• Angriff auf Charkiw: Entbindungsstation getroffen
  • Russland wirft Merz Nazi-Parolen vor
  • Moskau sieht gute Entwicklung in den Beziehungen zu den USA
  • USA werden der Ukraine Waffen über die Nato bereitstellen
  • Bei russischen Angriffen gab es mindestens zwei Tote und 16 Verletzte – die Ereignisse vom Donnerstag.

Update 14:40 Uhr | Selenskyj: Entbindungsstation bei Angriff auf Charkiw getroffen

Bei russischen Angriffen auf die ostukrainische Großstadt Charkiw sind Behörden zufolge in der Nacht neun Menschen verletzt worden. "Unter den Verletzten sind auch Frauen in einer Entbindungsstation", schrieb der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bei X. Glücklicherweise seien keine Kinder bei diesem Angriff verletzt worden. Drei Frauen und drei Neugeborene litten unter akutem Stress und erhielten medizinische Hilfe, teilte die Staatsanwaltschaft der gleichnamigen Region Charkiw mit. Ein Arzt berichtet, bei dem Angriff sei die Seite des Gebäudes beschädigt worden, auf der sich der Kreißsaal und der Operationssaal befänden.

Selenskyj warf dem russischen Militär vor, bewusst auf Zivilisten zu zielen. Seinen Angaben nach gab es auch Angriffe auf die Gebiete Dnipropetrowsk, Mykolajiw, Sumy und am Morgen im Gebiet Odessa. Russland werde keine Ruhe geben und weiter mit Bomben, Raketen und Drohnen attackieren. Daher sei die Stärkung der Flugabwehr oberstes Gebot. (Quelle: Reuters, dpa)

14:38 Uhr | Russland erwartet von Ukraine Terminvorschlag für Gespräche

Russland erwartet dem Präsidialamt in Moskau zufolge von der Ukraine Vorschläge zu Terminen für neue Gespräche über eine Lösung des Konfliktes. Russland und die Ukraine haben die Verhandlungen nach einer Unterbrechung von mehr als drei Jahren wieder aufgenommen. Am 16. Mai und am 2. Juni trafen Delegationen der beiden Länder in Istanbul zusammen. Die Gespräche führten zum Austausch von Kriegsgefangenen und zur Übergabe von Leichen gefallener Soldaten. (Quelle: Reuters)

11:24 Uhr | Lawrow wirft Merz antirussische Nazi-Parolen vor

Russlands Außenminister Sergej Lawrow hat Bundeskanzler Friedrich Merz vorgeworfen, antirussische Losungen wie zu Nazi-Zeiten zu verwenden. Merz habe sich für einen Kurs der Militarisierung Deutschlands entschieden, sagte der Minister bei einer Pressekonferenz des Außenministertreffens der südostasiatischen Staatengemeinschaft Asean in der malayischen Hauptstadt Kuala Lumpur. "Wenn Herr Merz der Meinung ist, dass die friedlichen Möglichkeiten ausgeschöpft sind, muss er beschlossen haben, sich auf Kosten seines Volkes ganz der Militarisierung Deutschlands zu widmen, um dann wieder auf Nazi-Parolen herumzureiten – für eine Abwehr der Bedrohungen, die von Russland ausgingen", sagte Lawrow.

Bundeskanzler Merz hatte am Mittwoch im Bundestag mit Blick auf Russland die diplomatischen Mittel als "ausgeschöpft" bezeichnet. Moskau wirft dem Kanzler vor, zunehmend auf eine militärische Lösung des Ukraine-Konflikts zu setzen und Deutschland immer mehr in den Krieg hineinzuziehen. (Quelle: dpa)

08:24 Uhr | Tote und Verletzte nach gegenseitigen Drohnenangriffen

Die russische Luftabwehr hat nach eigenen Angaben in der Nacht auf Freitag 155 ukrainische Drohnen abgefangen. Das russische Verteidigungsministerium erklärte, 53 davon seien über der an die Ukraine grenzende Region Kursk abgefangen worden. Im Westen Russlands wurde nach Angaben des örtlichen Gouverneurs ein Mensch durch eine über einem landwirtschaftlichen Gebiet abgestürzte Drohne getötet. Ein weiterer Mensch sei bei dem Vorfall im Bezirk Chlewenski verletzt worden. Der Bezirk liegt rund 400 Kilometer südlich von Moskau. Bei einem weiteren Angriff soll ebenfalls ein Mensch in der Region Tula getötet und ein weiterer verletzt worden sein.

