Gerade auch viele junge Menschen sind Schlager-Fans, Die Dokumentation "Hits, Herz und Heimat – Der Schlagerhype" untersucht, welche Bedeutung die sozialen Medien dabei haben. Es kommen sowohl etablierte Stars als auch jene zu Wort, die vom großen Durchbruch nur träumen konnten.

Schlagermusik hat stets polarisiert: Entweder man liebt ihn oder man kann ihn nicht ausstehen. Über Jahrzehnte hinweg wurde immer wieder ein "Ende des Schlagers" heraufbeschworen, doch das Gegenteil ist der Fall. Gerade die junge Generation entdeckt volkstümliche Musik und Schlager neu, nicht als nostalgische Randerscheinung, sondern als lebendiges Stück moderner Popkultur. Constanze Grießler ("XYZ – Die Generationenlüge") taucht mit ihrer Musik-Dokumentation "Hits, Herz und Heimat – Der Schlagerhype" bei 3sat tief in diese Welt ein. Zu Wort kommen in dem Film auch einige Stars, die über den Boom der Szene Auskunft geben. Der Film zeigt auch auf, welche entscheidende Rolle die sozialen Medien bei dem Hype spielen. Darüber hinaus kommen auch jene zu Wort, die es nicht bis zum Durchbruch geschafft haben.

"Wenn du keine Social-Media Präsenz hast, wenn du nicht viral gehst, kannst du das eigentlich schon gleich vergessen", erklärt die österreichische Band Mountain Crew. Die Musiker wissen genau, wie essenziell es vor allem für Newcomer geworden ist, Plattformen wie Instagram oder TikTok möglichst geschickt zur Vermarktung der eigenen Musik zu nutzen.

"Dafür machen wir Musik, um die Menschen zu erreichen"

Doch trotz aller Modernisierung bleibe der Schlager sich selbst treu, findet Gottfried Würcher, Mitglied von Österreichs erfolgreichster Schlagerband Die Nockis. Er wirbt für Offenheit und Vielfalt im Genre: "Es soll nicht jeder sagen, es gibt nur diese Gruppe, diese Interpretin oder diese Musik. Wir haben noch genug Platz auf dieser Welt." Die Kärntner Band ist bereits seit 43 Jahren im Business. Auch die deutsche Sängerin Anna-Carina Woitschack beschreibt die Magie dieses Musikgefühls: "Wenn plötzlich das ganze Publikum zusammen einen Song singt, das Feuerzeug rausholt und eine Träne kullert ... Also dafür machen wir ja Musik, um die Menschen zu erreichen und vielleicht auch, um sie mal für eine gewisse Zeit in die heile Welt zu holen."

Neben den positiven Momenten in der Schlagerwelt beleuchtet die Dokumentation auch die Schattenseiten des Erfolgs. So spricht Andreas Gabalier, der Superstar der Szene schlechthin, offen über den Vorwurf, rechtspopulistisch zu sein, und darüber, wie er mit seinem Song "Liebesleben" dagegen ankämpfte. "Das habe ich in tausend Interviews klargestellt. Ich habe überhaupt keinen Hang, irgendwo in Richtung rechts oder ähnlichem", betont Gabalier. "Ich habe all diese Vorwürfe auch immer wieder von mir gewiesen. Und das mache ich nach wie vor von Herzen gerne, weil es da einfach keinen Nährboden gibt." Zugleich gewährt er ehrliche Einblicke in den steinigen Weg an die Spitze des Musikgeschäfts.

Doch nicht jede Schlagerkarriere endet im Rampenlicht. Der Film erzählt auch die bewegende Geschichte von Sänger Alfred "Alf" Peherstorfer, der trotz der Unterstützung von Manager Stefan Redelsteiner, der einst die Band Wanda entdeckte, den Durchbruch nicht geschafft hat. Schlager-Ikone Peggy March, seit Mitte der 60er-Jahre im Geschäft, spricht außerdem in der Doku darüber, wie sie ihre Karriere in einer männderdominierten Branche wahrnahm.

Hits, Herz und Heimat – Der Schlagerhype – Mi. 17.12. – 3sat: 21.05 Uhr

TELESCHAU

Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke