In Den Haag ist eine Kundgebung gegen die Migrationspolitik außer Kontrolle geraten: Rechtsextreme griffen die Polizei und das Büro einer linksliberalen Partei an. Die heftige Gewalt löste parteiübergreifend Entsetzen aus.

Rechtsextreme Demonstranten haben sich in den Niederlanden Zusammenstöße mit der Polizei geliefert und ein Büro einer linksliberalen Partei angegriffen. Protestteilnehmer schleuderten Gegenstände auf die Polizei und zündeten einen Einsatzwagen an.

Die Polizei setzte nach eigenen Angaben Tränengas und Wasserwerfer ein, um gewalttätige Demonstranten in Den Haag zu vertreiben. 30 Personen seien festgenommen worden. Es gebe zwei verletzte Polizisten. Die Behörden schlossen nicht aus, dass es zu weiteren Festnahmen kommt, da noch Videomaterial ausgewertet werde.

Medien veröffentlichten Aufnahmen des Angriffs auf ein Büro der linksliberalen Partei D66 in Den Haag. "Abschaum. Haltet euch von politischen Parteien fern", schrieb der D66-Vorsitzende Rob Jetten auf X. "Wenn ihr glaubt, ihr könntet uns einschüchtern, habt ihr Pech gehabt. Wir werden niemals zulassen, dass extremistische Randalierer uns unser schönes Land rauben."

In den Niederlanden hat es schwere Krawalle wegen der Asylpolitik des Landes gegeben

tagesschau24, 21.09.2025 09:00 Uhr

Härtere Asylpolitik gefordert

Eine kleinere Gruppe von Demonstranten marschierte in Richtung des Parlamentskomplexes, der wegen Renovierungsarbeiten aktuell geschlossen ist. Bei der Kundgebung, bei der es zu dem Gewaltausbruch kam, forderten Hunderte überwiegend schwarz gekleidete Demonstranten eine härtere Asylpolitik. Der Protest geriet außer Kontrolle, als etwa 1.500 Demonstranten auf die durch Den Haag verlaufende Autobahn A12 liefen und den Verkehr behinderten. Sie wurde von der Polizei gesperrt.

Nach Angaben des Senders NOS schwenkten einige Demonstranten orange-weiß-blaue sogenannte Prinzenflaggen, die einst der National-Sozialistischen Bewegung (NSB) der Niederlande als Symbol dienten und heute von Rechtsextremisten verwendet werden.

Die geschäftsführend amtierende Regierung sowie mehrere Parteien verurteilten die Gewalt. "Das Demonstrationsrecht ist ein hohes Gut, aber Hände weg von unseren Polizisten!", sagte Justizminister Foort van Oosten von der konservativ-liberalen Volkspartei für Freiheit und Demokratie (VVD).

Wilders verurteilt Proteste ebenfalls

Auch der rechtspopulistische Politiker Geert Wilders verurteilte die Angriffe auf Polizisten und forderte, Randalierer "knallhart" anzupacken. Laut ANP sagte er: "Autobahnen zu blockieren und Gewalt gegen die Polizei anzuwenden, ist völlig inakzeptabel. Idioten." Wilders und seine Partei für die Freiheit (PVV) fordern seit langem für die Niederlande das "strengste Asylgesetz aller Zeiten".

Die PVV hatte sich im vergangenen Jahr erstmals an einer Regierung beteiligt, um dieses Ziel durchzusetzen. Doch im Juni zerbrach die Koalition am Streit über schärfere Asylgesetze. Neuwahlen sind für Ende Oktober geplant.

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