In der ukrainischen Region Charkiw, die an Russland grenzt, wurden nach Behördenangaben drei Menschen bei einem russischen Angriff verletzt. Ein Krankenhausgebäude sei beschädigt worden, zwei Häuser seien zerstört worden. Der örtliche Gouverneur erklärte, russische Streitkräfte hätten mit Drohnen angegriffen. (Quelle: AFP)

07:35 Uhr | Russland: Beziehungen zu den USA entwickeln sich weiter positiv

Nach Darstellung Moskaus hält die gute Entwicklung in den Beziehungen zwischen Russland und den USA trotz der wechselhaften Entscheidungen der US-Regierung an. "Nein, ich stimme nicht zu, dass der positive Trend in den Beziehungen zwischen Moskau und Washington nachlässt", sagt Vize-Außenminister Sergej Rjabkow der staatlichen Nachrichtenagentur RIA zufolge. Angesichts des "Zickzack-Kurses" der US-Regierung, glaube er nicht, dass die USA einer festgelegten Richtung folgten.

Derweil hat US-Präsident Donald Trump eine Erklärung zu Russland angekündigt. "Ich denke, ich werde am Montag eine wichtige Erklärung zu Russland abgeben müssen", sagt Trump dem Sender NBC News. Einzelheiten nennt er nicht. In den vergangenen Tagen hat sich Trump frustriert über den russischen Präsidenten Wladimir Putin und Russlands Krieg gegen die Ukraine geäußert. (Quelle: Reuters)

03:50 Uhr | Trump genehmigt neue Waffenlieferungen über Nato

Die USA werden der Ukraine künftig Waffen über die Nato bereitstellen. Das Bündnis werde die Kosten dafür vollständig übernehmen, sagte US-Präsident Donald Trump dem Sender NBC News. Erstmals seit seiner Rückkehr ins Amt will Trump damit Waffen in die Ukraine schicken. Das geplante Paket hat demnach einen Wert von rund 300 Millionen Dollar und soll unter anderem Patriot-Abwehrraketen und Mittelstreckenraketen enthalten. (Quelle: Reuters)

02:10 Uhr | Selenskyj berät mit US-Senatoren über Luftabwehr und Sanktionen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat in Rom mit zwei US-Senatoren über eine verstärkte Luftverteidigung und schärfere Sanktionen gegen Russland gesprochen. An dem Treffen nahmen der Republikaner Lindsey Graham und der Demokrat Richard Blumenthal teil.

Selenskyj teilte auf Telegram mit, dabei habe die Abwehr eines möglichen russischen Angriffs mit 1.000 Drohnen im Mittelpunkt gestanden. Vorrang habe der Ausbau der Luftverteidigung, insbesondere durch Investitionen in Abfangdrohnen. Außerdem sei über fortgesetzte Waffenlieferungen aus den USA und eine gemeinsame Produktion gesprochen worden. (Quelle: Reuters)

00:05 Uhr | Die Ereignisse gestern – 10. Juli 2025

In der Nacht zu Donnerstag hat Russland die Ukraine erneut massiv mit Drohnen und Raketen angegriffen. Laut Präsident Wolodymyr Selenskyj dauerte der Angriff fast zehn Stunden. Hauptziel war Kiew und das Umland. Es gab mindestens zwei Tote und 16 Verletzte. In der Hauptstadt kam es durch Trümmer abstürzender Drohnen zu Bränden, auch in Wohngebieten. Landesweit wurde in mehr als der Hälfte der Regionen Luftalarm ausgelöst. Unter den angegriffenen Zielen war auch der Militärflughafen bei Wassylkiw.

In Rom fand eine internationale Wiederaufbaukonferenz für die Ukraine statt. Deutschland, Italien, Frankreich, Polen und die EU-Kommission kündigten einen europäischen Wiederaufbaufonds an. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen versprach ein neues Finanzpaket über 2,3 Milliarden Euro. Die italienische Premierministerin Giorgia Meloni erklärte, dass die teilnehmenden Staaten der Ukraine Unterstützung im Umfang von zehn Milliarden Euro zugesagt hätten. Ob es sich dabei um neue Mittel handelt, blieb zunächst unklar. Über 20 Regierungen und 100 Unternehmen nahmen an der Konferenz teil.

Deutschland will der Ukraine zudem zwei weitere Patriot-Luftabwehrsysteme finanzieren. Kanzler Friedrich Merz erklärte, man sei in Gesprächen mit der US-Regierung über zusätzliche Käufe. Auch Norwegen sagte ein weiteres System zu. Laut Selenskyj werden insgesamt zehn solcher Systeme benötigt.

Schließlich kündigte Großbritannien an, gemeinsam mit Frankreich eine Koordinierungszelle für die "Koalition der Willigen" aufzubauen. Diese soll nach einem möglichen Waffenstillstand rasch militärische Unterstützung für die Ukraine leisten können. Das Hauptquartier wird in Paris entstehen.

00:00 Uhr | Ukraine-News von Freitag, 11. Juli 2025

Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Laufe des Tages.

Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. All das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.

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