- Ukrainische Armee bezeichnet Verlust von Tschassiw Jar als "Lüge"
- Russland meldet Eroberung von Tschassiw Jar
- Ukrainisches Parlament stimmt über Antikurruptionsbehörden ab
- Die Ereignisse von gestern
- Weitere Nachrichten und Podcast zum Ukraine-Krieg
13:10 Uhr | Ukrainisches Parlament erneuert Unabhängigkeit von Korruptionsbekämpfern
Das ukrainische Parlament hat die Wiederherstellung der Unabhängigkeit von zwei wichtigen Anti-Korruptionsbehörden auf den Weg gebracht. Die Abgeordneten der Werchowa Rada nahmen mit 331 zu null Stimmen einen Gesetzentwurf an, mit dem die von Präsident Wolodymyr Selenskyj veranlassten Einschränkungen der Behörden wieder rückgängig gemacht werden sollen.
Selenskyj hatte mit seinem Vorgehen die schwerste politische Krise in der Ukraine seit Beginn des russischen Angriffskriegs ausgelöst. Auf Druck von Demonstranten und mehreren europäischen Spitzenpolitikern lenkte er jedoch schließlich ein und legte den Gesetzentwurf zur Korrektur seines Handelns vor, der nun das Parlament passierte. Das Gesetz muss noch von Selenskyj unterzeichnet werden. (Quelle: Reuters)
12:43 Uhr | Riesige Finanzierungslücke der Ukraine vergrößert sich mit Dauer des Krieges
Die riesige Finanzierungslücke in der Ukraine wird sich nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters vergrößern, wenn sich der Krieg verschärft und die Reformen ins Stocken geraten. Analysten gehen demnach davon aus, dass sich Kiews Finanzierungslücke im kommenden Jahr 2026 erheblich vergrößern wird, "wenn Russland seine intensiven Angriffe im ganzen Land fortsetzt und die Regierung nicht auf die Forderungen ausländischer Kreditgeber nach Reformen reagiert".
Dem Reuters-Bericht zufolge laufen Gespräche mit internationalen Kreditgebern, um die Lücke zu schließen. Die jüngsten Schritte der ukrainischen Regierung gegen die Anti-Korruptionsbehörden im Land hätten die Kreditgeber misstrauisch gemacht. Weiter heißt es, die russischen Angriffe würden die Wachstumsaussichten beeinträchtigen und den Druck weiter erhöhen.
Laut Reuters gibt die Regierung in Kiew den größten Teil der Staatseinnahmen für die Armee aus. Soziale und humanitäre Ausgaben würden mit ausländischer Hilfe finanziert. Diese würden sich nach staatlichen Angaben seit Beginn der russischen Invasion im Februar 2022 auf insgesamt 139 Milliarden US-Dollar belaufen. (Quelle: Reuters)
11:34 Uhr | Ukrainische Armee bezeichnet Verlust von Tschassiw Jar als "Lüge"
Die ukrainische Armee hat die von Russland verkündete vollständige Eroberung der wichtigen Stadt Tschassiw Jar in der ostukrainischen Region Donezk bestritten. Moskaus Meldung sei "natürlich nicht wahr" und eine "komplette Lüge", sagte ein ukrainischer Militärsprecher der Nachrichtenagentur AFP. (Quelle: AFP)
11:28 Uhr | Selenskyj: Russland griff Ukraine mit über 300 Drohnen an
Die Ukraine ist in der Nacht nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj von mehr als 300 russischen Drohnen und acht Raketen angegriffen worden. "Heute hat die Welt erneut Russlands Antwort auf unseren Wunsch nach Frieden gesehen, den wir mit Amerika und Europa teilen", schrieb Selenskyj auf X. (Quelle: Reuters)
Update 09:58 Uhr | Russland meldet Eroberung von Tschassiw Jar
Russland hat die Eroberung der für die ukrainische Verteidigung zentralen Stadt Tschassiw Jar (russisch: Tschassow Jar) in der Region Donezk verkündet. Wie das russische Verteidigungsministerium bei Telegram erklärte, wurde "infolge der Offensivaktionen der Südlichen Truppengrupe in Richtung Kramatorsk-Druschkowka die Stadt Tschasow Jar in der Volksrepublik Donezk befreit". Zeitgleich verbreiteten Moskauer Militärblogger Videos, in denen Soldaten russische Flaggen im Westteil der Stadt hissten.

