Der kurze UN-Klimagipfel hat es in sich: Experten warnen. Staatschefs präsentieren ihre Fortschritte im Kampf gegen den Klimawandel. Die USA nehmen nicht teil. Und Chinas Staatschef Xi prescht überraschend vor.

Zehn Jahre ist es her, dass bei der UN-Klimakonferenz in Paris ein Abkommen geschlossen wurde. Das Ziel: Die globale Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen. Um Folgen des Klimawandels wie extreme Hitze, Feuer, Dürre, Wasserknappheit, Überschwemmungen oder starke Bodenerosion einzudämmen.  

Bei mehr als 1,5 Grad Celsius werden diese Gefahren zunehmend unkontrollierbarer, warnt Johan Rockström, wissenschaftlicher Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung. Im vergangenen Jahr sei die globale Durchschnittstemperatur zum ersten Mal über 1,5 Grad Celsius gestiegen. Das sei ein ernstes Problem.

Auch seine Kollegin Katharine Hayhoe von der Texas Tech University versucht auf dem kurzen Klima-Gipfel der diesjährigen UN-Vollversammlung in New York wachzurütteln: "Die Wissenschaft sagt uns, dass jedes bisschen Erwärmung zählt - jedes Jahr zählt, jede Entscheidung zählt - nicht für den Planeten. Der Planet wird es überstehen. Es zählt für uns."

Einige Länder machen Fortschritte

UN-Generalsekretär António Guterres hebt in seiner Rede positive Entwicklungen hervor: Einige Länder hätten ihre selbst gesetzten Ziele für den Ausbau erneuerbarer Energien deutlich früher erreicht als geplant. Wir stehen am Beginn einer neuen Energie-Ära, sagt Guterres.

Auch, wenn Klimaschutz bei der diesjährigen UN-Generaldebatte nicht wirklich im Fokus steht - der kurze Klima-Gipfel bei den Vereinten Nationen ist hochkarätig besetzt: Frankreichs Präsident Macron oder der türkische Präsident Erdogan - die anwesenden Staats- und Regierungschefs verkünden, welchen Beitrag ihr Land im Kampf gegen den Klimawandel leisten will oder welche Erfolge schon erzielt wurden. 

Bis 2035 Emissionen senken

Chinas Präsident Xi Jinping verkündet dabei die größte Überraschung: "Bis 2035 werden die Treibhausgasemissionen Chinas um sieben bis zehn Prozent sinken."

Während die Weltmacht China ihr Engagement im Klimaschutz ausbauen will, machte US-Präsident Donald Trump am Tag zuvor in seiner Rede bei den UN klar, warum er aus dem Klimaabkommen ausgestiegen ist. Höhere oder tiefere Temperaturen - was auch immer zur Hölle passiert, immer ist es der Klimawandel, ärgerte sich Trump.

Seiner Meinung nach der größte Betrug, der jemals auf der Welt begangen wurde. Er halte nichts von erneuerbaren Energien. Mit denen könne man kein Geld verdienen, sondern verliere sogar welches, weil es subventioniert werden müsse. "Wenn ihr von diesem grünen Betrug nicht wegkommt, scheitert euer Land", meint Trump.

Vorbereitung für nächste große Klimakonferenz

Der UN-Klimagipfel am Rande der Vollversammlung galt als Vorbereitung für die nächste große Klimakonferenz. Die findet im November in Brasilien statt. Teilnehmende Länder sollten dem Gastgeber - Präsident Lula da Silva - dafür eigentlich bis Anfang des Jahres neue Fünfjahrespläne zur Eindämmung von CO2-Emissionen vorlegen. Nicht einmal ein Viertel hat diese Frist eingehalten.

Lula appelliert an die Länder, ihre neuen Ziele bald vorzulegen. Der Erfolg der nächsten Klimakonferenz hänge davon ab.

Giselle Ucar, ARD New York, tagesschau, 25.09.2025 00:04 Uhr

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