- Ukraine bestätigt Angriff auf russische Chemiefabrik
- Ein Toter und viele Verletzte in Charkiw
- Moskau: Untersuchung abgefangener ukrainischer Drohnen
- Die Ereignisse vom 6. Juli 2025.
- Weitere Nachrichten und Podcast zum Ukraine-Krieg
21:53 Uhr | Selenskyj kündigt Ausweitung der Drohnenproduktion an
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat eine Ausweitung der Drohnenproduktion gemeinsam mit den Verbündeten auch für die Nachkriegszeit angekündigt. Selenskyj sagte in seiner Tageszusammenfassung: "Wir arbeiten auch mit unseren Partnern zusammen, um sicherzustellen, dass die Produktion in ihren Ländern so effizient wie möglich ist – für unsere gemeinsame Verteidigung jetzt und für die Zeit nach dem Krieg (...)".
Die Zusammenarbeit finde mit allen Ländern statt, die mit Investitionen, Einzelteilen und Produktionsstätten helfen können. Schrittweise würden dabei Finanzierungslücken für die Herstellung von Drohnen und Abfangdrohnen geschlossen. Erst vergangene Woche sind in Dänemark neue Abkommen zur Drohnenherstellung mit der Ukraine unterzeichnet worden. (Quelle: dpa)
19:32 Uhr | Steinmeier spricht im Baltikum über Sicherheitslage
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wird zum Abschluss seiner dreitägigen Reise in der lettischen Hauptstadt Riga politische Gespräche führen. Er will sich mit Präsident Edgars Rinkevics und mit Ministerpräsidentin Evika Silina treffen. Thematisch geht es dabei auch um die verschärfte Sicherheitslage im Ostsee-Raum durch den russischen Angriffskrieg in der Ukraine.
Steinmeier hatte schon in der litauischen Hauptstadt Vilnius deutsche Unterstützung bei der Abwehr von Bedrohungen und der Verteidigung der Freiheit zugesichert. Er bezog dabei ausdrücklich alle drei baltischen Länder ein, also Litauen, Lettland und Estland. Diese befürchten, dass sie die nächsten Opfer des Expansionsdrangs von Kreml-Chef Wladimir Putin werden könnten. (Quelle: dpa)
Update 17:55 Uhr | Ein Toter und viele Verletzte in Charkiw
Nach dem russischen Luftangriff auf die Stadt Charkiw im Nordosten der Ukraine ist ein Mensch getötet worden, die Zahl der Verletzten stieg auf 71. Die Behörden und die Militärverwaltung teilten mit, es habe zwei Angriffswellen gegeben. Bürgermeister Ihor Terechow sagte, während der zweiten Welle hätten die russischen Streitkräfte innerhalb von zehn Minuten mit sechs Schahed-Drohnen angegriffen. Charkiw wird seit Beginn der großangelegten Invasion 2022 immer wieder vom russischen Militär unter Beschuss genommen.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj appellierte an die westlichen Partner, ihre Versprechen einzuhalten und die Verteidigung der Ukraine zu stärken. (Quelle: Reuters)
17:44 Uhr | Ukraine bestätigt Angriff auf russische Chemiefabrik
Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben eine Chemiefabrik in der Region Moskau angegriffen und getroffen, die Sprengstoffe, Munition und Sprengköpfe für Angriffsdrohnen vom iranischen Typ Schahed herstellt. Der ukrainische Generalstab teilte auf Telegram mit: "Im Gebiet der Stadt Krasnosawodsk wurde eine Reihe von Explosionen registriert und in benachbarten Siedlungen waren Feuerwehrwagen unterwegs." Die endgültigen Ergebnisse des Angriffs würden noch geklärt. (Quelle: Reuters)
Update 17:11 Uhr | Gefeuerter russischer Verkehrsminister ist tot
Der gerade erst von Kremlchef Wladimir Putin entlassene Verkehrsminister Roman Starowoit ist Moskauer Behördenangaben zufolge tot mit einer Schusswunde in einem Auto gefunden worden. Das teilte das zentrale Ermittlungskomitee in Moskau mit. Die Sprecherin der Ermittlungsbehörde, Swetlana Petrenko, sagte: "Die Umstände des Vorfalls werden derzeit ermittelt. Die Hauptversion ist Selbstmord."
