• Bundeswehr verstärkt Luftraum-Kontrolle über Polen nach Drohnenvorfällen
  • Selenskyj bittet Trump um Langstreckenwaffen
  • Polen schränkt Luftverkehr an Ostgrenzen ein
  • Polens Präsident spricht mit Trump über Drohnen-Vorfall
  • Merz warnt vor wachsender Bedrohung durch Russland
  • Weitere Nachrichten und Podcast zum Ukraine-Krieg

17:29 Uhr | Bundeswehr verstärkt Luftraum-Kontrolle über Polen nach Drohnenvorfällen

Die Bundeswehr verstärkt nach russischen Drohnenangriffen ihre Luftraum-Kontrolle über Polen. Nach Angaben des Bundesverteidigungsministeriums steigt die Zahl der Eurofighter von zwei auf vier, der Einsatz wird bis Ende Dezember verlängert. Bisher war dieser bis Ende September geplant.

"Die Luftwaffe wird die Einsatzbereitschaft umgehend herstellen", teilte das Verteidigungsministerium weiter mit. Die Maßnahmen würden eng mit den Alliierten und der Nato abgestimmt. Regierungssprecher Stefan Kornelius kündigte zudem verstärkte Unterstützung für die Ukraine und ein weiteres EU-Sanktionspaket gegen Russland an. In der Nacht zum Mittwoch waren mindestens 19 russische Drohnen in den polnischen Luftraum eingedrungen, mindestens drei wurden abgefangen. Warschau und andere Nato-Länder, darunter auch Deutschland, verurteilten die Vorfälle als gezielte Provokation gegen das gesamte westliche Militärbündnis. (Quelle: AFP)

16:34 Uhr | Selenskyj drängt Nato auf neue Luftverteidigungsstrategie gegen Drohnen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Nato-Verbündeten nach dem Einflug mutmaßlich russischer Drohnen in Polen aufgefordert, ihre Luftverteidigung zu überdenken. Sein Land sei bereit, dabei beratend Unterstützung zu leisten, sagte Selenskyj am Donnerstag in Kiew. Länder wie Polen sollten ähnliche, mehrschichtige Ansätze prüfen. Raketensysteme wie das US-System Patriot seien zu teuer, um sie gegen billigere Drohnen einzusetzen, wie sie Russland starte. "Eine Rakete, die eine Million Dollar kostet, kann keine Drohnen abschießen, die nur Zehntausende von Dollar kosten", sagte Selenskyj bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem finnischen Präsidenten Alexander Stubb. Die Ukraine sei in der Lage, hier beratend zur Seite zu stehen. "Ich glaube, dass heute niemand über ein solches System verfügt. Nur wir und die Russen haben es. Dementsprechend sind wir offen und bereit." Der polnische Ministerpräsident Donald Tusk habe bereits zugestimmt, Militärvertreter zu diesem Thema in die Ukraine zu schicken, sagte Selenskyj. (Quelle: Reuters)

14:07 Uhr | Fico stellt Bedingungen für Zustimmung zu neuen Sanktionen gegen Russland

Der slowakische Ministerpräsident Robert Fico stellt Bedingungen für eine Zustimmung zu neuen EU-Sanktionen gegen Russland: Sein Land könne weitere Strafmaßnahmen nur unterstützen, wenn es von der EU Vorschläge zur Anpassung der Klimaziele an die Bedürfnisse der Automobil- und Schwerindustrie sowie zur Eindämmung der Strompreise in der Staatengemeinschaft erhalte. In der EU soll ein 19. Sanktionspaket auf den Weg gebracht werden. Die Kommission will sich jedoch noch nicht auf einen Zeitplan festlegen, wann sie das Paket vorstellt. Dafür sei es noch zu früh, sagte ein Sprecher der Brüsseler Behörde nach der Rückkehr einer EU-Delegation aus Washington. Die Gespräche mit den USA und anderen Partnern in der Welt würden fortgesetzt. Details wollte der Sprecher nicht nennen. (Quelle: Reuters)

13:53 Uhr | Selenskyj bittet Trump um Langstreckenwaffen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will US-Präsident Donald Trump um die Lieferung von Langstreckenwaffen bitten, sollte Russland einen Waffenstillstand weiter ablehnen. Das sagte er bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem finnischen Präsidenten Alexander Stubb in Kiew. (Quelle: Reuters)

