Israel betrachtet ganz Jerusalem als Hauptstadt - international ist das umstritten. Nun will Argentinien seine Botschaft dorthin verlegen. Ein Schritt, der weit über die Bedeutung eines bloßen Standortwechsels hinausgeht.
Argentinien möchte seine Botschaft in Israel im nächsten Jahr nach Jerusalem verlegen. Das kündigte der argentinische Präsident Javier Milei in einer Rede vor der Knesset, dem israelischen Parlament, an. "Wir wollen die historische Freundschaft würdigen, die unsere Völker verbindet, und die wirtschaftlichen und diplomatischen Bande stärken, die zwischen uns bestehen", zitierten ihn israelische Medien. Bislang befindet sich die Botschaft in der Nähe von Tel Aviv.
Milei ist seit Montagabend zu einem Staatsbesuch in Israel. Er gilt als enger Verbündeter des isrealischen Staates. Auch in seiner Rede stellte er sich klar an die Seite Israels. An die Mitglieder der Knesset gerichtet, sagte er: "Argentinien steht in diesen schwierigen Tagen an Ihrer Seite." Zugleich kritisierte er weite Teile der internationalen Gemeinschaft, die seiner Ansicht nach von "Terroristen" manipuliert werde und Opfer zu Tätern machen würde. Milei betonte auch, Argentinien werde weiterhin die Freilassung der Geiseln fordern, darunter befinden sich auch vier Argentinier.
Botschaftsverlegung umstritten
Verlegungen von Botschaften nach Jerusalem sind international umstritten, denn damit würde möglicherweise auch die Annektierung von Ostjerusalem durch Israel anerkannt werden. Israel hatte den Ostteil der bis dahin geteilten Stadt im Sechstagekrieg 1967 erobert. Israel beansprucht ganz Jerusalem als Hauptstadt, während die Palästinenser Ostjerusalem als Hauptstadt eines unabhängigen Staates für sich reklamieren.
Nur wenige Länder teilen jedoch die Position Israels. Auch Deutschland hält an seiner Botschaft in der Küstenmetropole Tel Aviv fest und bezeichnet Ostjerusalem als von Israel besetzt.
US-Botschaft bereits in Jerusalem
Die USA hatten 2018 unter der ersten Präsidentschaft von Donald Trump ihre Botschaft hingegen nach Jerusalem verlegt. Sein Nachfolger Joe Biden änderte die Entscheidung nicht. Seitdem vollzogen Guatemala, Honduras und Paraguay und der pazifische Inselstaat Papua-Neuguinea diesen Schritt.
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