Vor knapp acht Jahren wurde die maltesische Enthüllungsjournalistin Daphne Caruana Galizia ermordet. Nun wurden zwei Männer schuldig gesprochen. Sie sollen die Autobombe besorgt haben, die vor dem Haus der Journalistin detonierte.
Nach einem sechswöchigen Verfahren sind in Malta zwei Männer der Beihilfe zum Mord an der Journalistin Daphne Caruana Galizia für schuldig befunden worden. Die Geschworenen kamen am Donnerstagabend zu dem Schluss, dass Jamie V. und Robert A. die Autobombe lieferten, die die 53-Jährige am 16. Oktober 2017 tötete, als sie sich auf dem Heimweg befand.
Die Familie der Reporterin teilte mit, der Schuldspruch bringe sie der Gerechtigkeit etwas näher. Dennoch seien auch acht Jahre nach dem brutalen Attentat die institutionellen Mängel, die den Mord ermöglichten, noch immer nicht behoben. Das Strafmaß wird zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben.
Berichte über Korruption im Land
Caruana Galizia berichtete umfassend über Korruption in dem kleinen EU-Land und machte sich damit viele Feinde. Ihre Investigativberichte richteten sich gegen Personen aus dem inneren Kreis des damaligen Ministerpräsidenten Joseph Muscat. Sie recherchierte aber auch zu Korruption in den Reihen der Opposition.
Im Rahmen der "Panama Papers", die Korruption in mehreren Ländern offenlegten, befasste sie sich zuletzt mit mutmaßlichen Offshore-Konten maltesischer Politiker in Steueroasen. Zum Zeitpunkt ihres Todes war sie mit mehr als 40 Verleumdungsklagen konfrontiert. Ihre Ermordung führte in Malta zu Protesten und schockierte die politische und mediale Öffentlichkeit in Europa.
Geständige Täter im Oktober 2022
Im Oktober 2022 waren bereits zwei Brüder auf Malta wegen des Mordes schuldig gesprochen worden. Eine Richterin hatte die beiden gleich am ersten Prozesstag in der Hauptstadt Valletta zu Haftstrafen von je 40 Jahren verurteilt. Die Brüder Alfred und George D. hatten sich nach wenigen Stunden Verhandlung überraschend für schuldig bekannt, die Bloggerin am 16. Oktober 2017 mit einer Autobombe umgebracht zu haben.
Vor den beiden hatten schon ein dritter Auftragsmörder und ein Taxifahrer Geständnisse abgelegt. Der Taxifahrer gab an, ein Vermittler zwischen den Mördern und dem bekannten Geschäftsmann Yorgen F. als Auftraggeber des Attentats gewesen zu sein. Im November 2019 wurde gegen Yorgen F. Anklage wegen Mittäterschaft in einer kriminellen Vereinigung erhoben.
Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke