Kriege und Katastrophen führen weltweit zu Hungersnot. Nach Schätzungen von Hilfsorganisationen hungern derzeit mehr als 700 Millionen Menschen. Besonders im Gazastreifen sei die Lage katastrophal.

Nach Angaben von Hilfsorganisationen leiden weltweit 733 Millionen Menschen unter Hunger. Das sind rund 152 Millionen mehr als im Jahr 2019. Zu diesem Ergebnis kommen die "Aktion gegen den Hunger" und die "Welthungerhilfe" in ihren Jahresberichten. Das sei jeder elfte Mensch, sagte die Präsidentin der Welthungerhilfe Marlehn Thieme.

Neben Kriegen seien aber auch die Klimakrise mit Dürren und Fluten sowie mangelhafte staatliche Infrastruktur Ursachen für den Welthunger. Thieme kritisierte, dass Hunger als Waffe eingesetzt werde. Ein weiteres Problem sind demnach die Kürzungen von Hilfsgeldern, wie von der UN. Aber auch der Einsparungen im Bundeshaushalt des Entwicklungsministeriums erschweren die Lage. "Was auf dem Papier wie ein Sparkurs aussieht, bedeutet für Millionen Menschen Hunger, Flucht oder sogar den Tod." Sie forderte, dass die Beseitigung des Hungers eine politische Priorität bleiben müsse.

Weniger Geld, weniger Hilfe möglich

Auch die "Aktion gegen den Hunger" beklagte die Kürzung von staatlichen Geldern: "Die Lücke zwischen Bedarf und verfügbaren Mitteln hat sich seit 2016 mehr als verdreifacht", so Geschäftsführerin Helene Mutschler. "Für uns als Hilfsorganisation ist das ein Wendepunkt und bedeutet: Es wird immer schwieriger, dringende Hilfe dort bereitzustellen, wo sie benötigt wird."

Hungersnot im Gazastreifen

Im Gazastreifen hungerten derzeit knapp 500.000 Menschen, so die Präsidentin der Welthungerhilfe Thieme. Vor allem Kranke könnten sich kaum noch ernähren und das Trinkwasser werde knapp. Ein weiteres Problem stelle der Zugang in den Gazastreifen von Hilfsorganisationen dar. Seit April komme die Welthungerhilfe nicht mehr in den Gazastreifen, weil die Israelis den Zugang nicht gestatteten, sagte Thieme dem Morgenmagazin.

Der Vizedirektor des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen, Carl Skau, äußerte sich in der FAZ zur Lage. "Zu Beginn der Totalblockade Anfang März hatten wir noch eine Menge Vorräte im Gazastreifen, und wir konnten relativ frei operieren." Das sei inzwischen anders: "Was wir an Lebensmitteln einführen dürfen, ist minimal - ein Tropfen im Ozean", so Skau.

Millionen Menschen auch im Sudan und Myanmar betroffen

Aber auch in anderen Regionen, wie beispielsweise im Sudan, wo seit 2023 ein Bürgerkrieg andauert, herrscht Hungersnot. Mehr als 30 Millionen Menschen seien betroffen, in fünf Gebieten des Landes sei eine Hungersnot ausgerufen worden, so der Bericht der "Aktion gegen den Hunger". Zudem erschwerten massive Zugangsbeschränkungen und Sicherheitsrisiken die Zulieferungen von Hilfsorganisationen.

Das von Katastrophen und Krieg betroffene Myanmar ist ebenso auf Hilfsorganisationen angewiesen. Laut dem Bericht der Aktion gegen den Hunger sind fast 20 Millionen Menschen betroffen. Viele Kinder seien mangelernährt.

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