Seit knapp vier Jahren sind sie wieder an der Macht - und unterdrücken Frauen und Mädchen in Afghanistan. Nun geht der Internationale Strafgerichtshof gegen die Taliban vor. Gegen zwei Anführer wurden Haftbefehle erlassen.
Wegen der Unterdrückung von Frauen in Afghanistan hat der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) in Den Haag Haftbefehle gegen Anführer der militant-islamistischen Taliban erlassen. Die Haftbefehle richten sich gegen Taliban-Chef Haibatullah Achundsada und Afghanistans Obersten Richter Abdul Hakim Hakkani, wie das Gericht mitteilte.
Mit den Haftbefehlen müssen die mehr als 120 Mitgliedstaaten des Gerichts - darunter Deutschland - diese im Prinzip vollstrecken, sollte einer der Betroffenen in eines der Länder reisen. Die Haftbefehle waren im Januar beantragt worden.
Den Taliban-Führern werden Verbrechen gegen die Menschlichkeit wegen der Entrechtung von Frauen und Mädchen vorgeworfen. Frauen und Mädchen sowie LGBTQ-Menschen seien in Afghanistan einer "beispiellosen, skrupellosen und andauernden Verfolgung durch die Taliban" ausgesetzt. Die Taliban-Regierung wies die Forderung nach Haftbefehlen damals zurück.
UN-Resolution gegen Taliban
Die Vereinten Nationen hatten zuvor die Taliban aufgefordert, ihre repressive Politik und insbesondere die systematische Unterdrückung von Frauen zu beenden.
Eine entsprechende Resolution nahm die UN-Generalversammlung mit 116 Ja-Stimmen an. Israel und die USA stimmten gegen das Papier, zwölf Länder - darunter Russland, China, Indien und der Iran - enthielten sich.
Fast 80 Prozent der Frauen unter 30 betroffen
Unter den Taliban, die seit August 2021 wieder an der Macht sind, ist Frauen der Zugang zu Bildung ab der siebten Klasse untersagt. Einige Schulen bieten entgegen der Anordnung noch Unterricht für ältere Mädchen an. Im Dezember hatten die Islamisten Frauen auch die Ausbildung im medizinischen Bereich verboten.
Aus einem UN-Bericht ging Mitte Juni hervor, dass fast achtzig Prozent aller Frauen unter 30 Jahren von Bildung oder Arbeit ausgeschlossen sind. Als erster Staat weltweit erkannte Russland die Taliban-Regierung Anfang Juli an.
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