Die von Israel und den USA unterstütze Hilfsorganisation GHF hat jüngste Berichte über Tote an Verteilstellen im Gazastreifen zurückgewiesen. Entsprechende Angaben der Nachrichtenagentur AP nannte sie "kategorisch falsch".

Die im Gazastreifen tätige Hilfsorganisation Gaza Humanitarian Foundation (GHF) hat jüngste Berichte über zahlreiche Tote an Hilfsgüter-Verteilungsstellen strikt zurückgewiesen.

Auf der Plattform X schrieb die GHF, sie habe nach Bekanntwerden der Vorwürfe Untersuchungen eingeleitet: "Basierend auf zeitgestempeltem Videomaterial und eidesstattlichen Zeugenaussagen sind wir zu dem Schluss gekommen, dass die Behauptungen im AP-Artikel kategorisch falsch sind." Zivilisten seien zu keinem Zeitpunkt an einem GHF-Verteilungsort beschossen worden.

Die Nachrichtenagentur AP hatte zuvor gemeldet, es seien 45 Personen im Gazastreifen getötet worden, als die auf Hilfslieferungen warteten.

GHF kritisiert AP für Nichtherausgabe von Video

Schüsse, die laut GHF in Videoaufnahmen des Geschehens zu hören gewesen waren, stammten laut der Hilfsorganisation zwar von Angehörigen der israelischen Armee. Die aber hätten sich "außerhalb der unmittelbaren Nähe des GHF-Verteilungsorts" befunden. "Sie richteten sich nicht gegen Einzelpersonen, und niemand wurde angeschossen oder verletzt."

Die GHF kritisiert AP, ihr trotz der Schwere der Vorwürfe das vollständige Video vor der Veröffentlichung nicht zur Verfügung gestellt zu haben. "Wenn sie ihrer eigenen Berichterstattung Glauben schenkten, hätten sie uns das Material zur Verfügung stellen müssen, damit wir sofort und angemessen handeln konnten", so die Hilfsorganisation weiter.

Die GHF bezichtigt zudem einen "verärgerter ehemaliger Auftragnehmer" der Hilfsorganisation, Hauptquelle des Artikels gewesen zu sein. Er sei vor Wochen wegen Fehlverhaltens gekündigt worden.

Immer wieder Berichte über Tote an Verteilzentren

Seit die GHF Ende Mai ihre Verteilzentren im Gazastreifen eröffnet hatte, gibt es fast täglich Berichte von palästinensischer Seite, nach denen Menschen, die beim Anstehen und Warten auf Hilfsgüter von israelischem Militär erschossen werden. Die Armee hat solche Vorwürfe in der Regel zurückgewiesen.

AP hatte zuvor Angaben des von der Terrormiliz Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums bestätigt, nach denen bei Angriffen zwischen Mittwochabend und Donnerstagmorgen 94 Menschen im Gazastreifen getötet worden seien. Die meisten durch israelische Luftangriffe. Laut der AP hatten Krankenhäuser die Angaben bestätigt.

Dem Bericht zufolge sollen auch Menschen getötet worden sein, die auf Hilfslieferungen warteten. Allein dabei habe es 45 Tote gegeben, hieß es. Demnach kamen fünf Menschen in der Nähe von Verteilungsstellen der GHF ums Leben, die von den USA und Israel unterstützt wird. Weitere 40 Menschen sollen getötet worden sein, während sie in verschiedenen Teilen des Gazastreifens auf Lastwagen mit Hilfsgütern warteten.

Israel: 150 Ziele angegriffen

Israels Armee teilte unterdessen mit, die Luftwaffe habe am Mittwoch rund 150 Ziele im gesamten Gazastreifen angegriffen, darunter Mitglieder von Terrororganisationen und deren Tunnel. Das israelische Militär habe zudem nach einem Raketenangriff auf Israel am Mittwoch die Verantwortlichen im Gazastreifen bei einem Luftangriff getötet.

Konfliktparteien als Quelle Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch Konfliktparteien können in der aktuellen Lage zum Teil nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

Der Krieg im Gazastreifen war durch den brutalen Großangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 ausgelöst worden, bei dem nach israelischen Angaben rund 1.200 Menschen getötet und mehr als 250 als Geiseln nach Gaza verschleppt wurden.

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