Russland meldet ein weiteres Vordringen in der Ukraine. Nahe des strategisch wichtigen Kupjansk nutzen Truppen offenbar eine Röhre unter dem Fluss Oskil, um in die Stadt zu gelangen. Die Ukraine dementiert einen russischen Erfolg.

Im Osten der Ukraine wächst offenbar der militärische Druck auf die ukrainischen Verteidiger. Erbitterte Kämpfe gibt es unter anderem um die Stadt Kupjansk, die östlich der Großstadt Charkiw liegt. Russischen Soldaten sei es gelungen, in kleinen Gruppen durch eine unterirdische Röhre in die Stadt einzudringen, berichten die Experten des der ukrainischen Armee nahestehenden Portals Deepstate. Es ist nicht das erste Mal, dass Moskau diese Taktik einsetzt. Demnach handelt es sich um eine Gaspipeline, die sie mit dafür modifizierten Bänken mit Rollen durchqueren.

Der Generalstab in Kiew dementierte allerdings eine direkte Gefahr für die Stadt. Die Lage sei unter Kontrolle, teilte der Generalstab auf Facebook mit. Die von den Russen genutzte Röhre führe nicht direkt in die Stadt. In Kupjansk gebe es insgesamt vier unterirdische Rohrleitungen, drei seien beschädigt oder mit Wasser befüllt worden, der Ausgang der vierten sei unter Kontrolle der ukrainischen Streitkräfte, heißt es.

Kupjansk ist ein strategisch wichtiger Verkehrsknotenpunkt, der am Fluss Oskil liegt. Der Fluss dient als Barriere gegen das rasche Vordringen russischer Truppen. Allerdings konnte Russland den Fluss an einigen Stellen überwinden. Mithilfe der Röhre wollen die russischen Einheiten diesen Brückenkopf am Westufer verstärken. Nach ukrainischer Darstellung sammeln sich russische Truppen vor allem nördlich der Stadt.

Widersprüchliche Angaben zum Vormarsch

Die russische Armee vermeldete weitere Erfolge: Demnach wurde die Ortschaft Nowomykolajiwka in der ukrainischen Region Dnipropetrowsk eingenommen.

Russland war nach eigenen Angaben im Juli erstmals in die Region Dnipropetrowsk einmarschiert. Seither meldet das Verteidigungsministerium immer wieder Fortschritte. Ende August räumte auch die ukrainische Armee das russische Vordringen nach Dnipropetrowsk ein.

Moskau hat in der Region bislang keine Gebietsansprüche für eine Beendigung des Krieges erhoben - im Gegensatz zu den Regionen Donezk, Luhansk, Cherson und Saporischschja und der Halbinsel Krim, deren Annexion Russland erklärt hat. Insgesamt besetzt Russland derzeit rund 20 Prozent des ukrainischen Staatsgebiets.

Drohnenangriff auf Ölanlage

Die Ukraine versucht offenbar weiter mit Drohnenangriffen, die russische Wirtschaft zu treffen. Ein Drohnenangriff löste russischen Angaben zufolge ein Feuer in einer Anlage eines Ölkonzerns in der russischen Region Baschkortostan aus. Dies teilte der Gouverneur der Region, Radij Chabirow, auf Telegram mit. Eine Drohne sei über dem Produktionsgelände abgeschossen worden und habe das Feuer entfacht.

Der Schaden an der Anlage sei begrenzt, Verletzte habe es nicht gegeben. Eine zweite Drohne sei ebenfalls abgeschossen worden. Die Ukraine erwähnte er in seinem Beitrag nicht. Auf lokalen Telegram-Kanälen veröffentlichte, nicht verifizierte Videos zeigen, wie ein Objekt in die Anlage fliegt, gefolgt von einem großen Feuerball. Die Stadt Ufa, in der sich die Ölanlage befindet, liegt rund 1400 Kilometer von der Grenze zur Ukraine entfernt.

Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke