• Ukraine: Weiterhin schwere Gefechte nahe Pokrowsk
  • EU-Staaten veröffentlichen gemeinsame Erklärung – Ungarn boykottiert
  • Moskau und Minsk planen gemeinsamen Militärmanöver
  • Ukraine dementiert russischen Frontdurchbruch
  • Starmer und Carney: Selbstbestimmung entscheidend
  • Weitere Nachrichten und Podcast zum Ukraine-Krieg

Update 18:12 Uhr | Ukraine: Weiterhin schwere Gefechte nahe Pokrowsk

Die ukrainische Armee liefert sich nach eigenen Angaben weiterhin schwere Gefechte mit russischen Einheiten nahe der Städte Pokrowsk und Dobropillja. Es sei Verstärkung entsandt worden, um Vorstöße kleinerer Gruppen abzuwehren, teilte der Generalstab mit. Einige von diesen seien bereits zerstört worden, andere würden bekämpft. Eine Stellungnahme der Regierung in Moskau lag zunächst nicht vor.

Russische Truppen sind ukrainischen Angaben zufolge in den vergangenen Tagen mindestens zehn Kilometer weit vorgedrungen. Im Verlauf des Tages habe die russische Armee 35 Versuche zum Durchbrechen der ukrainischen Verteidigungslinien bei Pokrowsk unternommen, sagte der ukrainische Generalstabssprecher Andrij Kowalew den ukrainischen Medien. Berichte zu einem russischen Frontdurchbruch in diesem Abschnitt hatte die ukrainische Armee jedoch zurückgewiesen. (Quellen: Reuters, dpa)

17:38 Uhr | Ukraine: Erneut Angriff auf russisches Drohnen-Lager

Der ukrainische Geheimdienst SBU hat nach eigenen Angaben in der russischen Region Tatarstan ein Lager für russische Drohnen angegriffen. In dem 1.300 Kilometer von der Ukraine entfernten Gebäude seien Schahed-Angriffsdrohnen mit großer Reichweite gelagert worden, teilte der SBU mit. Der Angriff mit eigenen Langstreckendrohnen sei der zweite seiner Art innerhalb von vier Tagen. Der Treffer sei durch Videos von Anwohnern bestätigt worden. Eine russische Stellungnahme liegt nicht vor. (Quelle: Reuters)

17:30 Uhr | Selenskyj will erleichterte Ausreise für junge Männer

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Regierung angewiesen, die Ausreise aus dem Kriegsland für junge wehrpflichtige Männer zu erleichtern. "Aktuell gilt eine Beschränkung ab 18 Jahren an der Grenze, ich schlage vor, diese auf 22 Jahre anzuheben", sagte der Staatschef bei einem Jugendforum in Kiew, wie ukrainische Medien meldeten. Das solle jungen Ukrainern dabei helfen, die Verbindungen zu ihrem Heimatland aufrechtzuerhalten. Die endgültige Entscheidung über eine Änderung in der Altersbeschränkung liegt beim Parlament.

Seit dem russischen Überfall auf die Ukraine im Februar 2022 dürfen wehrpflichtige Männer im Alter zwischen 18 und 60 Jahren das Land nur mit wenigen Ausnahmen verlassen. Nach Kriegsbeginn flüchteten auch viele Minderjährige aus dem Land, die nach ihrem 18. Geburtstag aufgrund der Furcht vor den Ausreisebeschränkungen nicht mehr in die Ukraine zurückkehrten. Im Parlament sind bereits Ausreiseerleichterungen für Männer zwischen 18 und einschließlich 24 Jahren im Gespräch. Aktuell werden in die Armee nur Wehrpflichtige ab 25 Jahren eingezogen. (Quelle: dpa)

16:12 Uhr | IKRK-Missionsleiter Eglin: Arbeit in der Ukraine schwierig

Der scheidende Leiter der Ukraine-Mission des Internationalen Roten Kreuzes (IKRK), Jürg Eglin, hat seine Tätigkeit in dem von Russland angegriffenen Land als schwierig bezeichnet. Er habe sich "unwohl" gefühlt, sich als Mitarbeiter des Roten Kreuzes zu zeigen, sagte er im Interview mit MDR AKTUELL. Viele in der Ukraine kritisierten das Internationale Rote Kreuz dafür, dass es auf beiden Seiten der Frontlinie arbeitet. Der zugespitzte Vorwurf: So helfe das IKRK indirekt Russland dabei, Krieg zu führen.

