Der internationale Druck auf Israel wächst: Mehr als 20 Staaten fordern in einer gemeinsamen Erklärung ein Ende der Angriffe und Hilfe für die Menschen in Gaza. Viele EU-Staaten unterzeichneten die Erklärung - Deutschland nicht.
Zahlreiche Länder und die EU-Kommission erhöhen den Druck auf die israelische Regierung - wenn auch nur in appellierender Form. Angesichts der katastrophalen humanitären Situation im Gazastreifen forderten sie sofortige Maßnahmen gegen die "sich ausbreitende Hungersnot".
"Das humanitäre Leid in Gaza hat unvorstellbare Ausmaße erreicht", heißt es in einer gemeinsamen Erklärung, die von EU-Diplomaten und den Außenministern von insgesamt 26 Ländern unterzeichnet wurde - darunter viele europäische Länder, Japan, Großbritannien, Kanada und Australien. Es seien "dringende Maßnahmen" erforderlich, um "das Verhungern" in dem Palästinensergebiet "aufzuhalten und umzukehren".
Deutschland gehört nicht zu Unterzeichnern
Israel wird in der Erklärung aufgefordert, "alle Hilfslieferungen internationaler Nichtregierungsorganisationen" zu genehmigen und deren Arbeit nicht länger zu behindern. Humanitäre Hilfe dürfe nicht politisiert werden. "Wir brauchen einen Waffenstillstand, der den Krieg beenden kann, damit Geiseln freigelassen und Hilfsgüter ungehindert auf dem Landweg nach Gaza gelangen können."
Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas, zwei weitere Mitglieder der EU-Kommission und mehrere EU-Mitgliedsstaaten unterzeichneten die Erklärung - darunter Frankreich, die Niederlande, Irland und Spanien. Deutschland gehört nicht zu den Unterzeichnern.
Laut UN droht "allgemeine Hungersnot"
Wegen der Notlage im Gazastreifen wächst seit Wochen international der Druck auf Israel. Die Menge an Hilfsgütern, die auf Landwegen und durch Abwürfe aus der Luft in das Küstengebiet gelangen, ist nach UN-Angaben weiterhin unzureichend. Den rund 2,4 Millionen Einwohnern des Gazastreifens droht nach UN-Angaben eine "allgemeine Hungersnot".
Die Pläne der israelischen Regierung, das militärische Vorgehen in dem Küstenstreifen weiter zu intensivieren und die Stadt Gaza einzunehmen, verstärkten international die Sorge vor noch mehr zivilen Opfern unter den Palästinensern. Die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu begründet das Vorgehen mit dem Krieg gegen die islamistische Terrororganisation Hamas. Ausgelöst worden war der Krieg im Gazastreifen durch den brutalen Großangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023.
Neuer Anlauf für Verhandlungen
Fast zwei Jahre danach halten die Islamisten im Gazastreifen noch immer 49 Geiseln in ihrer Gewalt. 22 von ihnen sind nach Einschätzung der israelischen Armee noch am Leben. Bemühungen um einen Waffenstillstand und Geisel-Verhandlungen kommen - wenn überhaupt - nur schleppend voran.
Derzeit versucht die ägyptische Regierung nach eigenen Angaben gemeinsam mit den USA und Katar erneut, eine Waffenruhe und die Freilassung von Geiseln im Gazastreifen zu erreichen. Mit der erneuten Initiative arbeiteten die drei Vermittlerländer "sehr hart daran", einen bereits vorliegenden Plan für eine 60-tägige Waffenruhe voranzubringen, sagte Ägyptens Außenminister Badr Abdelatty vor Journalisten in Kairo. Hauptziel sei es, "zu dem ursprünglichen Plan zurückzukehren". Eine Delegation der Hamas soll auf dem Weg nach Kairo sein.
Dieser Plan umfasst demnach eine Feuerpause für die Dauer von 60 Tagen, während der "einige Geiseln" im Austausch gegen "einige" in Israel inhaftierte palästinensische Gefangene freigelassen werden sollen. Überdies sehe der Plan die "unbegrenzte und bedingungslose" Einfuhr von humanitären und medizinischen Gütern in das Palästinensergebiet vor.
Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke