• Russland zieht 135.000 Wehrpflichtige ein
  • EU-Gipfel in Kopenhagen beginnt
  • IAEA fordert die Wiederherstellung der Stromversorgung am AKW Saporischschja
  • Estland sieht russische Drohnenflüge als Ablenkungsmanöver an
  • Weitere Nachrichten und Podcast zum Ukraine-Krieg

13:20 Uhr | Herbsteinberufung in Russland beginnt

Die vom russischen Präsidenten Wladimir Putin per Dekret angeordnete Einberufung von 135.000 Männern zum Wehrdienst hat begonnen. Die Männer zwischen 18 und 30 Jahren werden in der Zeit vom 1. Oktober bis 31. Dezember eingezogen. Im Ukraine-Krieg dürfen die Rekruten offiziell erst nach dem einjährigen Wehrdienst eingesetzt werden. Sie müssen sich dann per Vertrag zum Kriegsdienst verpflichten. Allerdings waren Wehrpflichtige bereits mehrfach in Kämpfe im russischen Grenzgebiet verwickelt.

Die russische Truppenstärke wurde seit dem Angriff auf die Ukraine bereits drei Mal erhöht. Zuletzt ordnete Putin im vergangenen Herbst die Erhöhung auf 2,4 Millionen Militärangehörige an – davon 1,5 Millionen Soldaten. (Quelle: dpa)

13:08 Uhr | Verletzte und ein Toter nach russischem Angriff auf Charkiw

Im ostukrainischen Gebiet Charkiw ist ein Mann bei einem russischen Angriff getötet worden. Der Gouverneur Oleh Synjehubow teilte bei Telegram mit, das sei in der Ortschaft Welyka Schapkiwka geschehen. Das Dorf im Landkreis Kindraschiwka befindet sich nur wenige Hundert Meter von der Frontlinie entfernt.

Auch die nur etwas mehr als 20 Kilometer von der russischen Grenze entfernte Gebietshauptstadt Charkiw wurde massiv mit Gleitbomben und Raketen angegriffen. Dabei sind nach Angaben des Bürgermeisters Ihor Terechow mindestens acht Menschen verletzt worden. Im Bereich des Marktes Barabaschowo brach ein Brand auf 2.800 Quadratmeter Fläche aus. Mehrere Wohnhäuser und Garagen seien beschädigt worden, schrieb Terechow.

In der Großstadt leben trotz Grenznähe und ständiger russischer Angriffe nach Behördenangaben etwa 1,3 Millionen Menschen. (Quelle: dpa)

Es gibt regelmäßig russische Angriffe auf Charkiw. (Archivbild)Bildrechte: picture alliance/dpa/AP | Andrii Marienko

13:04 Uhr | Besatzungsfunktionär stirbt nach ukrainischem Drohnenangriff

In der von Russland annektierten südukrainischen Region Cherson ist der Chef des Stadtrats von Nowa Kachowka tödlich verletzt worden. Die Besatzungsbehörden teilten über Telegram mit, Wladimir Leontjew sei nach einem ukrainischen Drohnenangriff am Morgen im Krankenhaus an seinen Verletzungen gestorben. Zwei Frauen seien verletzt und ins Krankenhaus gebracht worden.

Ukrainische Medien bezeichneten den 61 Jahre alten Leontjew, der durch eine sogenannte Vampir-Drohne getötet worden sein soll, als einen Kollaborateur. Er soll unter anderem für Entführungen von proukrainischen Aktivisten und Vertretern der ukrainischen Stadtverwaltung verantwortlich gewesen sein. Eine offizielle Stellungnahme Kiews zu dem mutmaßlichen Anschlag gab es zunächst nicht. (Quelle: dpa)

Update 10:49 Uhr | IAEA: Stromversorgung in Atomkraftwerk Saporischschja wiederherstellen

Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) bemüht sich um eine rasche Wiederherstellung der externen Stromversorgung des ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja. Die IAEA stehe dazu mit beiden Konfliktparteien in Kontakt, teilte IAEA-Chef Rafael Grossi mit.

Mit Dieselkraftstoff betriebene Notstromgeneratoren hielten das von russischen Truppen kontrollierte AKW derzeit am Laufen. Der IAEA zufolge teilte die Verwaltung des Atomkraftwerks mit, dass die derzeitigen Dieselreserven vor Ort noch für zehn weitere Tage reichen. Durch "regelmäßige" Treibstofflieferungen könne dieses Niveau aufrechterhalten werden.

Die Lage sei mit Blick auf die nukleare Sicherheit dennoch "eindeutig nicht tragbar", betonte IAEA-Chef Grossi. Von einem Atomunfall würde keine der beiden Konfliktparteien profitieren.

