Nach Huthi-Angaben sind die beiden Frachter "Magic Seas" und "Eternity" gesunken. Die vom Iran unterstützte Miliz hatte die Schiffe angegriffen, Hintergrund ist der Gaza-Krieg. Wie viele Crew-Mitglieder sich retten konnten, ist unklar.

Beide Frachtschiffe, die gestern von Kämpfern der Huthi-Miliz im Roten Meer angegriffen worden waren, sind offenbar gesunken. Ein Huthi-Sprecher teilte inzwischen mit, auch die "Eternity" sei von der Miliz angegriffen und versenkt worden.

Gestern hatten die Huthi, die in weiten Teilen des Jemen die Macht haben, bereits den Angriff auf den Frachter "Magic Seas" für sich reklamiert und dessen Untergang gemeldet. Eine offizielle Bestätigung dafür gibt es nicht. Die Huthi veröffentlichten ein Propaganda-Video, das das Sinken des Schiffes zeigen soll. Darauf sind Explosionen an mehreren Stellen des Rumpfs zu sehen. Dann geht das Schiff unter.

Radikal-islamische Huthi-Miliz veröffentlicht Propaganda-Video nach Angriff auf Frachtschiff im Roten Meer

tagesschau, 09.07.2025 15:45 Uhr

Huthi-Miliz: "Botschaft der Abschreckung"

Helfer zogen den ganzen Tag über mehrere Mitglieder der "Eternity"-Crew aus dem Wasser, teilte die zuständige Sicherheitsfirma mit. Wie viele bei dem Angriff ums Leben gekommen sind, ist noch unklar. Es sollen mindestens vier sein. Allerdings könnte sich die Zahl noch erhöhen - nach Angaben der EU-Militärmission "Aspides" werden noch 19 Besatzungsmitglieder vermisst. Beide Frachter fuhren unter liberianischer Flagge und gehören griechischen Reedereien.

Ali al-Dalaimi, ein ranghohes Mitglied der Huthi-Miliz, bezeichnete den Angriff auf die "Magic Seas" als "klare Botschaft der Abschreckung" an Staaten und Unternehmen, die mit Israel kooperierten. Die Miliz greift seit Beginn des Gaza-Kriegs im Oktober 2023 unter anderem Handelsschiffe mit angeblichem Bezug zu Israel an. Erklärtes Ziel ist dabei die Unterstützung der Hamas im Gazastreifen. Diese wird - wie die Huthi-Miliz - vom Iran unterstützt. 

Mehrere Crew-Mitglieder konnten sich mit Rettungswesten und Schwimmreifen in Sicherheit bringen.

Massiver Schaden für den Handel

Nach Angaben der EU-Mission "Atalanta", die im Indischen Ozean gegen Piraterie vorgeht, näherten sich die bewaffneten Angreifer dem Frachter zunächst mit Kleinbooten. An Bord sei Feuer ausgebrochen, woraufhin die 22-köpfige Besatzung das Schiff aufgegeben habe und von einem Handelsschiff in der Nähe gerettet worden sei. 

Durch den Golf von Aden und das Rote Meer führt eine der wichtigsten Schifffahrtsrouten für den Welthandel. Viele Reedereien meiden weiterhin die Route wegen der Gefahr durch Huthi-Angriffe, bei denen teils Crewmitglieder getötet oder verletzt und Schiffe beschädigt oder versenkt wurden.

Die Angriffe haben massive Auswirkungen auf den Schiffshandel und haben wirtschaftlichen Schaden in Milliardenhöhe verursacht. Es sind die ersten Fälle dieser Art im Roten Meer seit Juni vergangenen Jahres.

Mit Informationen von Nina Amin, ARD-Studio Kairo

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