Wenn die USA Atom-U-Boote verlegen, ist das eigentlich streng geheim. Nach Drohungen aus Russland kündigt Trump genau das nun öffentlich an. Was steckt dahinter? Und ist das die richtige Antwort auf Putins Politik?

Es ist sehr ungewöhnlich, dass US-Präsidenten öffentlich anordnen, amerikanische Atom-U-Boote in Gang zu setzen. Normalerweise ist das "top secret" - also streng geheim. Donald Trump brach bewusst mit dieser Tradition und kündigte in den sozialen Medien an, er werde zwei atomare U-Boote in "geeignete Regionen" verlegen. Dies geschehe für den Fall, dass die "törichten und aufrührerischen Äußerungen" des russischen Ex-Präsidenten Dmitri Medwedew mehr als nur das seien.

Später, bevor sich Trump mit dem Hubschrauber ins Wochenende verabschiedete, begründete er seine Entscheidung: "Ein früherer Präsident Russlands hat uns gedroht. Wir werden unsere Bürger schützen." Wenn Medwedew über Atomwaffen rede, müsse Amerika vorbereitet sein. "Und wir sind total vorbereitet", betonte Trump.

Immerhin verriet Trump nicht, um welche zwei atomaren U-Boote es sich handelt und ob es nur um atomgetriebene U-Boote geht oder tatsächlich Atomwaffen an Bord sind.

Schlagabtausch zwischen Trump und Medwedew

Das nukleare Säbelrasseln ist der vorläufige Höhepunkt eines verbalen Schlagabtauschs zwischen Trump und Medwedew über die sozialen Medien. Der frühere russische Präsident gilt in den USA als einst moderate Figur, die seit dem Ukraine-Krieg in den sozialen Medien zum Chef-Troll von Russlands heutigem Präsidenten Wladimir Putin geworden ist.

Nachdem Trump das Ultimatum an Putin auf zehn Tage verkürzt hatte, bevor heftige Sanktionen in Kraft treten, drohte Medwedew auf der Plattform X mit  einer direkten militärischen Auseinandersetzung zwischen Russland und den USA. Trump beleidigte er als "Opa". Trump wiederum bezeichnete Medwedew als "gescheiterten früheren Präsidenten Russlands". Und von Putin sei er "sehr enttäuscht".

Trumps Ex-Berater: "Sie sind schon da"

Heftige Kritik an Trumps Reaktion kam von John Bolton, Trumps ehemaligem Nationalen Sicherheitsberater, der heute einer seiner schärfsten Kritiker ist. Amerikas atomare U-Boote müssten gar nicht erst verlegt werden, sagte Bolton im Sender CNN: "Eine ausreichende Anzahl von ihnen ist jetzt schon in der Lage zu einem Gegenschlag nach einem russischen Atomangriff."

Sie müssten nicht erst rausgeschickt werden, so Bolton. "Sie sind schon da und hoffentlich unentdeckt."

"Das ist die richtige Botschaft für Putin"

Dagegen lobte der frühere Verteidigungsminister und CIA-Direktor der Obama-Regierung, Leon Panetta, dass Trump sich die ständigen Atomdrohungen Putins nicht gefallen lässt: "Das ist die richtige Botschaft für Putin. Er verhält sich oft verantwortungslos und droht mit seinen nuklearen Fähigkeiten. Das ist nicht akzeptabel." Putin reagiere selten auf Worte, sondern nur auf Handlungen, so Panetta.

Dem widerspricht der frühere oberste Kommandeur der NATO-Streitkräfte in Europa, Wesley Clark. Wenn Trump nun auch wie Putin mit Atomwaffen drohe, dann schüre dies bei den Menschen nur Kriegsängste, was Putin ja gerade bezwecke: "Das ist doch nur Rhetorik. Er glaubt, ihn lasse dies stark aussehen. Aber es schadet uns und hilft Russland."

Stattdessen solle Trump endlich der Ukraine mehr Waffen liefern, so Clark. Nur dann verstehe Putin, dass er den Krieg gegen die Ukraine nicht gewinnen kann.

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