Zuvor hatten auch russische Medien berichtet, dass sich der 53-jährige Politiker an seinem Wohnort Odinzowo im Moskauer Gebiet erschossen haben soll. Für Berichte, nach denen sich der Minister noch im Amt bereits am Wochenende das Leben genommen haben soll, gab es zunächst keine offizielle Bestätigung. Unklar ist, warum sich Starowoit das Leben genommen haben könnte. Dem Politiker der Kremlpartei Geeintes Russland hätten laut Medien Versäumnisse aus seiner Zeit als Gouverneur des Gebiets Kursk angelastet werden können, in dem ukrainische Truppen im August vorigen Jahres Dutzende Ortschaften eingenommen hatten. (Quelle: dpa)
16:02 Uhr | Außenminister Wadephul in Prag
Bundesaußenminister Johann Wadephul hat bei einem Besuch in Prag den Rückhalt Deutschlands für die Ukraine betont. Wadephul sagte bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem tschechischen Amtskollegen Jan Lipavsky: "Wir sind uns einig, dass wir Russlands Aggression niemals hinnehmen werden." Der russische Angriffskrieg richte sich "nicht nur gegen die Ukraine", sondern gegen die "europäische Friedens- und Sicherheitsordnung". Putin wolle eine "neue Realität schaffen, in der Grenzen wieder mit Gewalt verschoben werden können, auch in Europa." Um dies zu verhindern, müsse die Ukraine weiter unterstützt werden. Zugleich sprach sich Wadephul für neue Sanktionen gegen Russland aus. (Quelle: AFP)
15:34 Uhr | Verletzte nach Luftangriff auf Charkiw
Russland hat in der Nacht auch die nordostukrainische Stadt Charkiw mit Drohnen angegriffen. Bürgermeister Ihor Terechow zufolge wurden 43 Menschen verletzt, darunter drei Kinder. Die Angriffe trafen demnach Wohnhäuser in zwei Stadtteilen. Der ukrainischen Armee zufolge wurden zudem zwei Rekrutierungszentren an verschiedenen Orten getroffen. Drei Menschen seien in einer Rekrutierungsstelle in Charkiw verletzt worden.
Insgesamt setzte Russland nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe 101 Drohnen und Drohnenattrappen ein. Davon seien 58 abgeschossen und 17 mit elektronischen Mitteln zu Boden gebracht worden. Außerdem habe Moskau vier umfunktionierte Flugabwehrraketen vom Typ S-300/400 abgefeuert. Am Morgen wurde zudem die Region Saporischschja im Südosten vom russischen Militär mit Drohnen angegriffen. Gouverneur Iwan Fjodorow teilte mit, 17 Menschen seien verletzt und dutzende Wohnhäuser beschädigt worden.
Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, 93 ukrainische Drohnen über russischen Gebieten und der bereits 2014 annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim abgeschossen zu haben, davon acht in der Region um Moskau und 20 in der an die Ukraine grenzenden Region Belgorod. (Quelle: dpa/AFP/Reuters)
12:32 Uhr | Russland meldet Einnahme von Ort in Zentralukraine
Die russische Armee hat nach eigenen Angaben in der zentralukrainischen Region Dnipropetrowsk die "Ortschaft Datschnoje (...) befreit". Demnach wurde damit erstmals seit Kriegsbeginn im Februar 2022 eine Ortschaft in dieser Verwaltungsregion im Zentrum der Ukraine eingenommen.
