Das Solarpaket I hat 2024 die Einspeise-Regeln für Balkonkraftwerke vereinfacht und die Einspeiseleistung erhöht. Aber welche Regeln gelten 2026 – was ändert sich?  

Viele Menschen sind von der Möglichkeit angetan, eigenen und damit kostengünstigen Strom zu erzeugen. Wer das nötige Geld hat, kann sich eine steckerfertige Mini-PV-Anlage anschaffen und quasi sofort mit Hilfe des Sonnenlichts Strom produzieren. Das kommt nicht nur der Umwelt zugute, sondern auch dem eigenen Portemonnaie. 

Diese Balkonkraftwerk-Regeln gelten seit Mai 2024

Im Mai 2024 fiel der Startschuss für das Solarpaket I. Die Folge: Wer ein Balkonkraftwerk kauft, muss sich seitdem mit weniger Bürokratie herumschlagen. Außerdem kann mehr Strom ins Hausnetz eingespeist werden. Statt 600 Watt sind seit der Neuregelung 800 Watt erlaubt. Somit wird im Hausnetz weniger konventionell produzierte Energie benötigt, was sich am Ende direkt auf der Stromrechnung bemerkbar macht. Aber wie sieht es eigentlich mit Balkonkraftwerken aus, die mehr als zwei Module und eine höheren Leistung haben?

Ein Balkonkraftwerk-Komplett-Set mit einem 800-Watt-Mikro-Wechselrichter von Hoymiles gibt es beispielsweise beim deutschen Anbieter Kleines Kraftwerk. Die Variante Duo ist sofort einsatzbereit und lässt sich mit wenigen Handgriffen anschließen.

Die Details: 

  • Solarpanels: 2x 450 Wp, bifazial
  • Wechselrichter: Hoymiles HMS-800W-2T, 800 Watt
  • Halterungen: im Lieferumfang enthalten
  • Leistungsgarantie: 25 Jahre (Panels)
  • Preis: 359 Euro 

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Wie viel Balkonkraftwerk-Ertrag ist möglich?

Seit Inkrafttreten der neuen gesetzlichen Regelungen dürfen Balkonkraftwerke bis zu 2.000 Watt Peak (Wp) Solarleistung haben, solange sie die 800-Watt-Grenze bei der Einspeisung nicht überschreiten. Der Solarrechner der HTW Berlin rechnet vor, dass bei optimaler Ausrichtung der Module rund 700 Kilowattstunden (kWh) Strom eingespart werden können. Beim deutschen Durchschnittsstrompreis, der laut Statistischem Bundesamt 2025 bei rund 39,9 Cent lag, lassen sich somit pro Jahr etwa 273 Euro einsparen. Angesichts der Preise wie bei diesem Sunniva-Komplettset von Amazon, das mit insgesamt 2.000 Wp bereits für rund 420 Euro erhältlich ist, sinkt die Zeit bis zur Amortisierung der Start-Investition auf unter zwei Jahre. Danach produziert das Balkonkraftwerk bis zu 22 Jahre gratis Strom, der den Netzbezug dauerhaft senkt. 

Die Details: 

  • Solarpanels: 4x 500 Wp, bifazial
  • Wechselrichter: Ecoflow EF Stream MI800W
  • Halterungen: nicht im Lieferumfang enthalten
  • Leistungsgarantie: 30 Jahre (Solarpanels)
  • Preis: 419 Euro  

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Weitere Vorschriften: Das ist bei der Installation eines Balkonkraftwerks zu beachten

  • Das Balkonkraftwerk muss über einen Wechselrichter verfügen, der maximal 800 Watt in das Hausnetz einspeist.
  • Die Solaranlage muss im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur angemeldet werden.
  • Die Registrierung im Marktstammdatenregister erfolgt online und besteht nur noch aus fünf kurzen Angaben.
  • Rückwärtslaufende Ferraris-Zähler sind übergangsweise noch zulässig, werden aber nach und nach durch digitale Zweirichtungszähler ersetzt.
  • Seit der Einführung der VDE-Norm ist der Betrieb mit Schuko-Stecker offiziell normgerecht – allerdings nur bis zu einer Panel-Leistung von 960 Watt.   

Darf auch ein Balkonkraftwerk mit mehr als 800 Watt genutzt werden?

Balkonkraftwerke mit mehr als 800 Watt Einspeiseleistung sind mit diesen vereinfachten Anmeldebedingungen nach wie vor nicht erlaubt. Maximal dürfen 800 Watt ins eigene Hausnetz eingespeist werden. Das liegt vor allem daran, dass das Stromnetz möglicherweise überlastet werden könnte, wenn Tausende Haushalte selbstproduzierten Strom einspeisen. Auch Sicherheitsbedenken liegen bei der Entscheidung einer maximalen Grenze im Fokus. 

Fakt ist aber: Nutzer dürfen auch ein Balkonkraftwerk mit mehreren Modulen und einer höheren Leistung installieren – nur muss der Wechselrichter auf 800 Watt gedrosselt sein, um so höchstens die erlaubte Menge an Strom einzuspeisen. Natürlich dürfen auch größere Anlagen mit einem leistungsstärkeren Wechselrichter zum Einsatz kommen. In dem Fall greift aber nicht mehr die vereinfachte Anmeldung eines Balkonkraftwerks, die bürokratischen Hürden werden höher, und in der Regel muss ein Fachmann die Installation vornehmen.

Wer mehr Strom eines stärkeren Balkonkraftwerkes regelkonform nutzen möchte, kann sein Balkonkraftwerk direkt mit einem Stromspeicher ausstatten. Diese Akkus, wie zum Beispiel die Anker Solix Solarbank 3, speichern die tagsüber erzeugte Energie zwischen und ermöglichen den Verbrauch in den Abendstunden – etwa für Licht oder Fernseher. So lässt sich die Eigenverbrauchsquote laut Experten signifikant steigern. Zudem ermöglichen einige Geräte neben der Netzeinspeisung auch den gleichzeitigen Betrieb einer Notstrom-Steckdose. So kann die 800-Watt-Grenze legal überschritten werden, ohne, dass weitere Anmeldungen oder Papierkram nötig wird. Bei Kleines Kraftwerk gibt es den Stromspeicher mit vier Solarpanels derzeit als verspäteter Cyber-Week-Deal zum Preis von 1.379 Euro. 

Die Details: 

  • Solarpanels: 4x 500 Wp, bifazial
  • Stromspeicher: Anker Solix Solarbank 3 E2700 Pro, 2,7 kWh Kapazität
  • Halterungen: optional, gegen Aufpreis
  • Preis: 1.379 Euro

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Fazit: 800 Watt sind für Balkonkraftwerke erlaubt

Wer die aktuellen Regeln aus dem Solarpaket I für Balkonkraftwerke nutzen möchte, sollte stets die maximale Einspeisehöhe von 800 Watt beachten. Damit sind Balkonkraftwerke mit bis zu 2.000 Wp und einem 800-Watt-Wechselrichter möglich. Soll mehr Strom als 800 Watt ins Netz eingespeist werden, greifen die Regeln für reguläre Solaranlagen, die deutlich umfangreicher sind und mehr Bürokratie sowie eine fachgerechte Installation bedeuten.

 

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