Die Pro-Modelle sind die beliebtesten iPhones. iPhone 17 Pro und iPhone 17 Pro Max sollen ihren Namen noch mehr Ehre machen. Ob das klappt, verrät der Test.

Bei seinen neuen iPhones hat Apple eine gewaltige Schippe draufgelegt – und vor allem das Basismodell kräftig aufgewertet. Beim iPhone 17 Pro und Pro Max muss man entsprechend das Pro im Namen noch mehr mit Bedeutung aufladen. Wie Apple das macht und ob sich der Kauf lohnt, wollten wir herausfinden.

Neudesign

Auch wenn die neue, "Plateau" genannte Kamera-Ausbuchtung sofort ins Auge springt: Dahinter steckt eine deutlich grundlegendere Designveränderung. Apple hat das Gehäuse seiner Pro-Modelle neu gedacht und setzt auf einen aus Aluminium gefrästen Unibody, in den dann von beiden Seiten die Technik eingesetzt wird. 

Das hat gleich zwei Vorteile. Zum einen erlaubt es dem Konzern, die wichtigsten Komponenten wie Prozessor, Kamera und so weiter nahezu komplett im Plateau unterzubringen – und damit die Unterseite weitgehend für den angewachsenen Akku aufzusparen. Vor allem hilft es aber bei der Wärmeableitung. Das Aluminiumgehäuse leitet Wärme laut Apple bis zu 20 Mal so gut ab, wie es beim Titanrahmen der Vorgängermodelle der Fall war. Zusätzlich ist Platz für eine sogenannte Vaporchamber, die mittels Dampf extrem schnell Hitze im Gehäuse ableiten kann.

iPhone 17 Pro und Pro Max: mit Dampf auf Dampf gebracht

Der Effekt ist spürbar. Heizten sich beide Modelle des iPhone 16 Pro unter Last spürbar auf, ist das beim iPhone 17 Pro deutlich weniger der Fall. Selbst nach einer halben Stunde Filmen in 4K mit 120 FPS ist das iPhone 17 Pro Max zwar warm, heiß fühlt es sich aber nicht an. Vor allem kühlt es aber nach Ende der Aufnahme in kürzester Zeit wieder auf Raumtemperatur herunter.

Neu ist die Idee zwar nicht, Hersteller wie Asus oder Samsung setzen schon länger auf eine Vaporchamber. Im iPhone schaltet das verbesserte Hitzemanagement aber völlig neue Optionen frei. So kann der neue A19 Pro-Chip nicht nur mehr Leistung liefern als seine Vorgänger – er kann auch extrem lange auf Höchstleistung arbeiten, ohne wegen Hitzeproblemen herunterfahren zu müssen. 

Mit dem neuen Gehäuse aus Aluminium hat Apple beim iPhone 17 Pro den Rahmen etwas abgerundet, es liegt dadurch deutlich angenehmer in der Hand © Malte Mansholt / stern

Laufzeitrekord – aber nicht in Deutschland

Das liegt auch am deutlich größeren Akku, der fast die gesamte Unterseite füllt. Bis zu 37 Stunden Videowiedergabe soll das iPhone 17 Pro Max laut Apple dadurch schaffen, beim kleinen Pro-Modell sind es immerhin 31 Stunden. So lange hielt noch kein iPhone durch. An die Laufzeit in den USA kommt es aber nicht heran: Weil Apple das iPhone dort nur ohne Sim-Kartenslot verkauft, schaffen die US-Pro-Modelle sogar bis zu 39 Stunden. In Deutschland werden die simfreien Modelle leider nicht mal als Option angeboten.

Im Alltag ist das Plus sofort zu spüren. Selbst Filmen mit 4K verbraucht in einer halben Stunde nur knapp 10 Prozent der Akkuleistung. Bei Alltagsnutzung bleiben so abends satte Reserven, viele Nutzer werden auch einen zweiten Tag ohne Kabel schaffen. Muss es doch einmal an den Strom, lädt das iPhone 17 Pro zudem deutlich schneller. Mit dem passenden 40W-Netzteil ist es in 20 Minuten bei 50 Prozent.

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Härtefall

Der Aluminiumrahmen dürfte allerdings auch einen Nachteil mit sich bringen. Während das Titangehäuse der letzten Pro-Modelle geradezu unzerstörbar schien, ist das Aluminium weicher, das Gehäuse könnte auf Dauer also durchaus anfälliger für kleinere Macken und Kratzer sein. Dafür muss man sich um andere Teile des Gehäuses deutlich weniger Sorgen machen. Schon das Display des iPhone 16 Pro bestand nicht mehr aus Glas, sondern aus Ceramic Shield – und war dadurch kaum kaputt zu bekommen. Beim iPhone 17 Pro wird Ceramic Shield 2 verbaut, das zusätzlich noch kratzfester sein soll. Auch die neue Rückseite ist aus Ceramic Shield gefertigt.

Eine weitere Entscheidung Apples ruft gespaltene Reaktionen hervor. Wohl auch, weil Aluminium sich leichter einfärben lässt, hat Apple seine Pro-Modelle so farbenfroh wie noch nie gestaltet. Neben einem klassischen Silberweiß gibt es ein edles Dunkelblau – und natürlich das extrem leuchtende Cosmic Orange. Das strahlt tatsächlich deutlich mehr, als man es von Fotos – und von Apples bisherigen Pro-Designs – erwarten würde. Ausgerechnet die beliebteste Farbe fehlt aber: Zum ersten Mal gibt es kein Pro-Modell in Schwarz oder Dunkelgrau. In den sozialen Medien finden sich entsprechend laute Klagen darüber.