Laut Eglin verstünden die Menschen in der Ukraine aber mittlerweile besser, was die Aufgabe des IKRK sei, nämlich, die Lage von Kriegsgefangenen und Zivilisten zu verbessern. Aber das IKRK müsse neutral bleiben und könne beispielsweise nicht darüber sprechen, welche Seite besser mit Kriegsgefangenen umgehe. (Quelle: MDR)

13:18 Uhr | Institut: Europa unterstützt Ukraine weiterhin mit Milliarden

Europa hält seine Unterstützung für die Ukraine trotz Rückgangs auf hohem Niveau aufrecht. Im Mai und Juni flossen rund 12,6 Milliarden Euro an militärischer, finanzieller und humanitärer Hilfe, zeigt der Ukraine-Support-Tracker des Instituts für Weltwirtschaft Kiel. Im Vergleich zu den Monaten März und April ist die Hilfe damit zwar gesunken – damals waren es rund 19,9 Milliarden Euro, als Europa auch ausbleibende US-Hilfen kompensierte. Von den USA gab es im Mai und Juni laut Tracker keine Unterstützung. (Quelle: dpa)

Update 13:01 Uhr | EU-Staaten veröffentlichen gemeinsame Erklärung – Ungarn boykottiert

Im Vorfeld des Treffens von US-Präsident Donald Trump mit dem russischen Staatschef Wladimir Putin haben alle EU-Länder bis auf Ungarn eine gemeinsame Erklärung veröffentlicht. Die 26 Staats- und Regierungschefs fordern darin, dass die Ukraine die Freiheit haben müsse, selbst über ihre Zukunft zu entscheiden. "Sinnvolle Verhandlungen können nur im Zusammenhang mit einer Waffenruhe oder einer Reduzierung der Kampfhandlungen stattfinden", heißt es weiter. Eine diplomatische Lösung müsse die Sicherheitsinteressen der Ukraine und Europas schützen. Die EU-Staaten einigten sich am Montagabend auf die gemeinsame Erklärung, der sich Ungarn als einziges Mitgliedsland nicht anschloss.

Orban schrieb zur Begründung seiner Ablehnung auf Facebook, die Erklärung versuche "Bedingungen für Verhandlungen festzulegen, zu denen die EU-Spitzenpolitiker gar nicht eingeladen wurden". Ohnehin sei es "traurig genug, dass die EU an den Rand gedrängt worden sei. Schlimmer wäre nur noch, wenn wir von der Seitenlinie aus Anweisungen geben würden." Ein EU-Russland-Gipfel bleibe als "einzig vernünftiger Schritt" übrig, schrieb der Rechtspopulist. (Quelle: Reuters, dpa)

12:52 Uhr | Selenskyj warnt vor neuer russischer Offensive

Drei Tage vor dem Treffen von US-Präsident Donald Trump und Russlands Staatschef Wladimir Putin warnte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj vor einem weiteren russischen Vormarsch. "ir stellen fest, dass sich die russische Armee nicht auf eine Beendigung des Krieges vorbereitet" schrieb Selenskyj am Dienstag auf X. Im Gegenteil gebe es Truppenbewegungen, die auf neue Offensiven hindeuten. Russland meldete zuletzt Geländegewinne in mehreren ukrainischen Regionen. (Quelle: AFP)

11:34 Uhr | Moskau und Minsk planen gemeinsamen Militärmanöver

Russland und Belarus planen vom 12. bis 16. September ein gemeinsames Militärmanöver. Wie das Verteidigungsministerium in Minsk unter Berufung auf Generalmajor Walerij Rewenko mitteilt, soll die Übung der militärischen Sicherheit des sogenannten Unionsstaates dienen. Rewenko wirft den benachbarten NATO-Staaten vor, das Manöver als Vorwand für eine fortschreitende Militarisierung zu nutzen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte bereits zu Jahresbeginn gewarnt, Russland bereite unter dem Deckmantel von Routine-Militärübungen in diesem Sommer "etwas" in Belarus vor. (Quelle: Reuters)

10:53 Uhr | Russland erzielt offenbar unerwartet Geländegewinne

Russische Truppen haben offenbar im Osten der Ukraine östlich der Bergbaustadt Dobropillja unerwartet Geländegewinne erzielt und sind bis zu zehn Kilometer vorgestoßen. Militärblogger auf beiden Seiten werten den Angriff als ernsthafte Herausforderung für die ukrainische Verteidigung. Der Vorstoß erfolgt nur wenige Tage vor dem für Freitag geplanten Gipfeltreffen zwischen US-Präsident Donald Trump und Russlands Staatschef Wladimir Putin. Nach Einschätzung eines ehemaligen ukrainischen Offiziers könnte Moskau damit seine Verhandlungsposition im Vorfeld des Treffens stärken wollen. (Quelle: Reuters)

08:40 Uhr | Ukraine dementiert russischen Frontdurchbruch

Die ukrainische Armee hat Berichte über einen russischen Durchbruch an der Front im Gebiet zwischen den Städten Pokrowsk und Dobropillja in der Region Donezk zurückgewiesen. Das Eindringen kleiner russischer Gruppen bedeute nicht, dass diese die Kontrolle über die Orte erlangt hätten, erklärte die für den Abschnitt zuständige Armeegruppe "Dnipro" auf Telegram. Die Lage bleibe angespannt, die Gefechte dort seien derzeit intensiver als an anderen Frontabschnitten.

