Papst Leo XIV. wird dieser Tage das heisse und feuchte Rom verlassen und die nächsten Wochen in Castel Gandolfo verbringen. Dort, im Umland der italienischen Hauptstadt, ist es ein wenig kühler und vor allem grüner als in Rom. Leos Vorgänger Franziskus hatte auf die Sommerferien und das Schloss in Castel Gandolfo gänzlich verzichtet.

Papst Franziskus liess sich immer wieder in einem bescheidenen Fiat Cinquecento durch Rom chauffieren. Er trug stets ein schmuckloses, weisses Gewand. Und der Papst aus Argentinien mied die Paläste. Er wohnte weder im Apostolischen Palast im Vatikan noch im noblen Anwesen von Castel Gandolfo. Stattdessen logierte er stets im einfacheren Gästehaus Santa Marta im Vatikan.

Leo macht es nun anders: Er trägt nicht nur weiss, sondern auch wieder die Mozzetta, den roten, seidenen Schulterumhang. Und das Kreuz auf seiner Brust ist nicht wie jenes von Franziskus silbern, sondern wie früher golden.

Leo kehrt nun zurück in den Palast. Zuerst nach Castel Gandolfo für die anstehende Sommerfrische. Und die in der Regel gut informierten italienischen Zeitungen berichten, der Papst wolle später auch im Vatikan in den Apostolischen Palast zurückkehren. Auf jeden Fall werden die päpstlichen Gemächer mit grandioser Aussicht über ganz Rom in diesen Tagen aufwendig renoviert.
Leo XIV. wägt seine Worte genau ab
Prasst der neue Papst? Schwelgt er im Luxus? Nicht unbedingt. Denn Franziskus’ demonstrative Bescheidenheit war paradoxerweise ziemlich teuer. Er verfügte nämlich über zwei Wohnungen. Jene im Palast, die viele Jahre leer stand, und über jene im Gästehaus Santa Marta, bei der es sich übrigens nicht nur um ein bescheidenes Zimmer, sondern um ein ganzes Stockwerk handelte. Mit der Rückkehr Leos in den Apostolischen Palast wird der Vatikan unter dem Strich also Geld sparen.
Wie aber sieht es bei den Botschaften an die Gläubigen, also bei den Inhalten, aus? Viel hat man von Leo noch nicht gehört. Zur Rolle etwa der Frauen in der römisch-katholischen Kirche hat er noch nichts gesagt. Auch nicht zur Ehelosigkeit der Priester oder zu den Missbräuchen. Während Franziskus viel sprach und sich zuweilen auch zu Aussagen hinreissen liess, nimmt sich der vergleichsweise junge Papst Leo Zeit.
Frieden steht im Fokus
Was auffällt: Sowohl für Franziskus als auch für Leo stand oder steht der Frieden in kriegerischer Zeit im Zentrum. Der Papst aus den USA warnte diese Woche eindringlich vor der Wiederbewaffnung, die nun in aller Munde ist.
Und noch in einem anderen Punkt, in einem winzigen Detail, folgt Leo seinem Vorgänger: Er trägt keine roten Schuhe mehr. Bis zu Papst Benedikt gehörten rote Schuhe zur päpstlichen Garderobe – als Zeichen der Vornehmheit. Schon Franziskus aber wechselte zu schwarzen und stellte die roten in die Mottenkiste. Papst Leo hat sie nun dort belassen.
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