In seltener Einstimmigkeit hat der UN-Sicherheitsrat die israelische Attacke auf die katarische Hauptstadt Doha verurteilt. Ebenso bemerkenswert: Die Kritik der USA an Israel.
Es ist extrem selten, dass die USA im Weltsicherheitsrat Kritik an Israel üben. Seit dem Amtsantritt von Präsident Donald Trump ist das noch gar nicht passiert. Umso bemerkenswerter klingen die Aussagen der US-Vertreterin Dorothy Shea in der aktuellen Dringlichkeitssitzung nach dem israelischen Luftangriff auf die katarische Hauptstadt Doha: "Einseitige Angriffe auf eine souveräne Nation wie Katar, die hart und mutig und mit Risiken verbunden an der Seite der USA für die Vermittlung von Frieden arbeitet, dienen weder den Zielen Israels, noch denen Amerikas."
Eine klare Distanzierung also seitens der US-Regierung. Trump habe dem Emir von Katar versichert, dass solch ein Angriff auf dem Gebiet Katars nicht wieder passieren werde. Dennoch sei Israels Vorhaben angemessen, die Hamas eliminieren zu wollen, erklärte Shea. Dagegen sei es unangemessen für Mitglieder des UN-Sicherheitsrats, in Frage zu stellen, dass es Israel nicht um die Befreiung der Geiseln gehe.
"Als gäbe es kein Gesetz"
Schon vor Beginn der Dringlichkeitssitzung hatte der UN-Sicherheitsrat eine Erklärung abgegeben. Einstimmig verurteilten alle 15 Mitglieder die jüngsten Angriffe auf die katarische Hauptstadt Doha. Israel wird in dem Statement namentlich nicht genannt.
In der Sitzung aber halten sich die Mitgliedsstaaten nicht zurück und üben scharfe Kritik an der israelischen Regierung. Zum Beispiel der algerische UN-Botschafter Amar Bendjama: "Israel verhält sich, als gäbe es kein Gesetz. Als seien Grenzen Illusionen, als ob die Souveränität eines Landes bedeutungslos sei."
Auch die europäischen Mitgliedsstaaten im UN-Sicherheitsrat verurteilten Israels Angriff. Sie trügen nichts zum Frieden im Nahen Osten oder zur Sicherheit Israels bei, betonte Großbritanniens UN-Botschafterin Barbara Woodward.
Katar: Bemühungen um Waffenstillstand untergraben
Für Katar selbst nahm Premierminister Scheich Mohammed Al-Thani teil. Er bedankte sich für die klare Unterstützung des UN-Sicherheitsrats und warf Israel vor, ein Wohngebiet völkerrechtswidrig angegriffen zu haben. So untergrabe Israel Katars Bemühungen um einen Waffenstillstand und die Freilassung der Geiseln. "Wie können wir Israels Vertreter empfangen, wenn sie uns angreifen?", sagte der Scheich. "Haben Sie schon einmal von einem Staat gehört, der einen Vermittler so angreift?"
Isolierter denn je verteidigte der israelische UN-Botschafter Danny Danon den Luftschlag auf die Hamas in Doha. Israel habe allein die Terroristen treffen wollen. Noch Tage zuvor hätten diese einen Terroranschlag in Israel beauftragt und gefeiert.
Auch die Rolle Katars sieht Danon kritisch. Für ihn sei die Frage nicht, warum Israel die Masterminds des Terrors ins Visier nimmt, sondern warum ihnen im Ausland Zuflucht gewährt werde.
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