Zuvor hatten ukrainische Militärbeobachter gemeldet, dass russische Truppen mehr als zehn Kilometer nordöstlich der von einer Einkesselung bedrohten Stadt Pokrowsk vorgerückt seien. In Militärberichten war wiederholt von Kleingruppen russischer Soldaten die Rede, die bis nach Pokrowsk vorgedrungen seien. Die Städte Pokrowsk und Myrnohrad sind inzwischen von drei Seiten von russischen Kräften umstellt. Für den Nachschub bleibt lediglich ein rund 15 Kilometer breiter Korridor offen. (Quelle: dpa)

06:50 Uhr | Ukraine meldte Rückeroberung vom zwei Ortschaften

Die Ukraine hat nach eigenen Angaben in der Grenzregion Sumy zwei Ortschaften zurückerobert. Die Streitkräfte hätten die Siedlungen Stepne und Nowokostjantyniwka befreit, teilte der Generalstab in Kiew mit. Die Lage an der Front sei schwierig, aber es gebe einige Fortschritte. In den vergangenen Tagen hatte die Ukraine bereits die Rückeroberung eines Dorfes gemeldet. Den geringfügigen Geländegewinnen der Ukraine steht der stete Vormarsch russischer Truppen gegenüber. Vor allem in der Region Donezk meldet die russische Armee praktisch täglich, weitere Dörfer eingenommen zu haben. (Quelle: Reuters)

03:10 Uhr | Moskau setzt Hoffnungen in Treffen zwischen Putin und Trump

Russland erwartet von einem geplanten Treffen zwischen Präsident Wladimir Putin und US-Präsident Donald Trump Fortschritte in den Beziehungen beider Länder. Die Nachrichtenagentur Tass zitierte Vize-Außenminister Sergej Rjabkow mit den Worten, man hoffe, das bevorstehende hochrangige Gespräch werde Impulse für eine Normalisierung der bilateralen Beziehungen geben. (Reuters)

00:42 Uhr | Wadephul lehnt Gebietsabtretungen der Ukraine ab

Bildrechte: IMAGO / photothek

Außenminister Johann Wadephul (CDU) hat Spekulationen über mögliche Gebietsabtretungen der Ukraine für einen Frieden mit Russland zurückgewiesen. "Gewalt darf keine Grenzen verschieben", schrieb er nach Beratungen mit EU-Kollegen auf X. Deutschland unterstütze das Ziel von US-Präsident Donald Trump, den russischen Angriffskrieg zu beenden – Ergebnis müsse jedoch ein gerechter und dauerhafter Friede sein. Wadephul betonte im ZDF-"heute journal", jetzt gehe es um faire Verhandlungsbedingungen entlang der aktuellen Frontlinien. Europa werde nicht zulassen, "dass über die Köpfe der Europäer hinweg entschieden wird". Der Westen stehe geschlossen hinter der Ukraine. (dpa)

00:20 Uhr | Starmer und Carney: Kein aufgezwungener Frieden für Ukraine

Der britische Premierminister Keir Starmer und Kanadas Regierungschef Mark Carney haben betont, dass ein Frieden in der Ukraine nur im Einvernehmen mit Kiew erreicht werden dürfe. Laut Starmers Büro müsse die Zukunft des Landes auf Freiheit, Souveränität und Selbstbestimmung beruhen. (Reuters)

00:05 Uhr | Die Ereignisse gestern – 11. August 2025

US-Präsident Donald Trump bezeichnete sein für Freitag in Alaska geplantes Treffen mit Russlands Präsident Wladimir Putin als "Sondierungstreffen". Er wolle Putin auffordern, den Krieg in der Ukraine zu beenden, und sehe mögliche Gebietsveränderungen als Teil einer Einigung. Trump betonte jedoch, er strebe beim Treffen selbst kein Abkommen an, sondern wolle anschließend den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj anrufen und europäische Staats- und Regierungschefs informieren. Er wünsche sich ein direktes Gespräch zwischen Putin und Selenskyj, an dem er bei Bedarf teilnehmen würde.

Vor dem Treffen rückt die Debatte um mögliche Gebietsabtretungen der Ukraine in den Vordergrund. NATO-Generalsekretär Mark Rutte sprach von einer möglichen "faktischen" Anerkennung russischer Kontrolle über besetzte Gebiete, betonte aber, dies dürfe keine juristische Anerkennung sein. Der ukrainische Botschafter Oleksii Makeiev warnte, den Fokus nicht allein auf Territorien zu legen, sondern auch auf die betroffenen Menschen.

In Berlin kündigte Vize-Regierungssprecher Steffen Meyer weitere Beratungen der Ukraine-Unterstützerstaaten an. Bundeskanzler Friedrich Merz betonte die Notwendigkeit einer geschlossenen europäischen Position und lehnte Grenzverschiebungen durch Gewalt ab.

Die EU-Kommission gab bekannt, weitere 1,6 Milliarden Euro aus Zinserträgen eingefrorener russischer Staatsvermögen an die Ukraine zu überweisen. Das Geld stammt aus rund 210 Milliarden Euro eingefrorener Vermögenswerte der russischen Zentralbank und ist die dritte Zahlung dieser Art.

00:00 Uhr | Ukraine-News von Dienstag, 12. August 2025

Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Laufe des Tages.

Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. All das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.

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