Bei einem russischen Angriff sind in der Ostukraine mindestens 24 Zivilisten getötet worden. Sie standen an, um ihre Rente abzuholen, als eine gelenkte Fliegerbombe einschlug. Der Ort liegt nur wenige Kilometer von der Front entfernt.
Bei einem russischen Angriff sind nach Behördenangaben aus Kiew mindestens 24 Zivilisten im Osten der Ukraine ums Leben gekommen. Die Menschen hätten in einem Dorf in der Oblast Donezk für ihre Rente angestanden, als die gelenkte Fliegerbombe eingeschlagen sei, schrieb der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj auf X. Er forderte eine scharfe Reaktion der internationalen Gemeinschaft.
"Das ist kein militärisches Vorgehen, sondern reiner Terrorismus", schrieb er von Kiew eingesetzte Militärgouverneur Wadym Filaschkin. Rettungskräfte, Ärzte, die Polizei und lokale Behörden seien vor Ort. Der Gouverneur rief die Anwohner auf, ihre Häuser und Wohnungen zu verlassen. Sie sollten in sicherere Regionen fliehen.
Bombardierung frontnaher Gebiete
Der Angriff ereignete sich ukrainischen Angaben zufolge in der frontnahen Ortschaft Jarowa, nördlich des von ukrainischen Truppen gehaltenen Ballungsraums Slowjansk und Kramatorsk. Die russischen Truppen sind in dem Gebiet nur noch wenige Kilometer entfernt. Ziel der dortigen russischen Offensive ist die nahegelegene Stadt Lyman.
Auf einem von Selenskyj veröffentlichten Video sind zahlreiche Leichen zu sehen. Uniformierte sind nicht unter den gezeigten Opfern. Weil im Osten der Ukraine die Infrastruktur - wie etwa Banken - vielerorts zerstört ist, müssen Rentner anstehen, um das Geld persönlich in bar ausgezahlt zu bekommen.
"Solche Schläge Russlands dürfen auf keinen Fall ohne eine entsprechende Reaktion der Welt bleiben", schrieb der ukrainische Präsident. Russland werde weiter töten, wenn ihm nicht Einhalt geboten werde. Selenskyj forderte eine Reaktion der USA, Europas und der G20-Staaten. Explizit an die Vereinigten Staaten wandte er sich mit der Forderung nach schärferen Sanktionen.
Vermittlungen von Trump bisher ergebnislos
US-Präsident Donald Trump sieht sich im Gegensatz zu seinem Vorgänger Joe Biden als Vermittler in dem Konflikt. Doch trotz seit März anhaltender Schlichtungsversuche und selbst eines Treffens zwischen Trump und Kremlchef Wladimir Putin sind die Aussichten auf ein Abkommen im Krieg gegen die Ukraine gering.
Putin hat Forderungen nach einer bedingungslosen Waffenruhe zurückgewiesen. Auch ein Treffen mit Selenskyj über eine Beendigung des Kriegs verband er mit Forderungen. So solle der Präsident nach Moskau kommen, wenn er mit ihm reden wolle. Von der Ukraine fordert Moskau den Verzicht auf den NATO-Beitritt und die Aufgabe mehrerer Gebiete, darunter auch das Gebiet Donezk, wo nun die Bombe eingeschlagen ist. Moskau begründet seinen Krieg unter anderem damit, dass es die dort lebende Bevölkerung schützen möchte.
Kaum ein Abwehrmittel gegen Fliegerbomben
Russland führt seit mehr als dreieinhalb Jahren einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Zuletzt hat die russische Armee Luftangriffe wieder verstärkt und setzt Hunderte Drohnen sowie Raketen und Marschflugkörper ein.
Gegen die gelenkten Fliegerbomben, die von russischen Jets noch im eigenen Luftraum dicht an der Front abgeworfen werden, hat die Ukraine kaum ein Abwehrmittel. Ihre Luftwaffe hat zu wenige Flugzeuge, um Luftkämpfe zu riskieren.
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