Angesichts des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine rüstet die NATO wieder auf. Künftig soll auch die britische Luftwaffe wieder Atomwaffen einsetzen können. Premierminister Starmer sprach vom Beginn einer neuen Ära.

Die britische Regierung will US-Kampfflugzeuge kaufen. Dabei soll es sich um mindestens zwölf Flugzeuge vom Typ F-35A handeln, die Atombomben abwerfen können, teilte die Regierung mit. Der Kauf der Kampfflugzeuge soll es der britischen Luftwaffe ermöglichen, zum ersten Mal seit dem Ende des Kalten Krieges Atomwaffen zu tragen.

"In einer Zeit radikaler Ungewissheit können wir den Frieden nicht mehr als selbstverständlich betrachten", sagte Premierminister Keir Starmer. "Deshalb investiert meine Regierung in unsere nationale Sicherheit." Der Kauf der F-35A-Jets, die sowohl mit konventionellen Waffen als auch mit Atomwaffen bestückt werden können, werde "eine neue Ära" einläuten. NATO-Generalsekretär Mark Rutte begrüßte die Entscheidung der Briten als wichtigen Beitrag zur nuklearen Abschreckung des transatlantischen Militärbündnisses.

Bisher Fokus aus U-Boot-System

Die auf einen Stückpreis von rund 80 Millionen US-Dollar (umgerechnet 70 Mio. Euro) geschätzten Kampfflugzeuge gehören zu einer schon länger geplanten Massenbestellung von 138 F-35-Jets. Neu ist, dass ein Dutzend dieser Flieger nun auch zum Einsatz von Atomwaffen befähigt sein soll. Bisher stützt sich Großbritanniens nukleare Abschreckung ausschließlich auf das U-Boot-System Trident. Auch das System ist abhängig von den USA. Dort werden die Trident-Raketen hergestellt und gewartet.

Für Großbritannien steht Rüstung und Verteidigung weit oben auf der politischen Agenda. Militärexperten zufolge gebe es aber noch viel aufzuholen. Sie bemängelten zuletzt die schlechte Verfassung des britischen Militärs und der Rüstungsindustrie des Landes. Auch gab es Kritik an der militärischen Abhängigkeit von den USA.

In Europa haben neben Russland nur Großbritannien und Frankreich eigene Atomwaffen. Nach dem Ende des Kalten Krieges hatte Großbritannien die strategische Rolle der Royal Air Force beschnitten und bei der nuklearen Abschreckung allein auf seine U-Boot-Flotte gesetzt.

Beschluss zu Ausgabenziel

Bei ihrem Gipfel im niederländischen Den Haag wollen die 32 Nato-Staaten am Mittwoch ein neues Ausgabenziel verabschieden, das bis 2035 milliardenschwere Investitionen in Rüstung und Infrastruktur nach sich ziehen wird. Als Hauptgrund für die stärkste Aufrüstung seit Ende des Kalten Krieges werden neue Bedrohungen durch Russland angeführt.

Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke