Die Türkei hat einen neuen Hitzerekord gemeldet: In Silopi kletterte das Thermometer bis auf 50,5 Grad Celsius. In der Türkei und in Griechenland kämpfen Einsatzkräfte seit Tagen gegen heftige Waldbrände.
Die Türkei ächzt unter einer Hitzewelle: Das Thermometer in Silopi im Südosten des Landes erreichte laut Umweltministerium am Freitag bis zu 50,5 Grad Celsius. Das ist die höchste jemals in dem Land registrierte Temperatur. Der bisherige Rekord hatte bei 49,5 Grad im August 2023 gelegen.
Wegen der extremen Hitze wurden in mehreren Orten Beschränkungen für den Wasserverbrauch erlassen. Unter ihnen ist der Urlaubsort Cesme an der Westküste.
1.700 Menschen und ein Tierheim evakuiert
Zudem kämpfen Einsatzkräfte gegen zwei massive Waldbrände. In der westlichen Provinz Bursa rückten die Flammen nah an Wohngegenden heran. Mehr als 1.700 Menschen wurden nach offiziellen Angaben in Sicherheit gebracht, ein Tierheim wurde evakuiert. Auch Landwirte schafften mit Traktoren Wasser heran und halfen bei den Löscharbeiten.

Rauch und Flammen in einem Waldgebiet im türkischen Bezirk Gursu von Bursa.
Seit dem frühen Morgen seien wieder drei Löschflugzeuge und drei Helikopter im Einsatz, teilte das Forstministerium mit. Nachts können Brände nicht aus der Luft bekämpft werden, weil der Einsatz zu gefährlich ist. Insgesamt sind nach offiziellen Angaben mehr als 1.000 Helfer gegen die Flammen im Einsatz. Das Feuer war am Samstag gegen Abend ausgebrochen und hatte sich aufgrund von Winden schnell ausgebreitet.
In der nordwesttürkischen Provinz Karabük kämpft die Feuerwehr schon den vierten Tag in Folge gegen die Flammen. Dort wurden 18 Dörfer evakuiert. Die Ursache der Brände ist unklar.
Mehrere Waldbrände auch in Griechenland
Auch in Griechenland gibt es mehrere große Wald- und Buschbrände. Besonders betroffen sind Gebiete auf Euböa, Kythira, Kreta und Gebiete auf der Halbinsel Peloponnes.
Dutzende Verletzte wurden in Krankenhäuser gebracht, wie Medien berichteten. In den meisten Fällen handelte es sich um Rauchvergiftungen.
Auch nördlich von Athen wurden seit Samstag zahlreiche Häuser zerstört oder beschädigt. Dort waren die Orte Kryoneri und Drosopigi evakuiert worden. Zwar gibt es laut Behörden keine aktive Feuerfront mehr, doch einzelne Glutnester flammten immer wieder auf. Die Region sei weiterhin ohne Strom, berichtete der griechische Rundfunk.
Laut Polizei sind 145 Feuerwehrleute, viele Freiwillige sowie 44 Löschfahrzeuge, sieben Hubschrauber und zehn Löschflugzeuge im Einsatz.
Athen bittet EU um Hilfe
Die griechische Regierung forderte Hilfe vom EU-Katastrophenschutz an. "Wir haben sechs Löschflugzeuge beantragt", sagte Feuerwehrsprecher Vassilis Vathrakogiannis. Am Nachmittag würden zwei Flugzeuge aus Italien erwartet. Zwar verfügt Griechenland selbst über mehr als 80 Löschhubschrauber und -flugzeuge, doch diese sind wegen der andauernden hohen Waldbrandgefahr strategisch im ganzen Land verteilt. Feuerwehrkräfte aus Tschechien sind schon im Land.
Andreas Strobel, ARD Rom, tagesschau, 26.07.2025 21:16 UhrSchadensaufnahme in Zypern
In Zypern ist der gewaltige Wald- und Buschbrand nördlich der Hafenstadt Limassol hingegen unter Kontrolle. Es werde jedoch weiterhin zu Boden und aus der Luft kontrolliert, ob Brandherde wieder aufflammen, berichtet das Nachrichtenportal Cyprus Times.
Den Behörden zufolge soll eine Fläche von rund 120 Quadratkilometern verbrannt sein. Zwei Menschen kamen ums Leben, ihr Auto war vom Feuer umzingelt worden. Dutzende Menschen mussten in Krankenhäusern versorgt werden, Häuser brannten aus und viele Tiere verendeten.
Teams des Landwirtschaftsministeriums hätten schon mit der Registrierung der Schäden begonnen und betroffene Landwirte könnten Hilfsanträge stellen, schrieb die Cyprus Times.
Die Regierung steht für ihr Management des Großbrandes in der Kritik. Erst im Juni hatte ein Regierungssprecher versichert, man sei auf Waldbrände besser vorbereitet als je zuvor. Nun kritisieren Parteien aller politischen Richtungen das Fehlen eines Plans und den Mangel an Koordination.
Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke