- Russische Truppen in "Festungsstadt" Pokrowsk eingedrungen
- Trump verkürzt Frist für Putin auf zehn oder zwölf Tage
- Flugverkehr in Moskau lahmgelegt
- Tote und Verletzte nach russischen Luftangriffen in Kiew und Sumy
- Die Ereignisse vom 27. Juli 2025
- Weitere Nachrichten und Podcast zum Ukraine-Krieg
20:51 Uhr | Medwedew warnt nach Trumps Fristverkürzung vor Kriegsgefahr
Der Vize-Vorsitzende des russischen Sicherheitsrates, Dmitri Medwedew, hat die Fristverkürzung von US-Präsident Donald Trump an Russland scharf kritisiert. Trump spiele das "Ultimatum-Spiel" mit Russland: "50 Tage oder 10". Er sollte bedenken, dass jedes neue Ultimatum eine "Drohung und ein Schritt auf dem Weg zum Krieg" sei, schrieb der frühere russische Präsident auf der Plattform X: "Nicht zwischen Russland und der Ukraine, sondern mit seinem eigenen Land". Trump solle nicht den Weg seines Vorgängers "Sleepy Joe" Biden gehen.
Zuvor hatte Trump während eines Treffens mit dem britischen Premierminister Keir Starmer die Frist von 50 Tagen für deutlich höhere Zölle für Russlands Handelspartner unvermittelt auf "zehn oder zwölf" Tage reduziert. Die Zölle treten demnach in Kraft, wenn bis zu diesem Zeitpunkt keine Abmachung für eine Waffenruhe oder einen Frieden gibt. Trump begründete den Schritt damit, vom russischen Präsidenten Wladimir Putin enttäuscht zu sein. (Quelle: dpa)
20:30 Uhr | Estland bestellt russischen Geschäftsträger wegen Seegrenzen-Verstoß ein
Das estnische Außenministerium hat wegen des Eindringens eines russischen Schiffs in seine Hoheitsgewässer den russischen Geschäftsträger einbestellt. Dieser sei einbestellt worden, um ihm einen "formellen Protest" gegen den "schwerwiegenden und inakzeptablen Verstoß" gegen die estnische Seegrenze zu übermitteln, erklärte der estnische Außenminister Margus Tsahkna. Die estnische Armee hatte zuvor mitgeteilt, dass ein nicht autorisiertes Schiff des russischen Grenzschutzes am Samstag kurzzeitig bis zu einem halben Kilometer weit in die Hoheitsgewässer des Landes gefahren sei. (Quelle: AFP)
20:15 Uhr | Russische Truppen in "Festungsstadt" Pokrowsk eingedrungen
Russische Truppen haben in der seit Monaten schwer umkämpften ostukrainischen "Festungsstadt" Pokrowsk Fuß gefasst. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtete, drangen in der vergangenen Woche zum ersten Mal russische Soldaten in das Stadtgebiet von Pokrowsk ein, "wie aus Aufnahmen auf ukrainischen und russischen Telegram-Kanälen hervorgeht, die von Reuters geolokalisiert wurden".
Die Einnahme von Pokrowsk gilt als ein zentrales Ziel der russischen Streitkräfte. Die Stadt liegt im Westen der Region Donezk an einem strategisch wichtigen Verkehrsknotenpunkt. Die Front bei Pokrowsk ist die aktivste im Ukraine-Krieg. Wie der ukrainische Militärsprecher vor Ort, Viktor Trehubow, im Staatsfernsehen mitteilte, versuchen russische Truppen die Stadt vor allem von Osten her einzukreisen, wie die Nachrichtenagentur dpa berichtete.
Die russischen Fortschritte an der Pokrowsk-Front beschleunigten sich, nachdem Russland im Mai die Kontrolle über eine Autobahn übernommen hatte, die Pokrowsk mit der Stadt Kostiantynivka verbindet, wie Reuters unter Verweis auf eine DeepState-Karte berichtet. Obwohl die Bedeutung von Pokrowsk als militärisches Versorgungszentrum bereits geschwunden sei, könnte sein Fall russische Truppen freisetzen und weitere russische Vorstöße in der Region ermöglichen, berichtet Reuters unter Berufung auf den ukrainischen Militäranalysten Serhii Kuzan. (Quellen: Reuters, dpa)
15:42 Uhr | Trump verkürzt Frist für Putin auf zehn oder zwölf Tage
US-Präsident Donald Trump kündigt eine Verkürzung der 50-Tage-Frist an, die er Russland im Ukraine-Krieg gesetzt hatte. Die Frist werde auf zehn oder zwölf Tage verkürzt, beginnend mit dem heutigen Tag, sagt Trump. Es habe mit Blick auf einen Waffenstillstand keinerlei Fortschritte gegeben.
Schon zuvor am Montag hatte sich Trump enttäuscht über den russischen Präsidenten Wladimir Putin gezeigt. Mitte Juli hatte Trump Russland und dessen Handelspartnern mit neuen Wirtschaftssanktionen gedroht, sollte die Führung in Moskau nicht binnen 50 Tagen einer Waffenruhe in der Ukraine zustimmen. (Quelle: Reuters)
13:51 Uhr | Pro-ukrainische Hackergruppe soll Teile des russischen Flugbetriebs lahmgelegt haben

In Moskau sind nach einem mutmaßlichen Angriff pro-ukrainischer Hackergruppen Dutzende Flüge ausgefallen. Die staatliche russische Fluggesellschaft Aeroflot sprach zunächst von etwa 60 gestrichenen Flügen am Airport Scheremetjewo – Grund sei eine IT-Störung. Laut Kremlsprecher Dmitri Peskow handelt es sich um eine ernstzunehmende Bedrohung, wie die Agentur Interfax berichtet. Die russische Generalstaatsanwaltschaft bestätigte ein strafrechtliches Ermittlungsverfahren wegen illegalen Eindringens in Computersysteme. Der Vorfall ereignete sich inmitten der Ferienzeit und sorgte für Chaos unter den Passagieren.
