Israels Pläne für eine Einnahme von Gaza-Stadt nehmen konkrete Formen an: Die Armee berief dafür 50.000 zusätzliche Reservisten ein. Den neuen Vorschlag für eine Waffenruhe ließ die Netanjahu-Regierung weiter unbeantwortet.

Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz hat nach Medienberichten einen Einsatzplan der Armee zur Einnahme der Stadt Gaza gebilligt. Dafür sollen weitere 50.000 Reservisten einberufen werden, sagte ein Vertreter des israelischen Militärs.

Die Einberufungsbescheide könnten in den kommenden Tagen verschickt werden, hieß es weiter. Die Reservisten sollen im September zum Dienst antreten. Insgesamt würden dann rund 120.000 Reservisten im Einsatz sein. Der Großteil der Truppen für den Einsatz in dem größten städtischen Zentrum des Gazastreifens werde jedoch aus aktiven Soldaten bestehen.

Medien: Gaza-Stadt soll geräumt werden

Nach Medienberichten sieht der Plan die Räumung der Stadt vor, in der sich nach Schätzungen rund eine Million Menschen aufhalten. Das Nachrichtenportal ynet berichtete, Katz habe auch Vorbereitungen für eine Aufnahme von Zivilisten aus der Stadt Gaza an einem Ort weiter südlich in dem Küstenstreifen genehmigt.

Dort solle ihre Versorgung mit humanitären Hilfsgütern gewährleistet werden. Es wird befürchtet, dass die Offensive die ohnehin katastrophale Lage der Zivilbevölkerung im Gazastreifen noch verschlimmern wird.

Bisher keine israelische Antwort auf Waffenruhe-Vorschlag

Die Genehmigung für den Einsatz erfolgte, obwohl die islamistische Hamas am Vortag nach eigener Darstellung internationalen Vermittlern eine "positive Antwort" auf einen neuen Vorschlag für eine Waffenruhe im Gazastreifen vorgelegt hatte.

Bisher hat Israel auf den Vorschlag nicht geantwortet. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagte bisher nur, er habe Berichte über eine "positive Antwort" der Hamas auf den von Ägypten und Katar unterbreiteten Vorschlag für eine Waffenruhe vernommen. "Die Hamas steht unter enormem Druck", sagte er.

Mit einer offiziellen Reaktion Israels wird bis Ende der Woche gerechnet. Nach Medienberichten soll das Sicherheitskabinett am Donnerstag zusammenkommen. 

Israel bleibt bei Forderungen

Israels Forderungen für eine Beendigung des Krieges sind die Entwaffnung der Hamas, die Rückführung aller Geiseln, die Entmilitarisierung des Gazastreifens, israelische Sicherheitskontrolle und eine alternative Zivilverwaltung, die weder von Hamas noch der Palästinensischen Autonomiebehörde ausgeübt wird.

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