Der ukrainische Generalstab erwähnte Tschassiw Jar in seinem morgendlichen Briefing nur dahingehend, dass die "Invasoren" in diesen und anderen Gebieten des Sektors Kramatorsk sieben Mal angegriffen hätten. Die ukrainische Kartographie-Plattform DeepState, die Frontverläufe nachzeichnet, weist westliche Teile von Tschassiw Jar noch nicht als von Russland eingenommen aus.
Sollte sich die Eroberung von Tschassiw Jar durch russische Truppen dennoch bestätigen, wäre es für Russland ein großer strategischer Erfolg, denn von hier aus könnte sein Militär auf weitere wichtige Städte in der Region Donezk vorstoßen, darunter Slowjansk und Kramatorsk. Russland hatte sich 16 Monaten bemüht, die vollständige Kontrolle über Tschassiw Jar zu erlangen. Donezk ist eine von vier ukrainischen Regionen, die Moskau im September 2022 annektiert hatte und zu seinem Staatsgebiet erklärte. (Quellen: Reuters, AFP, Telegram, Ukrinform)
Update 08:10 Uhr | Tote und Verletzte bei schwerem Luftangriff auf Kiew
Bei einem russischen Luftangriff auf Kiew sind ukrainischen Behördenangaben zufolge mindestens sechs Menschen getötet worden. 52 Menschen seien verletzt worden, teilte der Militärverwalter der ukrainischen Hauptstadt, Tymur Tkatschenko, auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit. Zudem habe der Angriff an mehr als zwei Dutzend Orten Schäden verursacht.
Nach Angaben von Innenminister Ihor Klymenko wurden die Stadtteile Swjatoschynskyj und Solomjanskyj am schlimmsten von den Drohnen- und Raketenangriffen getroffen. Druckwellen hätten auch ein Krankenhaus, eine Schule und einen Kindergarten beschädigt. Reporter berichteten von etlichen Explosionen in der Stadt. Die Nachrichtenagentur RBK-Ukraine meldete unter Verweis auf Behördenangaben ein Feuer an einer Gasleitung durch herabgefallene Trümmerteile. (Quellen: AFP, Reuters, dpa)
05:00 Uhr | Ukrainisches Parlament stimmt über neues Gesetz zu Antikorruptionsstellen ab
Das ukrainische Parlament stimmt heute über ein Gesetz ab, das die Unabhängigkeit von zwei Antikorruptionsstellen wiederherstellen soll. Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte in der vergangenen Woche das Nationale Antikorruptionsbüro (Nabu) und die Antikorruptions-Staatsanwaltschaft (Sapo) der Generalstaatsanwaltschaft unterstellt und damit faktisch deren Unabhängigkeit aufgehoben.
Nach Protesten im In- und Ausland legte Selenskyj einen neuen Gesetzesentwurf vor, der die Unabhängigkeit der Behörden sicherstellen soll. Beide Stellen unterstützen den Entwurf. Das Gesetz sieht zudem vor, dass Mitarbeiter der Antikorruptionsbehörden, der Polizei und der Ermittlungsbehörde sich künftig regelmäßig Tests durch Lügendetektoren unterziehen müssen. Die Regierung in Kiew will damit eigenen Angaben zufolge gegen russische Einflussnahme vorgehen. (Quelle: AFP)
00:05 Uhr | Die Ereignisse gestern – 30. Juli 2025
Russland hat ein Ausbildungslager in der ukrainischen Region Tschernihiw mit Raketen angegriffen, Russland spricht von bis zu 200 getöteten Soldaten, die Ukraine von mindestens drei. Die Bundeswehr will offenbar einen Großauftrag für Kampfflugzeuge sowie Transport-, Späh- und Schützenpanzer vergeben. Der ukrainische Inlandsgeheimdienst SBU hat einen Luftwaffenoffizier wegen Spionage für Russland festgenommen.
00:00 Uhr | Ukraine-News von Donnerstag, 31. Juli 2025
Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Laufe des Tages.
Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. All das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.
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