- Ukraine verliert zentrale Nato-Zusage
- Trump und Selenskyj sprechen beim Nato-Gipfel
- Nato beschließt Fünf-Prozent-Ziel
- USA wollen vorerst auf neue Russland-Sanktionen verzichten
- Pistorius: Müssen USA an Bord halten
- Weitere Nachrichten und Podcast zum Ukraine-Krieg
17:10 Uhr | Nato streicht Formulierung zum Beitritt der Ukraine
Beim Nato-Gipfel in Den Haag wurde eine zentrale Formulierung aus dem Vorjahr gestrichen: Die Zusage, die Ukraine auf einem "unumkehrbaren Weg" zur Nato-Mitgliedschaft zu unterstützen, tauchte in der Abschlusserklärung nicht mehr auf. Für die Ukraine ist das ein Rückschlag.
Zwar wurde erneut allgemein die Unterstützung für die Ukraine bekräftigt, doch eine konkrete Sitzung zum Ukraine-Krieg fand nicht statt. Präsident Wolodymyr Selenskyj war nur am Rande beteiligt. In der Erklärung bekräftigten die Alliierten lediglich allgemein ihre "einzelstaatlichen Zusagen zur Unterstützung der Ukraine", deren Sicherheit zur eigenen beitrage. (Quelle: dpa)
16:40 Uhr | Trump: Putin könnte Ambitionen über Russland hinaus haben
US-Präsident Donald Trump hält es nach eigenen Angaben für möglich, dass das russische Staatsoberhaupt Wladimir Putin territoriale Ambitionen über die Ukraine hinaus haben könnte. Trump antwortete auf eine entsprechende Frage auf seiner Pressekonferenz zum Abschluss des Nato-Gipfels in Den Haag. (Quelle: Reuters)
16:38 Uhr | Gespräch zwischen Trump und Selenskyj beim Nato-Gipfel
Am Rande des Nato-Gipfels in Den Haag haben sich US-Präsident Donald Trump und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zu einem rund 50-minütigen Gespräch getroffen. Nach Angaben des ukrainischen Präsidialamts ging es dabei unter anderem um zusätzliche Sanktionen gegen Russland sowie den Kauf von Rüstungsgütern aus den USA. Selenskyj äußerte sich nach dem Treffen in Online-Netzwerken zufrieden. Er bezeichnete das Gespräch als "lang und substanziell" und erklärte, man habe darüber gesprochen, wie ein Waffenstillstand und ein echter Frieden erreicht sowie die ukrainische Bevölkerung geschützt werden könne.
Trump wiederum bewertete das Treffen als sehr freundlich, betonte jedoch auf einer Pressekonferenz, dass ein möglicher Waffenstillstand mit Russland nicht konkret Thema gewesen sei. Mit Blick auf frühere Spannungen erklärte Trump, es habe zwischen ihm und Selenskyj "manchmal ein bisschen gerumpelt", doch Selenskyj "hätte nicht netter sein können". Ein Mitarbeiter des ukrainischen Präsidialamts teilte mit, Selenskyj sei mit dem Gespräch zufrieden und Trump dankbar. (Quelle. Reuters, AFP)
16:30 Uhr | Merz: Russland nicht stark genug für Angriff auf Nato
Russland ist nach Ansicht von Bundeskanzler Friedrich Merz nicht stark genug, um die Nato "als Ganzes" anzugreifen. Es gehe bei der Steigerung der Militärausgaben aber darum, Russland abzuschrecken, auch nur einen Teil der Nato anzugreifen, sagte Merz beim Gipfel des Militärbündnisses in Den Haag. Differenzen mit Ungarn oder der Slowakei spielt er herunter, Sorgen um die Nato müsse man sich nicht machen. Beide Länder unterhalten trotz des Ukraine-Kriegs engere Beziehungen zu Russland. (Quelle: Reuters)
