Die Archäologen vermuteten schon damals, dass es sich Honig sein könnte, der ursprünglich in Wabenform dargebracht worden war. Mehrere Teams von Wissenschaftlern, die die Substanz im Laufe von 30 Jahren analysierten, konnten das allerdings nicht bestätigen. Sie fanden keine Nachweise für Honig und vermuteten deshalb, dass es sich um pflanzliches oder tierisches Fett handeln müsse, das von Pollen und Insektenresten verunreinigt war.

Untersuchung mit modernen Analyseverfahren
Als die Rückstände nun für eine Ausstellung ins Ashmolean Museum im englischen Oxford kamen, konnten Wissenschaftler unter der Leitung von Luciana da Costa Carvalho und James McCullagh eine neue Analyse mit modernen Messmethoden durchführen. Und die zeigt, dass die Archäologen beim Fund der Substanz wahrscheinlich doch Recht hatten. Die Ergebnisse im Detail:
- Die chemische Zusammensetzung der alten Rückstände war nahezu identisch mit der von modernem Bienenwachs und modernem Honig, wobei der Säuregehalt höher war, was mit den Veränderungen nach langer Lagerung übereinstimmte.
- Die chemische Zusammensetzung der Rückstände war komplexer als die von durch Hitze zersetztem Bienenwachs, was auf das Vorhandensein von Honig oder anderen Substanzen hindeutet.
- An den Stellen, an denen die Rückstände mit dem Bronzegefäß in Berührung gekommen waren, wurde zersetzter Zucker in Verbindung mit Kupfer gefunden.
- Hexosezucker, eine häufige Zuckerart, die in Honig vorkommt, wurde in den alten Rückständen in höheren Konzentrationen nachgewiesen als in modernem Bienenwachs.
- Auch Proteine aus Gelée Royale (das von der westlichen Honigbiene abgesondert wird) wurden in den Rückständen identifiziert.
Neue Möglichkeiten für die Erforschung der Antike
"Alte Rückstände sind nicht nur Spuren dessen, was Menschen gegessen oder den Göttern geopfert haben – sie sind komplexe chemische Ökosysteme", erklärt da Costa Carvalho. "Ihre Untersuchung zeigt, wie sich diese Substanzen im Laufe der Zeit verändert haben, und eröffnet damit neue Möglichkeiten für die Erforschung der mikrobiellen Aktivität in der Antike und ihrer möglichen Anwendungen."
Links/Studien
Zur Studie: A Symbol of Immortality: Evidence of Honey in Bronze Jars Found in a Paestum Shrine Dating to 530–510 BCE
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