- Ukraine bestätigt Angriff auf russische Treibstofflager und Militärflugplätze
- Mindestens vier Tote bei massiven russischen Luftangriffen auf Ukraine.
- Zölle für Ukraine wieder in Kraft
- Die Ereignisse gestern: 5. Juni 2025
12:20 Uhr | EU plant neues Agrar-Abkommen mit Ukraine
Nach dem Auslaufen von Handelserleichterungen für die Ukraine will die EU dem von Russland angegriffenen Land mit einem neuen Agrar-Abkommen entgegenkommen. Dabei sollten die Importbegrenzungen für ukrainische Agrarprodukte zwischen dem Vorkriegsniveau und den nach der russischen Invasion im Februar 2022 gewährten Ausnahmen liegen, sagte EU-Agrarkommissar Christophe Hansen der Nachrichtenagentur Reuters. (Quelle: Reuters)
12:00 Uhr | Bundeswehr-General: Europa könnte US-Hilfe für Ukraine ersetzen
Die Europäer könnten die US-Militärhilfe für die Ukraine nach Einschätzung aus der Bundeswehr ersetzen. "Wir können das, wenn wir den politischen Willen dazu haben, da bin ich fest von überzeugt", sagte Generalmajor Christian Freuding in einem am Freitag veröffentlichten Gespräch mit der Nachrichtenagentur Reuters.
"Ich denke, wenn der politische Wille da ist, dann werden auch die Möglichkeiten da sein, die amerikanischen Unterstützungsleistungen weitgehend zu kompensieren." Der Heeres-General Freuding ist als Leiter des "Lagezentrums Ukraine" für die Unterstützung des Landes zuständig. (Quelle: Reuters)
11:01 Uhr | Ukraine: Russland will bis 2026 alles links des Dnipro besetzen
Nach ukrainischen Angaben plant Russland weiter in Richtung der Städte Odessa und Mykolajiw vorzurücken, um der Ukraine den Zugang zum Schwarzen Meer abzuschneiden. Pavlo Palisa, stellvertretender Stabschef von Präsident Wolodymyr Selenskyj, erklärte in der ukrainischen Botschaft in Washington vor Journalisten, Moskau plane die Eroberung der gesamten Regionen Donezk und Luhansk bis zum Herbst. Bis Ende des Jahres will Russland demnach zudem eine Pufferzone entlang der ukrainisch-russischen Grenze einrichten. Pavliso sagte zudem: Im kommenden Jahr wolle Russland "den gesamten Teil der Ukraine besetzen, der am linken Ufer des Flusses Dnipro liegt." (Quelle: AFP)
10:51 Uhr | Eine Million Schutzplätze für Deutschland geplant
Der Präsident des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe hat die rasche Einrichtung neuer Schutzräume für die Bevölkerung in Deutschland versprochen. "Neue Bunkeranlagen mit einem sehr hohen Schutzanspruch kosten viel Geld und Zeit", sagte Ralph Tiesler der "Süddeutschen Zeitung" vom Freitag.
Eine schnellere Lösung sei nötig: "Daher wollen wir Tunnel, U-Bahnhöfe, Tiefgaragen und Keller öffentlicher Gebäude zu Schutzräumen ertüchtigen." So könne "schnell eine Million Schutzplätze" geschaffen werden, fuhr der Behördenchef fort. Noch im Sommer werde ein Schutzraumkonzept vorgestellt. (Quelle: epd)
10:34 Uhr | Airbus liefert Schutzsysteme für deutsche Militärflieger
Airbus rüstet deutsche Militärflugzeuge aus eigener Produktion mit neuen Systemen zum Schutz vor Raketenangriffen aus. Der europäische Flugzeugbauer gab am Freitag bekannt, von der Bundeswehr den Auftrag für die Lieferung sogenannter DIRCM-Systeme für 23 Maschinen des Typs "A400M" erhalten zu haben.
