Die Sicherheitslage in Syrien nach dem Sturz des langjährigen Machthabers Assad bleibt fragil. Im Südwesten kam es nun zu Gefechten zwischen Beduinen und Drusen. Dabei soll es mehr als 30 Tote gegeben haben.
In Syrien sind bei Zusammenstößen verschiedener Gruppen nach Angaben des Innenministeriums mindestens 30 Menschen getötet und etwa 100 verletzt worden. "Sicherheitskräfte der Regierung" würden direkt eingreifen und für ein Ende der Kämpfe sorgen, teilte das Ministerium mit. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in London berichtete von mindestens 37 Toten.
Anwohner hatten zuvor berichtet, in der Stadt Suweida im Südwesten Syriens hätten sich bewaffnete Drusen und sunnitische Beduinenstämme bekämpft. Die Gewalt sei nach einer Welle von Entführungen ausgebrochen. Die Beobachtungsstelle für Menschenrechte gab an, die Unruhen seien durch einen Raubüberfall auf einen drusischen Jugendlichen auf der Autobahn zwischen Damaskus und Suweida ausgelöst worden.
Gouverneur und Geistliche rufen zu Ruhe auf
Laut Anwohnern hatten sich die Zusammenstöße in Suweida auf das von Beduinenstämmen bewohnte Viertel Maqwas konzentriert, das von bewaffneten drusischen Gruppen eingekreist und später eingenommen worden sei. Bewaffnete Beduinenstämme wiederum hätten drusische Bereiche am westlichen und nördlichen Stadtrand angegriffen. Suweida ist die Provinzhauptstadt der gleichnamigen, überwiegend drusischen Provinz.
Suweidas Gouverneur Mustafa al-Bakur rief die Menschen in der Region zu Zurückhaltung auf. Auch mehrere ranghohe Geistliche der Drusen riefen zur Ruhe auf und forderten ein Eingreifen der Behörden in der Hauptstadt Damaskus.

In der Provinz Suweida gab es bereits im April und Mai Kämpfe, bei denen viele Menschen starben.
Gefechte mit Toten bereits im Frühjahr 2025
Zwischen Beduinen und Drusen in Suweida gibt es schon seit langem Auseinandersetzungen, die immer wieder in Gewalt münden. Im April und Mai waren bei Gefechten zwischen Anhängern der neuen islamistischen Regierung in Damaskus und der religiösen Minderheit der Drusen in Syrien dutzende Menschen getötet worden.
Seit dem Sturz des langjährigen Herrschers Baschar al-Assad durch die Islamisten besteht Sorge um die Rechte und die Sicherheit von Minderheiten in dem Land. In Syrien lebten vor dem 2011 ausgebrochenen Bürgerkrieg etwa 700.000 Drusen, die meisten von ihnen in der Provinz Suweida. Die im 11. Jahrhundert aus dem Islam hervorgegangene religiöse Minderheit macht etwa drei Prozent der syrischen Bevölkerung aus. Drusen leben auch im Libanon, in Israel und auf den Golanhöhen.
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