzichtbarer strategischer Partner. Beide Länder hätten gemeinsame Prioritäten, wie etwa die regionale Sicherheit.

Vier Angriffe, verschärfte Spannungen

In den vergangenen Wochen hat es mindestens vier Angriffe des US-Militärs auf Schiffe vor der Küste Venezuelas gegeben. Dabei wurden nach Angaben der Trump-Regierung 21 Menschen getötet.

Die Angriffe haben die Spannungen in der Region verschärft. Die US-Regierung hatte am Montag die diplomatischen Kontakte zu Venezuela abgebrochen. Venezuela begann zudem am Mittwoch neue Militärübungen.

Kritik von Rechtsexperten

Petro, der sich derzeit zu Gesprächen mit europäischen Politikern in Belgien aufhält, reagierte auf einen Beitrag des US-Senators Adam Schiff. Dieser hatte angekündigt, gegen die Angriffe auf Schiffe in der Karibik zu stimmen.

Rechtsexperten kritisieren das Vorgehen, mutmaßliche Drogenschmuggler auf See aus der Ferne durch das Militär zu töten, statt sie durch die Küstenwache festzunehmen und die Frage der Täterschaft rechtsstaatlich festzustellen.

Venezuelas Maduro als eigentliches Ziel?

In Venezuela wiederum hat Trumps Vorgehen Sorgen geschürt, die den USA unliebsame Regierung um Machthaber Nicolas Maduro könne das indirekte Ziel der Angriffe sein.

Die USA haben eine Belohnung von 50 Millionen Dollar für Hinweise ausgelobt, die zu einer Festnahme Maduros führen. Sie werfen ihm neben Wahlbetrug unter anderem vor, Verbindungen zu Drogenschmugglern und kriminellen Gruppen zu haben.

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