DIRCM steht für "Directed Infrared Counter Measures" und soll Fluggeräte vor Angriffen mit Raketen, die von Infrarot-Suchköpfen gesteuert werden, schützen. Mit Hilfe von Lasern soll DIRCM das Leitsystem der Projektile stören oder das Objekt zur Explosion bringen. (Quelle: Reuters)
10:07 Uhr | Ukraine bestätigt Angriff auf russische Raffinerie und Flugplätze
Das ukrainische Militär hat nun bestätigt, dass es in der Nacht zu Freitag Flugplätze und Treibstofflager in den russischen Oblasten Rjasan und Saratow angegriffen hat. Die beiden russischen Gebiete grenzen nicht an die Ukraine, sondern liegen weiter im Landesinneren. "Die ukrainischen Verteidigungskräfte haben einen Präventivschlag gestartet", erklärt das ukrainische Militär auf Telegram. "Am Vorabend des massiven feindlichen Angriffs wurden feindliche Flugplätze und andere wichtige Militäreinrichtungen getroffen." (Quelle: Reuters)
09:46 Uhr | Selenskyj fordert nach Angriffen mehr Druck auf Russland
Russland hat die Ukraine nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj in der Nacht mit mehr als 400 Drohnen und 40 Raketen angegriffen. Angesichts dieses massiven Angriffs fordert der Präsident den Westen auf dem Kurznachrichtendienst X abermals auf, den Druck auf Russland zu erhöhen. "Wenn jemand keinen Druck ausübt und dem Krieg mehr Zeit gibt, Leben zu nehmen, dann ist das Mittäterschaft und Verantwortung", schrieb er. "Wir müssen entschlossen handeln." (Quelle: Reuters)
09:22 Uhr | Russland: Kiews Drohnen treffen Flugplatz und Raffinerie
Bei ukrainischen Drohnenangriffen auf Russland ist in der Großstadt Engels im Gebiet Saratow ein Hochhaus getroffen worden. Der Gouverneur von Saratow, Roman Bussargin, teilte mit, Verletzte habe es nicht gegeben, das Gebäude sei kurzzeitig evakuiert worden, die Bewohner aber inzwischen zurückgekehrt.
Durch eine Drohnenattacke sei es zudem zu einem Brand in einem der Industriebetriebe von Engels gekommen, erklärte Bussargin darüber hinaus. Medienberichten zufolge soll es sich dabei um eine Raffinerie handeln. In Engels befindet sich ein großer Luftwaffenstützpunkt der russischen Streitkräfte. Die Raffinerie liegt in unmittelbarer Umgebung der Basis, von der auch immer wieder Flugzeuge zum Beschuss der Ukraine aufsteigen.
Auch in der Region Brjansk gab es einen Einschlag in der Nähe eines Militärflugplatzes. Auf Videos von Anwohnern ist ein großer Feuerball zu sehen. Zudem sind mehrere Explosionen zu hören. Laut dem unabhängigen Militärblogger Jan Matwejew deutet dies darauf hin, dass ein Munitionslager getroffen wurde. (Quelle: dpa)
08:02 Uhr | Russland: 174 ukrainische Drohnen abgeschossen
Auch Russland hat wieder einen größeren ukrainischen Drohnenangriff gemeldet. Das Verteidigungsministerium in Moskau teilte mit, die Luftabwehr habe in der Nacht 174 ukrainische Drohnen abgeschossen. (Quelle: Reuters)
07:28 Uhr | Russische Angriffe betrafen auch Stadt Luzk und Region Ternopil
Mehrere Angriffe haben auch die westukrainische Stadt Luzk und die Region Ternopil getroffen. Der Chef der Militärverwaltung von Ternopil, Wjatscheslaw Negoda, erklärte: "Heute hat der Feind den bisher massivsten Luftangriff auf unsere Region ausgeführt." Einsatzkräfte seien ausgerückt, um Brände zu löschen und die Schäden zu begutachten.
Bei dem Angriff auf Luzk wurden nach Behördenangaben fünf Menschen verletzt. Es seien auch zahlreiche Fenster an Privathäusern zu Bruch gegangen sowie mehrere Bildungseinrichtungen und eine Verwaltungseinrichtung beschädigt worden, erklärte der Bürgermeister der Stadt, Ihor Polischtschuk, im Onlinedienst Telegram.
Auch in der westlichen Stadt Chmelnyzkyj wurden nach Angaben des Gouverneurs der gleichnamigen Region Gebäude und Autos beschädigt. (Quelle: AFP)
7:06 Uhr | Stellungnahme Russlands zu Drohnenangriffen bleibt bisher aus
Noch ist unklar, ob es sich bei den nächtlichen Luftangriffen um den erwarteten großangelegten Vergeltungsangriff Russlands nach dem ukrainischen Schlag gegen die russische Bomberflotte am vergangenen Wochenende handelt.
Der Kreml hatte sich nach der für ihn peinlichen Attacke auf eigenem Boden zunächst in Schweigen gehüllt. Putins Verärgerung wurde dann zuerst durch US-Präsident Donald Trump publik. Nach dessen Telefonat mit dem Kremlchef sagte Trump, Putin habe "sehr deutlich gesagt", dass er auf die Angriffe der Ukraine reagieren müsse.
Später kündigte auch Kremlsprecher Dmitri Peskow indirekt Vergeltung für die Schläge gegen die Bomberflotte an. Er sagte, Russlands Antwort werde zu einem Zeitpunkt und mit den Mitteln erfolgen, die "unsere Militärs für notwendig erachten". (Quelle: dpa)
Update 6:15 Uhr | Vier Tote bei Drohnenangriff auf Kiew
Der Bürgermeister von Kiew, Vitali Klitschko, schreibt auf Telegram, es seien vier Menschen bei dem nächtlichen Drohnenangriff auf die ukrainische Hauptstadt getötet worden. Reuters-Journalisten vor Ort berichten, es habe zahlreiche große Explosionen in der Stadt gegeben. Nach Angaben der Stadtverwaltung wurde ein Zug zwischen zwei Bahnhöfen getroffen. Es gebe Brände in mehreren Wohnhäusern. (Quelle: Reuters)

Update 05:13 Uhr | Russische Drohnen greifen Kiew in mehreren Wellen an – ein Toter und mehrere Verletzte
Bei einem massiven russischen Luftangriff auf die ukrainische Hauptstadt Kiew ist mindestens ein Mensch getötet worden. Das teilte Bürgermeister Vitali Klitschko am Freitagmorgen auf Telegram mit. 20 weitere Menschen seien verletzt worden, 16 von ihnen würden im Krankenhaus behandelt.
Nach Angaben der Rettungsdienste griff Russland die Hauptstadt mit Drohnen und ballistischen Raketen an. Mehrere Stadtteile wurden getroffen, darunter Wohnhäuser und zivile Infrastruktur. Infolge der Angriffe brachen Brände aus, teilweise fiel im Osten der Stadt der Strom aus. Die Luftabwehr sei im Einsatz gewesen, hieß es aus der Militärverwaltung.

Ukrainische Behörden berichteten zuvor von russischen Angriffen in mehreren Wellen, auch in anderen Regionen der Ukraine wurde Luftalarm ausgelöst. Unklar ist bislang, ob es sich um eine Vergeltungsaktion für einen ukrainischen Angriff auf die russische Bomberflotte handelt. (Quelle: Reuters, dpa)
00:17 Uhr | EU lässt Handelserleichterungen für Ukraine auslaufen
Die EU hat ihre Zollbefreiungen für ukrainische Importe beendet. Seit Mitternacht gelten wieder begrenzte Zollkontingente, wie sie im Handelsabkommen von 2016 vorgesehen sind.
Die Handelserleichterungen waren nach Beginn des russischen Angriffskriegs 2022 eingeführt worden, um die ukrainische Wirtschaft zu stützen. Zuletzt hatten vor allem Landwirte in östlichen EU-Staaten und Frankreich Druck gemacht. Sie beklagten unfaire Konkurrenz durch günstige Agrarimporte aus der Ukraine.
Die EU-Kommission arbeitet laut eigenen Angaben an einem neuen Handelsabkommen, das auch die Interessen der europäischen Landwirtschaft berücksichtigen soll. Kritik kommt aus dem Europaparlament: Der SPD-Abgeordnete Bernd Lange nannte den Übergang ohne vorherige Lösung "unsäglich". (Quelle: dpa)
00:05 Uhr | Die Ereignisse gestern – 5. Juni 2025
Bundeskanzler Friedrich Merz hat seinen ersten Besuch bei US-Präsident Donald Trump als Erfolg gewertet. Trump nahm eine Einladung nach Deutschland an und erklärte, die in Deutschland stationierten US-Truppen vorerst dort zu belassen. Zwar seien die Kosten hoch, doch die Beziehungen zu Deutschland seien wichtig. Merz bezeichnete Trump als "Schlüsselfigur" für ein Ende des Ukraine-Kriegs und betonte, beide seien sich über die Dringlichkeit einer Lösung einig. Trump kündigte an, weitere Sanktionen gegen Russland nicht auszuschließen, falls der Krieg andauere. Notfalls wolle er auch beide Seiten unter Druck setzen.
Die Nato hat ein massives Aufrüstungsprogramm beschlossen – das größte seit dem Kalten Krieg. Es umfasst u.a. den Ausbau von Luftverteidigung, weitreichenden Waffen und mobilen Truppen. Zudem soll die Zielvorgabe für Verteidigungsausgaben auf fünf Prozent des BIP steigen. Verteidigungsminister Boris Pistorius erklärte, Deutschland brauche bis zu 60.000 zusätzliche Soldaten, um die neuen Nato-Ziele zu erfüllen. Der Wehrbeauftragte Henning Otte brachte einen Pflichtdienst ins Spiel.
In Rostock startete das jährliche Nato-Großmanöver "Baltops" mit rund 50 Schiffen und 9.000 Soldaten aus 17 Ländern. Die Übung in der strategisch wichtigen Ostsee soll das Bündnis stärken und Russland abschrecken – das Manöver wird vom Kreml als Provokation kritisiert, gleichwohl Moskau selbst Manöver in der Ostsee durchführt.
00:00 Uhr | Ukraine-News von Freitag, 6. Juni 2025
Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Laufe des Tages.
Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. All das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.
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