Im New Yorker Wiederaufnahmeverfahren gegen Harvey Weinstein erhebt Jessica Mann erneut schwere Vorwürfe. Die 39-jährige Schauspielerin beschreibt eine toxische Beziehung und berichtet unter Tränen von Angst, Druck und Manipulation durch den offenbar aufbrausenden Filmmogul.

Die Vorwürfe von Schauspielerin Jessica Mann wiegen schwer: Im März 2013 soll Harvey Weinstein die heute 39-Jährige in einem Hotelzimmer vergewaltigt haben. An diesem Montag betrat Mann den Zeugenstand im Wiederaufnahmeverfahren gegen den einstigen Filmmogul und beschrieb die komplizierte Beziehung, die sie zum Zeitpunkt der angeblichen Tat mit Weinstein hatte.

Kompliziert insofern, als sie nach einem ersten sexuellen Übergriff einige Monate vor der angeblichen Vergewaltigung eine zunächst einvernehmliche Beziehung zu Weinstein pflegte. "The Hollywood Reporter" zitiert aus Manns Statement, bei dem sie immer wieder in Tränen ausbrach: "Ich habe mich einfach für eine Beziehung mit ihm entschieden. Es tut mir leid, wenn das eine schlechte Entscheidung war. Ich habe es einfach getan. Ich wollte Zeit gewinnen, weil ich wirklich nicht wusste, wie ich damit umgehen sollte. Ich dachte, es würde vielleicht den Schmerz vertreiben."

Im Laufe ihrer Aussage vor Gericht enthüllte sie, den heute 73-Jährigen häufig als "Dr. Jekyll und Mr. Hyde" bezeichnet zu haben. So habe er ihr einerseits Komplimente zu ihrem Aussehen und ihrer Schauspielleistung gemacht, sich andererseits aber schlagartig in ein "Monster" verwandelt, wenn das Thema Sex aufkam: "Das Wort 'Nein' war hierbei ein besonderer Trigger für ihn", so Mann.

Sie wollte "den Frieden aufrechterhalten"

Nach dem angeblichen Vorfall im März 2013 habe sie noch mehrere Monate Kontakt zu Weinstein gehabt, jedoch vornehmlich per E-Mail. Auf diese Weise habe sie "den Frieden aufrechterhalten" wollen. Auch Mann gab wie viele Frauen vor ihr an, aus Sorge gehandelt zu haben, Weinstein würde sie andernfalls in der Filmindustrie schlechtreden und ihre Karriere zerstören.

Die Vergewaltigung ist die schwerwiegendste Anschuldigung, die Weinstein im Wiederaufnahmeverfahren vorgeworfen wird. Ihm werden auch sexuelle Straftaten im Zusammenhang mit Filmproduzentin Miriam Haley unterstellt, die er 2006 in seiner Wohnung zu Oralverkehr gezwungen haben soll. Auch eine dritte Frau, Model Kaja Sokola, behauptet, Weinstein habe sie in einem Hotel in Manhattan zum Oralverkehr genötigt.

Wie schon bei seinem ersten Prozess bestreitet Weinstein vehement alle gegen ihn erhobenen Anschuldigungen. Die Verurteilung des ehemaligen Studiomoguls aus dem Jahr 2020 war im April 2024 aufgehoben worden. Davor hatte das Berufungsgericht entschieden, dass der Richter unzulässigerweise Zeugenaussagen anderer Frauen erlaubt hatte, die nichts mit den Anklagepunkten zu tun hatten. Das Wiederaufnahmeverfahren startete Ende April dieses Jahres in New York City.

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