Das Display des iPhone 17 Pro Max (links) misst 6,9 Zoll, das des iPhone 17 Pro bringt es auf 6,3 Zoll. Selbst bei direktem Sonnenlicht sehen beide sehr gut aus © Malte Mansholt / stern

Gut geknipst

Weniger Kontroverse ist von einem der wichtigsten Features zu erwarten: Von den überarbeiteten Kameras profitieren sowohl Profis als auch Normalnutzer. Eine Neuerung spricht sicher beide Gruppen an: Als letzte der drei Kameras bringt jetzt auch die Tele-Linse einen Sensor mit 48 Megapixeln mit. Das ermöglicht nicht nur schärfere Aufnahmen im RAW-Modus, sondern erlaubt Apple auch, eine weitere Zoomstufe ohne sichtbaren Qualitätsverlust einzuführen. Dazu schneidet das iPhone in der Mitte des Bildes ein pixelgenaues 12-MP-Bild aus der 48-MP-Aufnahme heraus – und ermöglicht es so, aus dem 4x-Zoom weitgehend verlustfreie 8x-Fotos herauszuholen. Mit demselben Trick funktioniert schon länger der 2x-Zoom aktueller iPhones.

Zusammen mit den Verbesserungen im Detail kann sich das Ergebnis wirklich sehen lassen. iPhone 17 Pro und Pro Max schießen scharfe, enorm detaillierte Bilder, die Farbdarstellung ist im Vergleich zum Vorgängermodell natürlicher geworden. Bei schlechtem Licht trumpfen die neuen Pro-Modelle besonders auf, holen noch mehr Details heraus.

Eine tolle Neuerung ist auch die überarbeitete Selfie-Kamera. Die schießt nicht nur bessere Bilder. Weil der Sensor erstmals quadratisch geformt ist, kann man nun zwischen vertikalen und horizontalen Aufnahmen hin- und herschalten – ohne das Gerät drehen zu müssen. Toll: Die Kamera erkennt, ob mehrere Personen im Bild sind und zoomt dann automatisch heraus. Wer will, kann aber natürlich auch händisch hin und herschalten.

Eine Auswahl an Bildern finden Sie in der Fotostrecke.

Fotovergleich: So gut knipsen die neuen iPhones

Bei schlechtem Licht zeigt sich die Qualität der neuen iPhone-Kameras. Im Vergleich zum iPhone 16 Pro (ganz links), schneiden iPhone 17 (Mitte links), iPhone Air (Mitte rechts) und iPhone 17 Pro Max (ganz rechts) bei schlechtem Licht allesamt besser ab, was Details, Farben und Lichtstimmung angeht © Malte Mansholt / stern
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Filmen wie in Hollywood

Beim Thema Video richten sich die meisten Neuerungen an Profis. Die große Ausnahme ist der Dual-Video-Modus: Die neuen iPhones erlauben es, gleichzeitig mit der Front- und Rückkamera zu filmen. Das Selfie-Video wird dann wie bei einem Facetime-Anruf über das Hauptvideo gelegt, neben dem Erlebten kann man gleich seine eigene Reaktion einfangen. Das ist zwar nicht komplett neu – Samsung- und sogar einige alte Nokia-Smartphones unterstützen es bereits länger, auch auf dem iPhone können es manche Apps bereits – Apples Umsetzung ist aber tatsächlich sehr gelungen, die Aufnahme ist auch bei schlechtem Licht sehr gut.

Bei den übrigen neuen Videofeatures dürften die meisten Menschen nur Bahnhof verstehen: Die Pro-Modelle unterstützen ProRes RAW, den Farbraum Apple Log 2, Broadcast-Bildraten, Genlock und Timecodes. Wenn Sie mit diesen Informationen nichts anfangen können, arbeiten Sie vermutlich nicht im High-End-Videobereich – und benötigen die Profi-Features entsprechend auch einfach nicht.

Beim iPhone 17 pro und pro Max ist nahezu die gesamte Technik in der "Plateau" genannten Erhöhung um die Kamera untergebracht © Malte Mansholt / stern

Fazit: Ein Pro für Profis

iPhone 17 Pro und Pro Max machen ihrem Namen alle Ehre – und richten sich so stark wie nie zuvor an Profi-Nutzer. Die neue Architektur erlaubt mehr Leistung über längere Zeit, mehr Laufzeit und neue Pro-Features für die Kamera vervollständigen das Bild. Aber auch Alltagsnutzer bekommen viel geboten. Wie sich der Schritt zu Aluminium auf die Robustheit auswirkt, wird sich erst auf Zeit zeigen können.

Wer volle Leistung braucht und ein iPhone älter als das iPhone 14 besitzt, kann bedenkenlos zuschlagen. Geht es vor allem um das große Display, ist allerdings auch das deutlich leichtere iPhone Air einen Blick wert. Den meisten Kunden dürfte allerdings das starke Basismodell iPhone 17 dieses Jahr völlig ausreichen.

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