Zuvor hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die Lage in dem von Russland besetzten Kraftwerk als kritisch bezeichnet. Russischer Beschuss verhindere die Reparatur der Stromleitungen. Diese sind zur Kühlung der Reaktoren und zur Abwendung einer Kernschmelze notwendig. Russland beschuldigt die Ukraine des Beschuss der Stromleitungen. (Quelle: Reuters, AFP)

08:27 Uhr | Brand in russischer Ölraffinerie

In der Ölraffinerie der russischen Großstadt Jaroslawl 300 Kilometer nordöstlich von Moskau ist nach Behördenangaben ein Großbrand ausgebrochen. Das Feuer habe rein technische Ursachen und sei nicht von Drohnenangriffen verursacht worden, betonte Gouverneur Michail Jewrajew bei Telegram. Eine Drohnenattacke habe es nicht gegeben. Die Ukraine hat sich noch nicht zu dem dem Vorfall geäußert.

Die Raffinerie Jaroslawnefteorgsintes ist mit einer Verarbeitungskapazität von 15 Millionen Tonnen Rohöl pro Jahr eine der größten in Russland und die größte im Norden des europäischen Landesteils. Sollte die Anlage länger ausfallen, drohen sich die Engpässe bei der Benzinversorgung in Russland weiter zu verschärfen. (Quelle: dpa)

08:03 Uhr | Mindestens neun Tote nach Starkregen in ukrainischer Region Odessa

In der südukrainischen Region Odessa sind infolge von Starkregen mindestens neun Menschen gestorben. Unter den Toten ist nach Angaben des staatlichen Rettungsdienstes vom Mittwoch auch ein Kind. Der Bürgermeister von Odessa, Hennadij Truchanow, erklärte, es habe über der Millionenstadt binnen sieben Stunden fast so viel geregnet wie üblicherweise in zwei Monaten. "Kein Abwassersystem kann einer solchen Menge standhalten". Die Lage sei "herausfordernd", aber "unter Kontrolle", so Truchanow.

Hunderte Rettungskräfte waren über Nacht zur Evakuierung von Menschen aus überfluteten Gebieten, der Entfernung von Fahrzeugen und zum Auspumpen von Gebäuden im Einsatz. 362 Menschen wurden nach Angaben der Einsatzkräfte gerettet. (Quelle: AFP)

04:03 Uhr | EU-Gipfel in Kopenhagen berät über bessere Abschreckung und Verteidigung

Unter dem Eindruck der jüngsten Luftraumverletzungen durch russische Kampfjets und unbekannte Drohnen kommen heute die EU-Staats- und Regierungschefs in Kopenhagen zusammen. Bei dem Spitzentreffen in der dänischen Hauptstadt geht es vor allem um die Frage, welche militärischen Fähigkeiten über EU-Projekte aufgebaut oder gestärkt werden können.

Bereits auf dem Tisch liegen Pläne für einen sogenannten Drohnenwall, der mit modernster Technik das Erkennen, Verfolgen und Abfangen von unbemannten Flugkörpern ermöglichen soll. Er soll möglichst schnell an der Ostflanke der EU aufgebaut werden.

Zweites großes Thema ist die weitere Unterstützung der Ukraine. Bundeskanzler Friedrich Merz und Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen haben vorgeschlagen, eingefrorene russische Zentralbankgelder zu nutzen. Im Gespräch ist ein Betrag im Umfang von etwa 140 Milliarden Euro.(Quelle: dpa)

00:13 Uhr | Estland geht davon aus, dass die russischen Drohnenflüge Ablenkungsmanöver sind

Estlands Regierungschef Kristen Michal hat das Eindringen russischer Drohnen und Militärflugzeuge in den Luftraum von Nato-Staaten als Ablenkungsmanöver bezeichnet. Der russische Präsident Wladimir Putin wolle, dass die EU-Staaten sich mit sich selbst beschäftigten und nicht mit der weiteren Unterstützung der Ukraine, sagte Michal der Nachrichtenagentur AFP in Kopenhagen.

Mit Blick auf das informelle Treffen der EU-Staats- und Regierungschefs in der dänischen Hauptstadt am heutigen Mittwoch sagte Michal, er hoffe auf eine starke Botschaft der "Einheit und Entschlossenheit, die Ukraine zu unterstützen". Die EU-Staaten dürften sich "niemals von dem Hauptthema ablenken lassen, dem Problem mit Russland". (Quelle: AFP)

00:05 Uhr | Die Ereignisse gestern – 30. September 2025

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat vor einer nuklearen Katastrophe im von Russland besetzten AKW Saporischschja gewarnt. Seit einer Woche hängt das Werk nicht mehr am Stromnetz und wird nur über Notstrom-Dieselgeneratoren mit Strom versorgt. Russische Drohnenangriffe haben erneut Opfer gefordert, unter anderem in Dnipro und Sumy. Die Ukraine meldet Geländegewinne in der Region Donezk. International sorgen die EU und die USA für Unterstützung durch Anti-Drohnen-Systeme, Tschechien hat die Grenze für russische Diplomaten geschlossen, und die EU plant einen Reparationskredit für die Ukraine aus eingefrorenen russischen Vermögenswerten.

00:00 Uhr | Ukraine-News am Mittwoch, 01. Oktober 2025

Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Laufe des Tages.

Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. Alles das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.

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