Nach Beginn der Waffenruhe zwischen Israel und dem Iran kehren beide Länder langsam zum Alltag zurück. Israel hebt Beschränkungen für die Bevölkerung auf. Der iranische Präsident will den Wiederaufbau vorantreiben.
Nach der Verkündung der Waffenruhe zwischen Israel und dem Iran hat das israelische Heimatfrontkommando am Abend alle Beschränkungen für die Bevölkerung aufgehoben. Dies sei nach einer Lagebeurteilung beschlossen worden, teilte Israels Armee mit. So kann etwa der Schulunterricht künftig wieder im Klassenzimmer stattfinden und Versammlungen dürfen wieder ohne Einschränkungen stattfinden.
Nur in einigen Gegenden in der Nähe des Gazastreifens gibt es wegen des andauernden Gaza-Kriegs den Angaben nach weiterhin einige Auflagen, so sind etwa bei Versammlungen die Teilnehmerzahlen beschränkt.
Israels Flughafenbehörde kündigte an, ihren vollen Betrieb wieder aufnehmen zu wollen. Demnach gibt es keine Beschränkungen mehr für die Anzahl der ankommenden und abfliegenden Flugzeuge. Nach Beginn der israelischen Angriffe im Iran am 13. Juni hatte es nur noch einige Sonderflüge gegeben, um im Ausland gestrandete Israelis nach Hause zu holen und Ausländer aus dem Land zu bringen. Nach Angaben des israelischen Verkehrsministeriums saßen zwischen 100.000 und 150.000 israelische Staatsbürger im Ausland fest.
Netanjahu spricht von "historischem Sieg"
In der Nacht zum Dienstag hatte US-Präsident Donald Trump überraschend eine Waffenruhe zwischen Israel und dem Iran angekündigt, die beide Länder bestätigten. Nachdem sich die Länder im Laufe des Tages Verstöße vorgeworfen hatten, scheint die Feuerpause inzwischen zu halten.
Israel hatte am 13. Juni einen Großangriff auf den Iran gestartet und bombardierte insbesondere Atomanlagen und militärische Einrichtungen in dem Land. Der Iran attackierte Israel im Gegenzug mit Raketen und Drohnen.
Israel sieht seine Kriegsziele mit Blick auf das iranische Atomprogramm nun offenbar als erfüllt an. Premierminister Benjamin Netanjahu verkündete am Abend einen "historischen Sieg" für sein Land. Dieser werde für Generationen Bestand haben, sagt er in einer Videobotschaft. "Wir haben das Atomprogramm zunichte gemacht und werden jeden Versuch, es wieder aufzubauen, unterbinden." Doch der Feldzug gegen die "iranische Achse" müsse vollendet, die Hamas besiegt und alle im Gazastreifen befindlichen Geiseln freigelassen werden, so Netanjahu.
Iran will "Normalität wiederherstellen"
Der iranische Präsident Massud Peseschkian sprach kurz zuvor vom "Ende eines zwölftägigen Krieges", der dem iranischen Volk von Israel aufgezwungen worden sei, und würdigte den Widerstand seines Landes. In einer Botschaft an die Nation stellte er eine Rückkehr zum Alltag für die Menschen in Aussicht. "Ab heute werden die Regierung und die zuständigen Institutionen mit dem Wiederaufbau beginnen und die Normalität wiederherstellen."
Der "terroristische Angriff" habe sich ereignet, während der Iran einen diplomatischen Dialog mit den USA gesucht und sich bemüht habe, Missverständnisse auszuräumen, so Peseschkian. Die Feinde hätten während der Verhandlungen einen Angriff gestartet - "ein Verrat, den die Geschichte nicht vergessen wird."
In einem Telefongespräch mit dem saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman sagte Peseschkian nach Angaben des Präsidialamts, der Iran sei bereit, die Angelegenheiten zwischen dem Iran und den USA auf der Grundlage internationaler Rahmenbedingungen zu regeln - damit ist eine erneute Aufnahme von Atomverhandlungen gemeint. Dabei begrüßte Teheran die Unterstützung befreundeter Staaten.
Zuletzt hatte der Oman bei den Atomgesprächen zwischen dem Iran und den USA vermittelt, aber auch das Golfemirat Katar hatte auf Wunsch der USA etwa eine Rolle bei der Vermittlung der Waffenruhe zwischen Israel und dem Iran gespielt.
Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke