• SPD-Politiker fordern Kehrtwende in Russland-Politik
  • Slowakei droht mit Blockade neuer EU-Sanktionen
  • Selenskyj: Ölpreisdeckel für Russland deutlich zu hoch
  • Die Ereignisse am 10. Juni 2025
  • Weitere Nachrichten und Podcast zum Ukraine-Krieg

09:45 Uhr | Deutsche Importe aus Russland massiv gesunken

Deutschland hat im vergangenen Jahr fast 95 Prozent weniger Waren aus Russland importiert als vor dem Ukraine-Krieg. 2024 wurden Waren im Wert von 1,8 Milliarden Euro aus Russland eingeführt, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte. Vor den bisher 17 Sanktionspaketen der EU gegen Russland beliefen sich die Importe 2021 – dem Jahr vor dem Überfall Russlands auf die Ukraine – noch auf 33,1 Milliarden Euro. Auch die Exporte nach Russland sanken deutlich um 71,6 Prozent.

Deutschland lieferte 2024 Waren im Wert von 7,6 Milliarden Euro nach Russland, 2021 waren es noch 26,6 Milliarden Euro. Der Anteil Russlands an den gesamten Wareneinfuhren nach Deutschland sank 2024 auf gut 0,1 Prozent, nach 2,8 Prozent vor Kriegsbeginn.

08:08 Uhr | SPD-Politiker fordern Wiederannährung an Russland

Prominente SPD-Politiker haben mehreren Medienberichten zufolge in einem Grundsatzpapier eine Kehrtwende in der Außen- und Sicherheitspolitik ihrer Parteispitze und damit auch der Bundesregierung gefordert. In dem Papier drängen die Verfasser auf Gespräche mit Russland, berichten der "Stern" und "Tagesspiegel". In Deutschland und in den meisten europäischen Staaten hätten sich Kräfte durchgesetzt, die die Zukunft "vor allem in einer militärischen Konfrontationsstrategie und hunderten von Milliarden Euro für Aufrüstung suchen".

Nötig sei jetzt eine "schrittweise Rückkehr zur Entspannung der Beziehungen und einer Zusammenarbeit mit Russland", heißt es in dem Papier. Zu den Unterzeichnern gehören unter anderem der frühere Fraktionsvorsitzende Rolf Mützenich, der Außenpolitiker Ralf Stegner und Ex-Parteichef Norbert Walter Borjans. In den vergangenen Monaten hatte Bundeskanzler Merz wiederholt die Lieferung von Taurus-Langstreckenraketen an die Ukraine öffentlich in Erwägung gezogen. (Quelle: AFP)

Update 05:35 Uhr | Tote und Verletzte bei russischem Drohnenangriff auf Charkiw

Bei einem nächtlichen russischen Drohnenangriff auf die ukrainische Großstadt Charkiw sind mindestens zwei Menschen getötet und 54 verletzt worden. Nach Angaben der örtlichen Behörden befinden sich unter den Verletzten auch fünf Kinder. Der Bürgermeister von Charkiw, Ihor Terechow, sprach von schweren Schäden durch direkte Treffer auf Wohnhäuser, Spielplätze, Unternehmen und öffentliche Verkehrsmittel. 17 Drohnen seien eingesetzt worden. In einem fünfstöckigen Wohnhaus gerieten 15 Wohnungen in Brand. Auch ein Oberleitungsbusdepot wurde laut dem Gouverneur der Region Charkiw, Oleh Sinehubow, getroffen. Eine Stellungnahme aus Moskau lag zunächst nicht vor. (Quelle: AFP, Reuters)

01:36 Uhr | Slowakei droht mit Veto gegen neues EU-Sanktionspaket

Die Slowakei droht, das geplante 18. Sanktionspaket der EU gegen Russland zu blockieren. Ministerpräsident Robert Fico erklärte auf Facebook, sein Land werde das Paket nicht unterstützen, wenn die EU-Kommission keine realistische Lösung für die Energieversorgung vorlege. Hintergrund ist die Abhängigkeit der Slowakei von russischen Gas-, Öl- und Kernbrennstofflieferungen, die zuletzt stark eingeschränkt wurden.

Fico hatte EU-Sanktionen in der Vergangenheit regelmäßig kritisiert, ihnen am Ende aber stets zugestimmt. Mit dem neuen Paket sollen jedoch Ausnahmeregelungen für besonders abhängige Länder wie die Slowakei wegfallen. (Quelle: dpa)

00:20 Uhr | Selenskyj fordert Halbierung der Ölpreisgrenze für Russland

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die westlichen Industrienationen aufgefordert, die Preisobergrenze für russisches Öl auf 30 Dollar pro Barrel zu senken. Derzeit liegt sie bei 60 Dollar. In seiner abendlichen Videobotschaft erklärte Selenskyj, nur eine Halbierung könne Russland ernsthaft unter Druck setzen, um Frieden zu suchen. Er bezog sich dabei auf den Vorschlag der EU-Kommission, den Preisdeckel auf 45 Dollar zu senken.

Selenskyj dankte der Kommission für ihren Fokus auf Energie- und Bankensektor bei den geplanten neuen Sanktionen gegen Russland. Zugleich kritisierte er laufende Verhandlungen über mögliche Kompromisse: Jeder davon verzögere den Frieden, so der Präsident. (Quelle: dpa)

00:05 Uhr | Die Ereignisse gestern – 10. Juni 2025

Russland hat in der Nacht zu Dienstag seine massiven Luftangriffe auf die Ukraine fortgesetzt. Präsident Wolodymyr Selenskyj zufolge kamen dabei 315 Drohnen und sieben Raketen zum Einsatz, vor allem in Kiew, Dnipro, Tschernihiw und Odessa. Die ukrainische Luftwaffe meldete, 284 Drohnen und alle Raketen abgefangen zu haben. In Odessa wurden mindestens zwei Menschen getötet. Für Kiew war es einer der schwersten Angriffe seit Kriegsbeginn.

Bei einem Raketenangriff wurde auch die weltberühmte Sophienkathedrale in Kiew beschädigt. Laut Kulturministerium brach durch die Druckwelle ein Stück der Außenfassade ab. Das Innere blieb unversehrt. Die Kathedrale zählt zum UNESCO-Weltkulturerbe und gilt als bedeutendstes Kirchenbauwerk der ukrainischen Hauptstadt.

Bundeskanzler Friedrich Merz verurteilte die russischen Angriffe scharf. Auf einer Pressekonferenz sprach er von "schwersten Kriegsverbrechen" und bezeichnete die Angriffe als gezielten Terror gegen die ukrainische Zivilbevölkerung – keine verhältnismäßige Reaktion auf ukrainische Militärschläge.

Zudem meldeten beide Seiten einen weiteren Austausch von Kriegsgefangenen. Es ist bereits der zweite innerhalb weniger Tage. Die Freilassungen gehen auf ein Abkommen vom 2. Juni in Istanbul zurück und betreffen erneut junge Soldaten beider Seiten.

00:00 Uhr | Ukraine-News von Dienstag, 11. Juni 2025

Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Laufe des Tages.

Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. All das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.

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