12:43 Uhr | Lettland schließt Luftraum an der Grenze zu Russland und Belarus

Nach Polen gibt es auch in Lettland Einschränkungen im Luftverkehr. Das Land sperrt wegen der abgeschossenen Drohnen über Polen seinen Luftraum an der Ostgrenze zu Belarus und Russland für eine Woche. Verteidigungsminister Andris Spruds kündigte an, die Anordnung werde bis zum 18. September mit der Möglichkeit einer Verlängerung gelten. Die Entscheidung basiere auf einer Lageeinschätzung der Armee. Spruds versicherte, dass gegenwärtig keine direkte Bedrohung bestehe, aber Präventivmaßnahmen nötig seien. (Quelle: dpa)

Update 12:40 Uhr | Außenminister von Polen, der Ukraine und Litauen nennen Drohnen "beispiellose Provokation Russlands"

Die Außenminister von Polen, der Ukraine und Litauen verurteilen das Eindringen mutmaßlich russischer Drohnen in den polnischen Luftraum. In einer gemeinsamen Erklärung bezeichnen sie den Vorfall am Mittwoch als eine "bewusste und beispiellose Provokation Russlands".

Kreml-Sprecher Dmitri Peskow hat die Kritik an Russland wegen der Luftraumverletzung in Polen zurückgewiesen.Bildrechte: imago images/SNA

Russland weist die Kritik zurück. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sagte, an der Rhetorik aus Warschau sei nichts Neues. Russland werde sich nicht weiter äußern, da das Verteidigungsministerium bereits eine Stellungnahme abgegeben habe. Das am Freitag beginnende russisch-belarussische Militärmanöver nahe der polnischen Grenze sei nicht gegen ein anderes Land gerichtet, so Peskow. (Quelle: Reuters)

10:15 Uhr | Militärexperte zu Drohnen-Abschuss in Polen: Nato muss ihr Gebiet besser schützen

Der Militärexperte Ralph Thiele hat im Interview mit MDR AKTUELL eingeordnet, was die Luftraumverletzung in Polen bedeutet. Er fordert, dass die Nato ihr Gebiet besser schützen und die "Drohnen-Verteidigung auf die Reihe kriegen" muss. Russland und die Ukraine seien bei der Drohnenentwicklung "dramatisch besser" als der Westen.

Das ganze Interview zum Nachhören:

10:10 Uhr | Polen schränkt Luftverkehr an Grenzen zu Belarus und der Ukraine ein

Polen schränkt nach dem Abschuss mutmaßlich russischer Drohnen den Luftverkehr entlang seiner Ostgrenzen zu Belarus und der Ukraine ein. Dies teilte das Operative Kommando der polnischen Streitkräfte mit. Die polnische Flugsicherungsagentur erklärte, auf Antrag des Militärs sei eine Flugverbotszone im Osten des Landes eingerichtet worden.

Die Einschränkungen im polnischen Luftraum traten am Mittwochabend in Kraft und gelten bis zum 9. Dezember. Tagsüber sind Flüge in der Zone verboten, es sei denn, es handelt sich um bemannte Flugzeuge mit Flugplan und Funkkontakt zu den Behörden. Nachts gilt ein vollständiges Flugverbot mit Ausnahme von Militärflügen. Für zivile Drohnen gilt ein 24-stündiges Flugverbot. (Quelle: Reuters)

09:24 Uhr | Polen beantragt Sitzung des UN-Sicherheitsrats

Der UN-Sicherheitsrat befasst sich auf Antrag der polnischen Regierung in einer Dringlichkeitssitzung mit der Verletzung des polnischen Luftraums durch Russland. Das teilte das polnische Außenministerium mit. Polen hatte in der Nacht zum Mittwoch mit Unterstützung von Nato-Verbündeten mehrere russische Drohnen abgeschossen, die in seinen Luftraum eingedrungen waren. Es war das erste Mal seit Beginn des Ukraine-Krieges, dass ein Nato-Mitglied russisches Militärgerät über dem eigenen Territorium zerstört hat. (Quelle: Reuters)

07:50 Uhr | Gouverneur von Belgorod warnt vor ukrainischem Drohnenangriff

In der russischen Oblast Belgorod ordnen die Behörden wegen eines ukrainischen Angriffs an, dass Schulkinder zu Hause bleiben sollen. Einkaufszentren müssten geschlossen werden, teilte der Gouverneur der Region Wjatscheslaw Gladkow mit. Er sprach von einem "massiven" ukrainischen Drohnenangriff. Belgorod grenzt direkt an die Ukraine und wurde schon mehrfach von den ukrainischen Streitkräften angegriffen. (Quelle: Reuters)

01:13 Uhr | Polen meldet Fund von vier weiteren Drohnentrümmern

Nach dem Eindringen russischer Kampfdrohnen in den polnischen Luftraum sind bis zum Abend die Trümmer von insgesamt 16 unbemannten Flugobjekten entdeckt worden. Das teilte das Innenministerium in Warschau mit.

Unter anderem sei eine Drohne bei Korytnica östlich der Hauptstadt Warschau gefunden worden, meldete die Nachrichtenagentur PAP. In Nowe Miasto an der Pilica stürzte ein Flugobjekt nahe einer Kaserne der Territorialverteidigung ab, wie der Sender RMF24 berichtete. Weitere Funde gab es in den Woiwodschaften Heiligkreuz, Lublin, Lodz und Ermland-Masuren. (Quelle: dpa)

Angehörige des Militärs und der Rettungsdienste entfernen Teile der Drohne im Dorf Mniszkow in Zentralpolen.Bildrechte: IMAGO/Eastnews

00:52 Uhr | Nawrocki spricht mit Trump über Drohnen-Vorfall

Nach dem Eindringen russischer Drohnen in den polnischen Luftraum hat Staatspräsident Karol Nawrocki nach eigenen Angaben mit US-Präsident Donald Trump telefoniert. Auf der Plattform X schrieb Nawrocki, das Gespräch sei Teil der Konsultationen mit den Verbündeten gewesen und habe die Einigkeit des Bündnisses bestätigt.

Trump reagierte auf den Vorfall bislang nur mit einem kurzen Beitrag auf seiner Plattform Truth Social: "Was ist los mit Russland, dass es mit Drohnen den polnischen Luftraum verletzt? Nun geht's aber los!" (Quelle: dpa)

00:27 Uhr | Heeresinspekteur sieht Drohnenabwehr als Schwachpunkt

Der scheidende Heeresinspekteur der Bundeswehr, Alfons Mais, hat vor Schwächen in der Landesverteidigung gewarnt. Der Generalleutnant sagte, das betreffe vor allem die Abwehr von Drohnen. Die Verteidigung müsse mit größtmöglicher Anstrengung aufgebaut werden. Engpass sei momentan die Beschaffung neuer sowie bereits bestellter Waffensysteme. Mais geht Anfang Oktober in den Ruhestand. (Quelle: dpa)

00:13 Uhr | Bundesregierung verurteilt Russland nach Drohnen-Vorfall

Nach dem Eindringen russischer Drohnen in den polnischen Luftraum hat Bundeskanzler Friedrich Merz Moskau scharf kritisiert. Russland habe Menschenleben in einem Nato- und EU-Staat gefährdet, sagte Merz in Berlin.

Er teile die Einschätzung des polnischen Präsidenten Donald Tusk, dass es sich nicht um ein Versehen gehandelt habe. Merz sprach von einer "neuen Qualität von Angriffen", die aus Russland kämen, und einer "ernsthaften Gefährdung des Friedens in ganz Europa".

Die Nato-Luftabwehr habe zwar reagiert, jedoch nicht so wirksam wie notwendig, sagte der Kanzler. Dies werde nun zu Diskussionen innerhalb der Nato und der EU führen. Konkrete Konsequenzen nannte Merz nicht, betonte aber die Entschlossenheit, die Verteidigungsfähigkeit des europäischen Nato-Teils deutlich zu stärken. (Quelle: dpa)

00:05 Uhr | Die Ereignisse gestern – 10. September 2025

Bei einem massiven russischen Drohnenangriff auf die Ukraine sind mehrere unbemannte Flugobjekte in den polnischen Luftraum eingedrungen. Die polnische Luftwaffe schoss daraufhin erstmals seit Kriegsbeginn aktiv russische Drohnen im eigenen Luftraum ab. Insgesamt wurden Trümmer von mindestens zwölf Drohnen auf polnischem Boden gefunden, darunter eine, die in Wyryki ein Wohnhaus traf – verletzt wurde niemand.

Laut Ukraines Präsident Wolodymyr Selenskyj zielten mindestens acht russische Drohnen gezielt auf Polen. Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas sprach von der bislang schwerwiegendsten Verletzung des europäischen Luftraums durch Russland und vermutet ein absichtliches Vorgehen Moskaus. Auch Bundesverteidigungsminister Pistorius sprach von einer bewussten Provokation gegen die gesamte Nato und einer Eskalation mit neuer Qualität.

Russland bestritt einen Angriff auf Polen und sprach von einem erfolgreichen Einsatz gegen militärische Ziele in der Westukraine. Gleichzeitig signalisierte Moskau Gesprächsbereitschaft gegenüber Warschau.

Polens Regierungschef Donald Tusk meldete unterdessen konkrete Unterstützungsangebote zur Luftverteidigung von mehreren europäischen Partnern und der Nato, nannte aber keine Einzelheiten.

00:00 Uhr | Ukraine-News am Donnerstag, 11. September 2025

Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Laufe des Tages.

Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. Alles das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.

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