Eine pro-ukrainische Hackergruppe namens "Silent Crow" bekennt sich zu der Tat. Die Operation sei gemeinsam mit der belarussischen Gruppe "Cyberpartisans BY" ausgeführt worden und stehe im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine, heißt es in einer Erklärung und weiter: "Ruhm der Ukraine! Lang lebe Belarus!". Sie gaben an, 7.000 Server zerstört und 12 Terabyte Daten erbeutet zu haben. (Quelle: dpa, Reuters)
11:25 Uhr | Ukrainische Luftwaffe meldet Angriffe Russlands mit hunderten Drohnen und Raketen
Russland hat die Ukraine nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe in der Nacht zum Montag mit über 320 Drohnen und sieben Raketen angegriffen. Hauptziel der Angriffe sei die Stadt Starokostiantyniw im Westen des Landes gewesen, wie die Luftwaffe mitteilte. 309 von 324 Drohnen und zwei der Raketen konnten demnach abgewehrt werden. In Starokostiantyniw, das etwa 300 Kilometer westlich von Kiew liegt, befindet sich nach Medienberichten ein Flugplatz, auf dem F-16-Kampfjets der westlichen Unterstützer der Ukraine stationiert sind. Der Flugplatz wird regelmäßig von der russischen Armee angegriffen. Über Schäden nach den jüngsten Angriffen wurde nichts bekannt. (Quelle: AFP)
04:10 Uhr | Polen aktiviert Luftwaffe nach russischen Angriffen auf Westukraine
Nach russischen Raketenangriffen auf die westliche Ukraine in der Nähe zu Polens Grenze hat die polnische Luftwaffe Flugzeuge der Luftabwehr im Einsatz. Sie sollen die Sicherheit des polnischen Luftraums gewährleisten, teilte die polnische Armee mit. (Quelle: Reuters)
03:45 Uhr | Tote nach russischem Drohnenangriff in Sumy
In der Region Sumy im Nordosten der Ukraine sind nach Behördenangaben bei einem russischen Drohnenangriff auf einen Bus drei Menschen getötet worden. Der Angriff habe sich am Sonntagnachmittag ereignet, die Opfer seien Frauen im Alter zwischen 66 und 78 Jahren, erklärte die regionale Staatsanwaltschaft. Mehrere weitere Zivilisten wurden demnach bei dem Angriff verletzt. (Quelle: AFP)
02:15 Uhr | Mindestens acht Verletzte bei Luftangriff auf Kiew
Bei erneuten russischen Drohnen- und Raketenangriffen auf die Ukraine sind Berichten zufolge in Kiew mindestens acht Menschen verletzt worden. "The Kyiv Independent" schrieb unter Berufung auf Militärverwaltungschef Timur Tkatschenko, unter den Verletzten sei ein dreijähriges Kind. Vier Menschen kamen demnach ins Krankenhaus, einer sei in kritischem Zustand.
Das Portal berichtete unter Berufung auf eigene Reporter, erste Explosionen seien in der Hauptstadt am späten Abend zu hören gewesen. Eine erneute Welle habe es in den frühen Morgenstunden gegeben. Unter Berufung auf Bürgermeister Vitali Klitschko hieß es, die Luftverteidigung sei in Kiew aktiv. Die Nachrichtenagentur RBK-Ukraine berichtete zudem von Drohnenangriffen und Explosionen in der zentralukrainischen Stadt Kropywnyzkyj. (Quelle: dpa)
00:15 Uhr | Von der Leyen: Ukraine muss unabhängigen Antikorruptionsbehörden erhalten
Die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, hat den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zur Aufrechterhaltung der unabhängigen Antikorruptionsbehörden aufgefordert. "Die Ukraine hat auf ihrem Weg nach Europa bereits viel erreicht. Sie muss auf diesem soliden Fundament aufbauen und die unabhängigen Antikorruptionsbehörden erhalten, die Eckpfeiler der Rechtsstaatlichkeit in der Ukraine sind", erklärte von der Leyen nach einem Telefonat mit Selenskyj.
Am vergangenen Dienstag hatte das ukrainische Parlament in ungewöhnlicher Eile ein Gesetz verabschiedet, welches das Nationale Antikorruptionsbüro (NABU) und die Spezialisierte Antikorruptionsstaatsanwaltschaft (SAP) faktisch dem Generalstaatsanwalt unterstellt. Das Vorgehen hatte international und in der Ukraine Kritik ausgelöst. "Die Einschränkung der Unabhängigkeit der ukrainischen Antikorruptionsbehörde belastet den Weg der Ukraine in die EU", erklärte Bundesaußenminister Johann Wadephul. (Quelle: Reuters, dpa)
00:05 Uhr | Die Ereignisse gestern – 27. Juli 2025
Russische Truppen sind nach erfolglosen Sturmangriffen direkt auf die ostukrainische Stadt Pokrowsk inzwischen zu Einkesselungsversuchen übergegangen. Russlands Präsident Wladimir Putin kündigt den Umbau und eine weitere Aufrüstung der Marinestreitkräfte an. US-Strategen erwarten für kommenden Herbst eine russische Großoffensive. Russland sagt wegen Sicherheitsproblemen die alljährliche Flottenparade in St. Petersburg zum Tag der Marine ab.
00:00 Uhr | Ukraine-News von Montag, 28. Juli 2025
Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Laufe des Tages.
Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. All das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.
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