Die Monsunzeit bringt Pakistan an die Belastungsgrenze. Sintflutartige Regenfälle haben 2.000 Dörfer in der Region Punjab überschwemmt. Insgesamt sind mehr als zwei Millionen Menschen betroffen. Und die nächste Regenwelle rollt bereits an.
Mehr als zwei Millionen Menschen sind in der Provinz Punjab, in Zentralpakistan, von schweren Überschwemmungen betroffen. Die Behörden sprechen von einer der schlimmsten Hochwasserkatastrophen in der jüngeren Geschichte Pakistans. Alleine in der vergangenen Woche starben in Punjab mindestens 32 Menschen. Insgesamt gab es in Pakistan seit Beginn der Regenzeit Ende Juni in mehr als 840 Tote, so die Behörden.
760.000 Menschen seien in Sicherheit gebracht worden, sagte Mazhar Chaduhary, ein Sprecher der Katastrophenschutzbehörde der Provinz Punjab. Mehr als 100.000 mussten mit Booten gerettet werden. Auch aktuell laufen weitere Rettungsaktionen. Laut Chaduhary stehen mehr als 2.000 Dörfer durch den angestiegenen Pegel der Flüsse Chenab, Sutlej und Ravi unter Wasser.
Schulen und Polizeiwachen als Notunterkünfte
Zahlreiche Menschen harren in Notunterkünften aus. Die Behörden nutzen inzwischen auch Schulgebäude und Polizeiwachen. Für die betroffenen Gegenden in Punjab und der südlichen Provinz Sindh wurden Hochwasserwarnungen ausgesprochen. In den nächsten 24 Stunden werden weitere heftige Regenfälle erwartet.
Zu den ungewöhnlich starken Regenfällen kamen grenzüberschreitende Überschwemmungen, nachdem Indien Wasser aus Flüssen und überlaufenden Staudämmen in tiefer gelegene Regionen Pakistans abgelassen hatte. Indien hat sich bisher nicht zur Lage im Nachbarland geäußert.
Deutlich mehr Regen als im Vorjahr
In Punjab leben rund 150 Millionen Menschen. Aus Zahlen des pakistanischen Wetterzentrums geht hervor, dass in Punjab zwischen dem 1. Juli und dem 27. August 26,5 Prozent mehr Monsunregen fiel als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Die Monsunzeit in Pakistan dauert von Juli bis September. Nach Angaben der Behörden soll der Niederschlag in diesem Jahr stärker als gewöhnlich ausfallen und möglicherweise länger andauern.
Extreme Wetterereignisse nehmen in dem südasiatischen Land zu. Im Sommer 2022 erlebte Pakistan eine schwere Flutkatastrophe, die zeitweise ein Drittel des Landes überflutete. 1.700 Menschen wurden Opfer der Fluten. Riesige Anbauflächen im Osten und Süden Pakistans wurden vernichtet. Premierminister Shehbaz Sharif warnte damals sogar vor einer Nahrungsmittelknappheit.
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