Die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK hat begonnen, einen Teil ihrer Waffen niederzulegen. Führende PKK-Vertreter forderten nun Reformen in der Türkei - die Regierung in Ankara macht jedoch bisher keine Zugeständnisse.
Einer nach dem anderen legen die PKK-Kämpfer ihre Handfeuerwaffen in eine große graue Feuerschale - erst die Männer, dann die Frauen. Rund 30 sind es an der Zahl von den etwa 2.000 Kämpfern der kurdischen Arbeiterpartei, die fast alle im Nordirak ihr Rückzugsgebiet gefunden haben.
Aus freiem Willen würden sie die Waffen niederlegen, sagt Bese Hozat von der PKK in einer vorgelesenen Stellungnahme, um so zum Erfolg eines demokratischen Friedensprozesses beizutragen. Die Zeremonie selbst fand unter höchster Sicherheitsstufe statt. Der Ort, eine Höhle in der Nähe der nordirakischen Stadt Sulaimanija wurde lange geheim gehalten. Gäste mussten ihre Handys abgeben - Journalisten wurden erst eingeladen, durften dann aber doch nicht teilnehmen.
Bisher keine offiziellen Zugeständnisse der Türkei
Im Mai hatte die PKK ihre Auflösung und das Ende des bewaffneten Kampfes beschlossen. In der Türkei wird die Gruppierung ebenso wie in der EU und den USA als Terrororganisation geführt. Wie die türkische Regierung auf das Friedensangebot der PKK reagiert, ist bislang unklar - von möglichen Zugeständnissen ist, zumindest offiziell, noch nicht die Rede.
Während der Zeremonie fordert die PKK verfassungsrechtliche Reformen in der Türkei, um die Kurden besserzustellen. Medienberichten zufolge soll der Prozess der Waffenabgabe in den nächsten Wochen und Monaten fortgesetzt werden. In arabischen Fernsehsendern heißt es: "Türkische und irakischen Behörden sollen überwachen und überprüfen, welche Waffen verbrannt oder vergraben werden."
Türkei bombardiert weiter PKK-Stellungen
Seit gut vierzig Jahren bekämpfen sich die Türkei und die PKK gegenseitig, 40.000 Menschen sollen im Laufe der Jahre getötet worden sein. Zuletzt hat sich der Konflikt weitgehend in das Territorium des Irak verlagert. Die PKK hat ihre Stellungen und ihr Hauptquartier im schwer zugänglichen Kandil-Gebirge - in der kurdischen Autonomieregion im Nordirak. Die Türkei bombardiert diese Stellungen - auch noch, nachdem die PKK das Ende des bewaffneten Kampfes beschlossen hatte.
Ein Einwohner der nordirakischen Großstadt Sulaimanija sagt, es hätte viele Vorteile, wenn die PKK und die türkische Regierung jetzt in einen politischen Dialog treten würden, anstatt sich mit Waffen zu bekämpfen: "Das könnte Frieden in die Region bringen und ein sicheres Leben in den Dörfern in den Grenzgebieten ermöglichen. Und wir hoffen auf die Wiedereröffnung des Flughafens in Sulaimanija, um besser reisen zu können."
Die Verbrennung einiger Waffen der PKK: zunächst ein symbolischer Schritt - der in der Region aber viele Hoffnungen weckt.
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