Ein mutmaßlicher Angriff auf einen Rentner hat in Spanien zu Unruhen geführt. Rechtsextreme riefen zur Jagd auf Einwanderer auf, es gab Zusammenstöße mit Migranten und der Polizei.

Bei gewaltsamen Zusammenstößen zwischen rechten Gruppen und Migranten sind im südostspanischen Ort Torre Pacheco am Wochenende insgesamt acht Personen festgenommen worden, teilte die Delegierte der spanischen Zentralregierung in der Region Murcia, Mariola Guevara, auf X mit.

Die Situation sei am Sonntagabend dank der Präsenz der Polizei unter Kontrolle gebracht worden, sagte der Bürgermeister von Torre Pacheco, Pedro Ángel Roca, dem Sender TVE.

Angriff auf Rentner löst Unruhen aus

Als Auslöser der Ausschreitungen gilt eine Attacke auf einen 68-jährigen Rentner, der eigenen Angaben zufolge von drei nordafrikanischen Jugendlichen angegriffen worden sei. Bilder des verletzten Mannes sowie ein online veröffentlichtes Video der Tat sorgten für Empörung und Mobilisierung in rechtsextremen Kreisen.

Daraufhin versammelten sich Rechtsextreme in den Straßen der 40.000-Einwohner-Stadt in der Nähe der Großstadt Murcia, um offenbar gezielt Menschen nordafrikanischer Herkunft anzugreifen. Trotz eines großen Aufgebots an Sicherheitskräften kam es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen.

Offenbar Helfer des Angreifers festgenommen

Unter den nun Festgenommenen sind zwei Personen, die dem Tatverdächtigen bei dem Angriff auf den Rentner geholfen haben sollen, wie Guevara auf X schrieb. Etliche weitere, darunter spanische Staatsbürger und ein Bewohner mit Wurzeln im Maghreb, wurden im Zusammenhang mit Ausschreitungen, Sachbeschädigung und Unruhestiftung in Gewahrsam genommen. In den kommenden Tagen werde die Zahl noch erhöht, teilte der spanische Innenminister Fernando Grande-Marlaska mit.

Nach Angaben des konservativen Bürgermeisters der Stadt sind 30 Prozent der Einwohner von Torre Pacheco Einwanderer, die vorrangig aus Marokko stammen. Sie arbeiten vor allem in landwirtschaftlichen Betrieben. Die meisten würden schon seit über 20 Jahren mit ihren Kindern in der Stadt leben. Er forderte eine erhöhte Polizeipräsenz für das gesamte Jahr und ein Versammlungsverbot für rechtsextreme Gruppen in der Stadt.

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