Friedrich Merz hat ein neues Vorbild: Actionstar Tom Cruise arbeitet trotz Krankenschein und denkt auch mit 63 nicht an die Rente.

Stellen Sie sich vor, Sie sitzen im Kino, und hinter Ihnen in Saal 8 johlt Bundeskanzler Merz und wirft vor Begeisterung mit dem Popcorn, sobald Tom Cruise in Action ist. Klingt nicht sehr realistisch, oder? Dabei wäre es so naheliegend. Der Mann hat ein mustergültiges Berufsethos.

Ich erinnere mich gut an die Zeit, als ich mir auf dem Bau ein wenig Geld dazuverdiente. Ein harter Job, in dem es weniger um Work-Life-Balance ging als um die auf dem Baugerüst. Mein Vorarbeiter erschien an einem Mittwoch nicht zur Arbeit, weil er sich beim Fußball mit dem Sohn im Garten den Fuß gebrochen hatte. Krankenschein. Ein paar geschmeidige Wochen über den Punkt der Genesung hinaus. An Arbeit war lange nicht zu denken. Ganz anders Tom Cruise: Bei den Dreharbeiten zu "Mission: Impossible 6" – damals war er Mitte 50 – sprang er von einem Dach zum nächsten. Dabei kam er unglücklich auf, brach sich den Knöchel – zog sich an der Dachkante hoch, humpelte an der Kamera vorbei und sprach: "Hast du das im Kasten?" Erst danach durften die Notfallsanitäter ran.

Micky Beisenherz: Sorry, ich bin privat hier

Mein Name ist Micky Beisenherz. In Castrop-Rauxel bin ich Weltstar. Woanders muss ich alles selbst bezahlen. Ich bin ein multimedialer (Ein-)gemischtwarenladen. Autor (Extra3, Dschungelcamp), Moderator (ZDF, NDR, ProSieben, ntv), Podcast-Host ("Apokalypse und Filterkaffee"), Gelegenheitskarikaturist. Es gibt Dinge, die mir auffallen. Mich teilweise sogar aufregen. Und da ständig die Impulskontrolle klemmt, müssen sie wohl raus. Mein religiöses Symbol ist das Fadenkreuz. Die Rasierklinge ist mein Dancefloor. Und soeben juckt es wieder in den Füßen.

Der Typ ist irre. Und das schon ziemlich lange. Voller Einsatz für das perfekte Unterhaltungsprodukt. Mit "The Final Reckoning" geht nun die "Mission: Impossible"-Reihe zu Ende, doch vielleicht noch nicht der Stunt-Zyklus von Cruise. Der Mann, bald 63, blickt auf eine mehr als 40 Jahre währende Hollywoodkarriere zurück. Was das bedeutet, wird einem klar, wenn man versucht, sich die Frage zu beantworten: Was machen eigentlich Matt Dillon und Emilio Estevez? Beide haben 1983 genauso angefangen in "The Outsiders" von Francis Ford Coppola. Aus Cruise, einem Legastheniker mit damals schiefen Zähnen, wurde wenige Jahre später der sexy Superstar aus dem Militärporno "Top Gun". Ende der Achtziger machte er sich sogar Hoffnungen auf den Oscar, dem er mit "Geboren am 4. Juli" und "Rain Man" zumindest nahe kam. In den 2000ern trat Cruise in seine schlimme Phase ein: der nervige Scientologe, der wie irre bei Oprah auf der Couch herumsprang, die arme Katie Holmes durchsektierte und am Set von "Krieg der Welten" alle Crewmitglieder mit Anwerbungen für seine Religion der Besserverdienenden nervte, bis sogar dem geduldigen Regisseur Spielberg der Kragen platzte. Irgendwie hat's allen gereicht.

Tom Cruise ist der berühmteste Stuntman der Welt

Doch da war dieses Franchise, das 1996 den Grundstein gelegt hatte für den Cruise, den wir heute kennen: "Mission: Impossible". Mal hing er von außen am Flugzeug, dann kletterte er von außen am Burj Khalifa in Dubai, dann wieder stürzte der Mann sich mit einem Cross-Motorrad von der Klippe. Cruise war jetzt der berühmteste Stuntman der Welt. Während der James Bond der Craig-Ära immer zergrübelter wirkte, waren die "Mission"-Filme: reiner Spaß! Und der manische Cruise setzte mit jedem neuen Teil noch einen drauf. So ist er nun zu sehen, wie er sich bei über 200 Kilometern pro Stunde von außen an ein Doppeldecker-Flugzeug klammert. Dafür geh ich doch gern in dieses – wie hieß das noch? – Kino!

Warum jede Liebe bei Tom Cruise scheitert – außer die mit Scientology

Die Teenie-Romanze: Melissa Gilbert (1981–1982)
Bevor Tom Cruise zum Superstar wurde, datete er die "Unsere kleine Farm"-Schauspielerin Melissa Gilbert. Beide waren Teenager, frisch in Hollywood, und teilten eine unschuldige, kurze Romanze. Gilbert erinnerte sich: "Wir haben uns geküsst, aber keinen Sex gehabt. Ich habe ihm sein erstes Geschirr gekauft." Die Beziehung blieb freundschaftlich. Gilbert nannte ihn später "einen süßen, ehrgeizigen Jungen". Hier gemeinsam auf dem Foto mit den Schauspielern Rob Lowe und Michelle Meyrink
Altersunterschied: Tom war 2 Jahre älter. © Fotos International/Getty Images
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Cruise selbst macht wenig Anstalten, es mit dem körperlichen Arbeitseinsatz sein zu lassen: "Top Gun 3" ist bereits in Planung. Nicht nur die Luftfahrtnähe muss "Foxtrot Mike" (Pilotenrufname Merz) gefallen. Wären alle wie der Tom aus Hollywood, der deutsche Arbeitsmarkt hätte kein Problem.

Und wenn einer weiß, was eine "Mission: Impossible" ist, dann wohl der etwas ältere Mann, der als Kanzler die Bundesrepublik wieder flottmachen will.

Hals- und Beinbruch.

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