15:00 Uhr | Nato folgt Trump: Fünf-Prozent-Ziel beschlossen
Auf Druck von US-Präsident Donald Trump und vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine haben sich die Nato-Staaten laut Abschlusserklärung ihres Gipfels in Den Haag verpflichtet, ihre Verteidigungsausgaben deutlich zu erhöhen. Ab 2035 sollen jährlich fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts in Verteidigung und Sicherheit investiert werden. Beobachter werten dies als Signal der Geschlossenheit angesichts befürchteter Spannungen nach einem möglichen Wahlsieg Trumps. (Quelle: dpa)
14:53 Uhr | Schweiz will Aufnahme ukrainischer Flüchtlinge einschränken
Die Schweizer Regierung plant laut eigenen Angaben, Geflüchtete aus der Ukraine künftig nur noch dann ohne reguläres Asylverfahren aufzunehmen, wenn sie an ihrem Wohnort konkret gefährdet sind. Andernfalls soll ein Asylverfahren durchlaufen werden. Die Maßnahme solle im Herbst in Kraft treten, eine Abstimmung mit der EU und den Kantonen stehe noch aus. Wie das Staatssekretariat für Migration (SEM) mitteilte, werde künftig zwischen "sicheren" und "unsicheren" Regionen unterschieden. In westlichen, von der Ukraine kontrollierten Gebieten gebe es derzeit keine intensiven Kampfhandlungen.
Für bereits in der Schweiz lebende Ukrainerinnen und Ukrainer – derzeit rund 69.000 Personen – gelten laut Regierung künftig strengere Regeln: Wer sich mehr als 15 Tage pro Halbjahr in der Ukraine aufhält, verliert den Schutzstatus. Zuvor galt eine Grenze von 15 Tagen pro Quartal. (Quelle: dpa)
13:57 Uhr | Estland meldet Luftraumverletzung durch russisches Flugzeug
Das baltische EU- und Nato-Mitglied Estland hat die Verletzung seines Luftraums durch ein russisches Transportflugzeug gemeldet. Die Maschine des russischen Katastrophenschutzministeriums vom Typ IL-76 sei am Sonntagmorgen nahe der Ostsee-Insel Vaindloo unerlaubt in den estnischen Luftraum eingedrungen und habe sich etwa vier Minuten darin aufgehalten. Dies teilte die estnische Armee in Tallinn mit.
Das Außenamt in Tallinn bestellte einer Mitteilung zufolge den Geschäftsträger der russischen Botschaft ein. Nach Angaben der Armee war es die zweite Luftraumverletzung durch Russland in diesem Jahr. (Quelle: dpa)
13:30 Uhr | Medwedew: EU ist direkte Bedrohung für Russland
Der Vize-Vorsitzende des russischen Sicherheitsrates, Dmitri Medwedew, bezeichnet die Europäische Union als "direkte Bedrohung" für sein Land. Die EU habe sich zu einem regelrechten Feind Russlands entwickelt. Dennoch solle die bilaterale Zusammenarbeit mit einzelnen EU-Mitgliedstaaten fortgesetzt werden. Der Vertraute von Präsident Wladimir Putin warnt zudem vor einem EU-Beitritt der Ukraine. (Quelle: Reuters)
12:50 Uhr | USA wollen vorerst auf neue Russland-Sanktionen verzichten
Die USA wollen Außenminister Marco Rubio zufolge vorerst keine weiteren Sanktionen gegen Russland verhängen. "Wenn wir das täten, was hier alle wollen, nämlich sie mit mehr Sanktionen zu belasten, verlieren wir wahrscheinlich unsere Fähigkeit, mit ihnen über eine Waffenruhe zu sprechen", sagte Rubio in einem Interview von Politico am Rande des Nato-Gipfels.
