Echt oder nicht? Darüber dürfte in den USA wieder diskutiert werden. Die Demokraten haben die Kopie eines Geburtstagsgrußes veröffentlicht, den Donald Trump 2003 an Jeffrey Epstein geschrieben haben soll. Trump bestreitet das.
Die oppositionellen US-Demokraten haben eine Kopie eines angeblichen Geburtstagsgrußes von Donald Trump an Jeffrey Epstein veröffentlicht - von dem der US-Präsident vehement bestreitet, Urheber zu sein.
In einem X-Post der Demokraten sind die Umrisse eines Frauenkörpers zu sehen, in dem ein fiktiver Dialog zwischen Trump und Epstein abgebildet ist. Der Glückwunsch soll Teil eines 2003 zusammengestellten Albums zum Geburtstag Epsteins sein. Drei Jahre später wurden Vorwürfe gegen Epstein wegen sexualisierter Gewalt gegen Frauen öffentlich.
Die Demokraten in dem Ausschuss erhielten der Nachrichtenagentur AP zufolge eine Kopie des Albums im Rahmen der Übermittlungen von Daten aus dem Nachlass Epsteins.
Trump bestreitet, Verfasser zu sein
Das Wall Street Journal hatte bereits Mitte Juli über das Schreiben berichtet. Der nun vom Ausschuss veröffentlichte Brief entspricht genau der Beschreibung des damaligen Berichts: In dem Text, versehen mit Trumps Namen und Unterschrift, heißt es: "Ein Freund ist ein wunderbares Geschenk. Alles Gute zum Geburtstag - und möge jeder Tag ein weiteres wunderbares Geheimnis sein". Das Wall Street Journal teilte ein Bild der Kopie nun ebenfalls auf X.
Trump hatte bereits bei Veröffentlichung des Berichts vehement bestritten, den Brief verfasst zu haben. Er habe auch nicht die Umrisse der Frau gezeichnet, die den Text umgibt. Der US-Präsident reichte Mitte Juli Klage gegen das Wall Street Journal ein. Darin werden zehn Milliarden Dollar Schadenersatz gefordert. Trump bezeichnete die Berichterstattung als bösartig und verleumderisch. Er zeichne nicht, sagte er.
Stellvertretender Stabschef beklagt Verleumdung
Trumps Sprecherin Karoline Leavitt reagierte wenig später auf X und wies die Berichterstattung der Zeitung als "falsch" zurück. "Wie ich immer gesagt habe, ist es ganz klar, dass Präsident Trump dieses Bild nicht gezeichnet und auch nicht unterschrieben hat", betonte sie und kündigte weitere Schritte vor Gericht an.
Nach Veröffentlichung des Schreibens veröffentlichte zudem der stellvertretende Stabschef des Weißen Hauses, Taylor Budowich, Bilder von Trumps Unterschrift auf der Plattform X. An das Mutterunternehmen des Wall Street Journals, News Corp., gewandt schrieb Budowich: "Zeit für @newscorp, die Geldbörse zu öffnen! Das ist keine echte Unterschrift. Verleumdung!"
Epstein, der über viele Jahre systematisch Minderjährige missbraucht hatte, beging 2019 mit 66 Jahren in seiner Gefängniszelle nach offiziellen Angaben Suizid. In Teilen der US-Gesellschaft sorgte sein Tod für wilde Spekulationen, weil Epstein Kontakte zu einflussreichen US-Bürgern und auch internationaler Prominenz pflegte. Prominente und Milliardäre gingen bei ihm ein und aus - auch Trump verbrachte Zeit mit Epstein, wie Videos und Fotografien belegen.
Debatte um Akten-Freigabe
Für den US-Präsidenten könnte ein unbequemes Thema wieder zurückkommen: Für Trump wurde der Fall Epstein immer wieder zum Problem, weil er im Wahlkampf die Freigabe der Epstein-Akten versprochen hatte. Auch seine eigenen Anhänger forderten die Offenlegung immer wieder ein.
Nach Trumps Wiederwahl kündigte Justizministerin Pam Bondi an, dass alles zum Fall Epstein ans Licht kommen werde. Auf ihrem Schreibtisch liege eine Liste mit Kunden Epsteins, denen Mädchen zum mutmaßlichen Missbrauch zugeführt worden sein sollen, erklärte sie damals. Später teilten das Justizministerium und FBI aber mit, dass eine solche Liste nicht existiere. Es würden auch keine weiteren Akten zum Fall offengelegt.
In der vergangenen Woche wurden schließlich doch Teile der Akten vom republikanisch geführten Aufsichtsausschuss veröffentlicht. Einige Demokraten im Ausschuss wiesen jedoch darauf hin, dass die meisten Inhalte bereits öffentlich zugänglich seien.
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