Noch am Sonntag hatte eine ukrainische Einheit erklärt, Datschnoje weiter "unter Kontrolle" zu haben. Dem ukrainischen Generalstab zufolge wurden russische Angriffe abgewehrt. Die Angaben beider Seiten über Geländegewinne können von unabhängiger Seite kaum überprüft werden. Dnipropetrowsk ist ein wichtiges Bergbau- und Industriezentrum der Ukraine. (Quelle: AFP)
10:47 Uhr | Russischer Verkehrsminister Starowoit gefeuert
Russlands Präsident Wladimir Putin hat Verkehrsminister Roman Starowoit entlassen. Das meldete die russische Agentur Interfax ohne Angabe von Gründen. Hintergrund dürften anhaltende Störungen und Pannen in der russischen Luft- und Schifffahrt sein. Am Wochenende fielen fast 300 Flüge an großen russischen Flughäfen wegen ukrainischer Drohnenangriffe aus. Auch gab es eine Explosion an Bord eines Tankers im Hafen von Ust-Luga nahe Leningrad. Starowoit war Gouverneur der russischen Region Kursk, bevor er im Mai 2024 Verkehrsminister wurde. (Quelle: dpa)
09:08 Uhr | Berichte über Angriff auf russische Chemiefabrik
In der Region Moskau soll die Chemiefabrik Krasnozawodsky angegriffen worden sein. Das berichtet unter anderem die ukrainische Agentur Ukrinform. In sozialen Medien kursieren Videos, die den Angriff zeigen sollen. Laut Andrij Kovalenko, dem Leiter des Zentrums zur Bekämpfung von Desinformation in der Ukraine, werden in der Fabrik Sprengstoffe und andere Komponenten für Munition und Raketen hergestellt. (Quelle: Ukrinform)
07:15 Uhr | Vier Tote bei russischen Angriffen in der Nacht
Bei russischen Angriffen auf mehrere Regionen in der Ukraine sind laut ukrainischen Angaben mindestens vier Menschen getötet worden. In Sumy habe es zwei Todesopfer gegeben, je ein Opfer in der Region Odessa und in Cherson. Außerdem wurden 36 Verletzte gemeldet. Auch die Hauptstadt Kiew war erneut Ziel russischer Drohnen. Bürgermeister Vitali Klitschko zufolge wurden mehrere Gebäude beschädigt. (Quelle: AFP)
06:38 Uhr | Krieg lässt Zahl deutscher Rüstungsbetriebe wachsen
Der Boom der Rüstungsindustrie seit dem russischen Angriff auf die Ukraine hat die Mitgliederzahl eines Branchenverbandes in die Höhe schnellen lassen. Wie der Bundesverband der Deutschen Sicherheits- und Verteidigungsindustrie (BDSV) mitteilte, wuchs die Zahl der Mitglieder allein in diesem Jahr um 100 auf 340. 2017 waren es demnach nur 70 Unternehmen.
Deutschlands größtes Rüstungsunternehmen Rheinmetall, dessen Vorstandschef Armin Papperger zugleich den BDSV führt, sieht "eine unfassbare Dynamik" in der Branche – häufig bei Firmen aus der Autobranche. (Quelle: dpa)
04:10 Uhr | Russische Spezialisten untersuchen Fragmente ukrainischer Drohnen
Russische Luftabwehreinheiten haben nach Angaben des Bürgermeisters von Moskau, Sergei Sobjanin, sechs ukrainische Drohnen mit Kurs auf die russische Hauptstadt abgeschossen. Sobjanin schrieb über die Nachrichten-App Telegram, dass Spezialisten Überreste der Drohnen nun untersuchten. Er machte keine Angaben zu Schäden oder Opfern. Wie der Gouverneur der Region Leningrad zusätzlich meldete, sind außerhalb von St. Petersburg zwei Drohnen abgeschossen worden. (Quelle: Reuters)
00:05 Uhr | Die Ereignisse gestern – 6. Juli 2025
Ukrainische Drohnen haben für Verwirrung am Himmel über Russland gesorgt. An drei Flughäfen wurde vorübergehend der Flugverkehr eingestellt. Bei russischen Gleitbomben- und Drohnenattacken im Gebiet Donezk kamen laut ukrainischen Behörden mindestens vier Menschen ums Leben. Insgesamt registrierte die Ukraine im Tagesverlauf 149 russische Angriffe. Die meisten und schwersten Kämpfe wurden aus der Umgebung der Stadt Pokrowsk in der Region Donezk gemeldet.
00:00 Uhr | Ukraine-News von Montag, 7. Juli 2025
Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Laufe des Tages.
Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. All das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.
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