Präsident Donald Trump werde "den richtigen Zeitpunkt und Ort" für neue wirtschaftliche Maßnahmen gegen Russland kennen. "Wenn wir die Chance haben, etwas zu bewirken und sie an den Verhandlungstisch zu bringen, werden wir sie nutzen", betonte Rubio. (Quelle: Reuters)
12:44 Uhr | Merz: Russland bedroht "gesamte politische Ordnung" Europas
Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat angesichts der geplanten massiven Erhöhung der Verteidigungsausgaben der Nato-Länder erneut vor der Bedrohung durch Russland gewarnt. "Russland bedroht nicht nur die Ukraine, Russland bedroht den gesamten Frieden, die gesamte politische Ordnung unseres Kontinents", sagte Merz am Rande des Nato-Gipfels in Den Haag. Die Nato-Partner hätten "übereinstimmend" festgestellt, "dass sich die Bedrohungslage geändert hat und die Bedrohung heißt insbesondere Russland", fügte er hinzu. (Quelle: dpa)
09:03 Uhr | Pistorius: Müssen USA an Bord halten
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius sieht die USA als wichtigen Partner im Ukraine-Krieg. "Wir arbeiten weiter daran, dass sie sich nicht zurückziehen", sagte der SPD-Politiker im ZDF-Morgenmagazin. "Es geht darum, die USA, die Amerikaner an Bord zu halten." Ob das gelingt, müsse man sehen. US-Präsident Donald Trump hatte gedroht, seine Bemühungen um einen Frieden einzustellen.
Pistorius sieht eine verstärkte Aufrüstung zudem als unumgänglich an: "Wir müssen bestimmte sehr sicherheitsrelevante Fähigkeiten in den nächsten fünf bis acht oder zehn Jahren erfüllen. Andernfalls werden wir nicht voll verteidigungsfähig und abstreckungsfähig sein", so der Verteidigungsminister. (Quelle: Reuters)
08:05 Uhr | Russische Behörden melden Sachschäden nach ukrainischen Drohnenangriffen
Die russische Behörden haben Sachschäden nach ukrainischen Drohnenangriffen in der Nacht gemeldet. Demnach wurden ein Getreidesilo, eine Schule, Wohnhäuser und ein Sportkomplex in der Region Rostow östlich der Ukraine beschädigt. Nach Angaben von Gouverneur Juri Sljusar sind auch Gebäude in der Stadt Taganrog getroffen worden. Dort befindet sich die Atlant-Aero-Drohnenfabrik. Blogger schreiben, der Betrieb sei Ziel des Angriffs gewesen.
Der Gouverneur der russischen Region Woronesch im Norden der Ukraine, Alexander Gussew, teilte auf Telegram mit, über 40 Drohnen seien über städtischen Gebieten und nahe der Grenze abgeschossen worden. (Quelle: Reuters)
04:05 Uhr | Ukrainischer Präsident Selenskyj spricht vor Europarat
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj spricht am Mittwoch vor dem Europarat in Straßburg. Im Mittelpunkt seines Besuchs steht die geplante Einrichtung eines Sondertribunals für das Verbrechen der Aggression gegen die Ukraine. Die Einrichtung des Sondergerichts war am 9. Mai durch die Ukraine und ihre europäischen Verbündeten bekannt gegeben worden.
Der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) ermittelt bereits wegen Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Völkermords in der Ukraine. Doch der IStGH kann nicht von sich aus die Vorwürfe der Aggression untersuchen, weil weder Russland noch die Ukraine das Rom-Statut ratifiziert haben. Der Europarat ist nicht Bestandteil der EU. Ihm gehören 46 Staaten an, darunter auch die Ukraine. Russland war kurz nach seinem Einmarsch in die Ukraine 2022 ausgeschlossen worden. (Quelle: dpa)
00:05 Uhr | Die Ereignisse gestern – 24. Juni 2025
Nato-Generalsekretär Mark Rutte hatte Russlands Aufrüstungstempo vor Beginn des Nato-Gipfels als "beängstigend" bezeichnet. Am Rande des Gipfels wollen sich auch Donald Trump und Wolodymyr Selenskyj beraten. Die neue Haushaltsplanung von Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) sieht für die Unterstützung der Ukraine jährlich 8,5 Milliarden Euro vor. Bei russischen Angriffen auf Sumy, Kiew und Odessa kommen mindestens 16 Menschen ums Leben.
00:00 Uhr | Ukraine-News von Mittwoch, 25. Juni 2025
Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Laufe des Tages.
Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. All das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.
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