Der neue Hebammen-Hilfevertrag könnte die Existenzen von Hebammen in Deutschland gefährden. Carolin Kebekus macht in ihrer Show darauf aufmerksam und lässt Betroffene zu Wort kommen.

Auf Missstände aufmerksam machen – gepaart mit einer Portion Humor – hat sich Carolin Kebekus auf die Fahnen geschrieben. In dieser Woche nimmt sich die Comedienne eine Thematik vor, die nicht nur Betroffene selbst bewegen dürfte, sondern auch die Geburtserfahrungen von Frauen nachhaltig verändern könnte: den neuen Hebammen-Hilfevertrag. 

Carolin Kebekus: Geburt war "nicht ganz einfach"

Kebekus schreckt nicht davor zurück, von ihren eigenen Erfahrungen zu berichten. Im Januar 2024 wurde die Kölnerin zum ersten Mal Mutter. "Meine Geburt war – ich sag mal – nicht ganz einfach, aber: Ich hatte eine Hebamme", verrät sie. "Und Leute, was sind das für Heros. Ich hatte vorher absolut keine Ahnung, was Hebammen wirklich machen, was die leisten. Ich muss das einfach mal erzählen", sagt sie in ihrer Show. 

"Ich werde nie vergessen, wie ich im Krankenhaus ankam und schon mal abgecheckt habe, was die so an Schmerzmitteln da haben – und mir eine Hebamme beide Hände auf die Schultern gelegt hat und gesagt hat: 'Carolin, wir haben alles da!'" Außerdem verrät sie, dass sie mit einer polnischen Hebamme scherzhaft über Einläufe gesprochen habe. Die Frauen also auch für ihr mentales Wohl gesorgt haben. " Jede Gebärende sollte "so gute Unterstützung bei der Geburt haben", so die Komikerin. 

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Kritik am Hebammen-Hilfevertrag

Dann kommt sie auf den neuen Hebammen-Hilfevertrag zu sprechen, der im ersten Moment gut klinge. "Unter anderem will er 1:1-Geburten fördern, sprich: EINE Hebamme konzentriert sich auf EINE Geburt. In einer perfekten Welt wär das bestimmt toll. Aber ich weiß nicht, ob es euch schon mal aufgefallen ist: DIE WELT IST NICHT PERFEKT", so Kebekus. 

Im Netz findet sich bereits eine Petition, in der gefordert wird, den neuen Hebammen-Hilfevertrag zu stoppen. Darin wird auf Gehaltskürzungen von Beleghebammen im Krankenhaus hingewiesen. Eine Existenzbedrohung, die auch eine von Kebekus befragte Hebamme bestätigt. Die Vergütung sollte laut neuer Regelung gestaffelt werden, erklärt Luisa Tomadini in der Sendung. "Die erste Frau, die ich betreue, wird mit 80 Prozent vergütet. Das sind knapp 59 Euro brutto pro Stunde. Eine zweite Frau wird mit 30 Prozent vergütet. Das sind nur noch 22 Euro brutto pro Stunde. (...) Ab der vierten Frau gibt es gar keine Vergütung mehr", so Hebamme Tomadini in der "Carolin Kebekus Show". 

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Existenzbedrohend

Eine Entwicklung, die zu fatalen Konsequenzen führen könnte: für den Berufsstand, aber auch für alle, die ein Kind bekommen. "Leute, das kann doch nicht sein, dass wir diese tollen Menschen jetzt noch mehr ausbeuten!", kritisiert Kebekus nachdrücklich. 

Die Petition, eingereicht vom Hebammenkontor Altona, hat bereits knapp 50.000 Unterschriften sammeln können. 

Die aktuelle Ausgabe der "Carolin Kebekus Show" läuft am 29.05. um 23:35 Uhr im Ersten und ab 20:15 Uhr in der ARD Mediathek.

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