Derbe Seitenhiebe auf Politik und ihre Macher haben in der Animationsserie "South Park" Tradition. Auch US-Präsident Trump wird in der neuen Staffel nicht verschont. Das Weiße Haus reagiert ziemlich ungehalten.

Es sind Szenen, die im Weißen Haus gar nicht gern gesehen werden: Die Animationsserie "South Park" nimmt in ihrer neuen Staffel nämlich den US-Präsidenten höchstpersönlich auf's Korn. Und deren Macher nehmen die Kritik vonseiten der US-Regierung ziemlich gelassen.

Gleich in der ersten Folge der mittlerweile 27. Staffel der Serie hat die mithilfe Künstlicher Intelligenz geschaffene Version von Trump ihren Auftritt - und trifft auf Satan höchstpersönlich. Mit dem möchte der Präsident gerne intim werden, wird aber vom leibhaftigen Teufel auf recht uncharmante Weise verschmäht. Auch ein nackter Trump, der durch die Wüste kriecht, ist in der neuen Staffel der Zeichentrickserie für Erwachsene zu sehen.

Damit setzen die "South Park"-Macher ihre Tradition fort, ihre Serie mit deutlichen Seitenhieben auf die aktuelle Politik zu versehen. So kritisiert Cartman, eine der Hauptfiguren, indirekt die Streichung finanzieller Mittel für den öffentlichen-rechtlichen Rundfunk der USA. Und auch Trumps Zollpolitik wird in einer Folge aufgegriffen, indem der frühere kanadische Premierminister Justin Trudeau sich über die Zölle empört und dem US-Präsidenten vorwirft, wie "ein Diktator aus dem Nahen Osten" zu agieren.

Weißes Haus: Keine Gefahr durch "viertklassige Serie"

Das trifft nicht ganz den Humor der US-Regierung. Was Versuche von der Sprecherin im Weißen Haus, Taylor Rogers, zur Folge hat, "South Park" zu deklassieren. "Diese Serie ist seit über 20 Jahren nicht mehr relevant und hält sich mit uninspirierten Ideen in einem verzweifelten Versuch, Aufmerksamkeit zu erregen, mühsam über Wasser", so ihr Kommentar zum "Trump-Auftritt" in "South Park". Um im Anschluss nochmal die angeblichen Erfolge des derzeitigen Staatschefs zu betonen: "Präsident Trump hat in nur sechs Monaten mehr Versprechen gehalten als jeder andere Präsident in der Geschichte unseres Landes, und keine viertklassige Serie kann die Erfolgsgeschichte von Präsident Trump gefährden."

Bleiben trotz der Angriffe aus dem Weißen Haus gelassen: die South-Park-Macher Matt Stone und Trey Parker

"Es tut uns schrecklich leid"

Die Kritik aus dem Weißen Haus haben die Macher von "South Park", Matt Stone und Trey Parker, durchaus vernommen. Ihre Reaktion fällt allerdings verhalten aus. "Es tut uns schrecklich leid", lautete die knappe Replik von Parker bei einem Auftritt auf der Messe Comic-Con International in San Diego. Gefolgt von einem recht ausdruckslosen Blick ins Publikum, der offenbar ironisch gemeint war.

Über mangelnden Erfolg müssen sich die Macher der Serie nicht beklagen. Immerhin haben Parker und Stone einem Bericht der Los Angeles Times zufolge gerade einen Vertrag über 1,5 Milliarden Dollar mit der US-Mediengruppe Paramount abgeschlossen. Paramount will die Serie fünf Jahre lang weltweit auf ihrer Streaming-Plattform ausstrahlen, zudem umfasst der Vertrag laut Bericht die Produktion von 50 neuen "South Park"-Folgen.

Für Paramount hätte der Unmut der US-Regierung durchaus heikel werden können. Hintergrund ist die Fusion mit der Filmproduktionsfirma Skydance Media. Und für die war die Genehmigung der Telekommunikationsaufsicht (FCC) - also einer US-Behörde - nötig. Doch nun ist der Deal in trockenen Tüchern - die FCC gab grünes Licht für die Übernahme.

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