Tesla sei eine KI-Firma und werde mit dem Roboter "Optimus" den Alltag dominieren, verspricht Elon Musk. Eine Präsentation sollte den Hype anheizen – doch das ging nach hinten los.

Den Haushalt, schwere körperliche Arbeiten und viele lästige Aufgaben – glaubt man Elon Musk, sollen humanoide Roboter das alles in Zukunft für uns erledigen. Den kriselnden Autokonzern Tesla sollen sie ganz nebenbei auch noch retten. Doch ausgerechnet eine Vorführung des neuen Roboters lässt Zweifel an Musks Versprechen wachsen.

Bei einem Event in Miami wollte Tesla am Samstag seine Vision einer autonom gesteuerten Roboterwelt präsentieren. Im Rahmen der Kunstmesse "Art Basel Miami Beach" sollten Installationen visualisieren, wie autonome Fahrzeuge und Roboter die Welt sehen – und sich dann selbstständig darin bewegen. Der humanoide Roboter Optimus sollte als autonomer Kellner begeistern. Doch ein Fehler enthüllte die Roboter-Präsentation als Farce.

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Tesla-Roboter Optimus: Von wegen autonom

Das zeigen Clips des Events, die in den sozialen Medien viral gingen. Optimus steht hinter einem Tresen voller Wasserflaschen, die er vorher an die Gäste ausgeteilt hatte. Plötzlich wirft er mehrere Flaschen um, reißt die Hände nach oben. Und kippt ohne Vorwarnung nach hinten weg – als wäre er ohnmächtig geworden.

Tatsächlich deutet alles darauf hin, dass etwas ganz Ähnliches passiert ist: Die letzte Geste, die der vermeintlich autonome Roboter vor seinem plötzlichen Sturz macht, wirkt nämlich verdächtig vertraut. Sie imitiert perfekt die Bewegung, mit der sich ein Mensch ein VR-Headset vom Kopf nimmt. Die naheliegende Annahme: Der Roboter bewegte sich nicht autonom – sondern wurde von einem menschlichen Piloten mittels eines Headsets ferngesteuert.

Musk trickste schon früher

Es wäre nicht das erste Mal, dass Tesla vermeintlich autonome Roboter vorführen wollte und dabei beim Tricksen erwischt wurde. Bei einem Event zum Robo-Taxi letztes Jahr waren ebenfalls mehrere der Roboter zu sehen gewesen, auch hier hatten sie gekellnert. Allerdings hatten sie sich auch fleißig mit den Gästen unterhalten – und dabei durchblicken lassen, dass eigentlich Menschen hinter den Roboterbewegungen steckten. 

Bei der ersten Vorstellung war Musk sogar noch weiter gegangen: Der Optimus, mit dem er die Entwicklung der Serie auf der Bühne ankündigt hatte, war noch ein Mensch im Kostüm gewesen. 

Auf holprigem KI-Kurs

Für Teslas Aktionäre sollte die verpatzte Präsentation eigentlich ein – erneuter – Weckruf sein. Im Rahmen von Elon Musks Engagement in der Trump-Regierung hat auch Teslas Ruf gelitten. Zusammen mit der wachsenden Konkurrenz auf dem Markt für Elektroautos ließ das die Verkaufszahlen rapide sinken. Die KI-Offensive, vor allem in Bezug auf das autonome Fahren und eben Optimus, diente auch dazu, das Wachstumspotenzial des Konzerns trotz dieser Verkaufsprobleme zu belegen. Immer häufiger betonte Musk zuletzt, dass es sich bei Tesla um einen KI-Konzern handelt – obwohl das vollständig autonome Fahren für Teslas seit über 15 Jahren auf sich warten lässt.

Musks Versprechen taugt inzwischen immer weniger als Bewertungstreiber an der Börse. Erst letzte Woche hatte Investment-Gigant Morgan Stanley seine Bewertung Teslas korrigiert: Die Aktie habe kaum noch Wachstumspotenzial, erklärte der neue Tesla-Analyst der Firma, Andrew Percoco. Man solle sie aktuell lieber nicht kaufen. Dabei berief er sich auf das "schwierige" Umfeld auf dem Automarkt. Das Potenzial durch die KI-Entwicklung sei weitgehend eingepreist – einen Boom deswegen erwartet er also nicht. Im Gegenteil: Die hohe Bewertung lasse kaum Spielraum für Fehler, mahnte der Analyst am Sonntag. Kurz danach gingen die Videos mit Optimus viral.

Quellen:  Electrek, The Verge, Wall Street Journal

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