Wegen der Verhängung des Kriegsrechts Ende vergangenen Jahres muss sich Südkoreas Ex-Präsident Yoon vor Gericht verantworten. Anfang des Jahres saß er bereits in Untersuchungshaft. Nun muss er wieder hinter Gitter.
Der frühere südkoreanische Präsident Yoon Suk Yeol ist erneut in Haft genommen worden. Ein Gericht in Seoul folgte mit der Entscheidung einem Antrag der zuständigen Sonderstaatsanwaltschaft. Diese argumentierte, dass Yoon möglicherweise Beweismaterial vernichten könnte. Yoons Anwälte bestreiten alle Vorwürfe gegen den Ex-Präsidenten.
Staatskrise nach Haushaltsstreit
Yoon hatte als Präsident im Dezember völlig überraschend das Kriegsrecht ausgerufen und sein Land damit in eine tiefe Staatskrise gestürzt. Yoon hatte die drastische Maßnahme mit einem Haushaltsstreit begründet. Zudem sei die linke Opposition von kommunistischen und staatsfeindlichen Kräften unterwandert. Beweise für diese Anschuldigungen legte er nicht vor.
Das Parlament hob das Kriegsrecht nach wenigen Stunden wieder auf und stimmte kurz darauf für Yoons Absetzung. Seine Entmachtung wurde Anfang April vom Verfassungsgericht bestätigt.
Verfahren wegen Hochverrats
Mitte Januar wurde der 64-Jährige Yoon schon einmal festgenommen, Anfang März dann aber aus der Untersuchungshaft entlassen. Seit April laufen mehrere Verfahren gegen ihn.
Im Juni beschloss das Parlament ein Gesetz, das umfassende Sonderermittlungen gegen Yoon, seine Frau und seine Regierung vorsieht. Die Sonderstaatsanwaltschaft wirft Yoon neben Hochverrat unter anderem auch Machtmissbrauch, Fälschung amtlicher Dokumente und Behinderung der Amtsgeschäfte vor. Nachdem sie ihn zweimal befragt hatte, stellte sie am Sonntag einen Antrag auf Haftbefehl.
Am frühen Donnerstagmorgen Ortszeit wurde er in eine Haftanstalt südlich der Hauptstadt Seoul abgeführt, wo er nun bis zum Gerichtsurteil in seinem Verfahren bleiben muss.
Der Ex-Präsident war im Mai aus seiner konservativen Partei ausgetreten und damit einem Parteiausschluss zuvorgekommen. Bei der vorgezogenen Präsidentenwahl im Juni gewann der bisherige Oppositionschef Lee Jae Myung.
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