Boris Becker spricht beim RTL-Jahresrückblick über seine Todesangst in Haft. Es sei das "Brutalste, was man sich vorstellt" gewesen, so der Ex-Tennisstar.

Im großen RTL-Jahresrückblick "2025! Menschen, Bilder, Emotionen" hat Boris Becker (58) am Donnerstagabend so schonungslos wie selten über seine Zeit hinter Gittern gesprochen. Der ehemalige Tenissstar saß gemeinsam mit Moderator Steffen Hallaschka (53) vor laufenden Kameras und ließ die Zuschauer tief in seine dunkelsten Monate blicken.

"Das ist das Brutalste, was man sich vorstellt", beschrieb Becker die Haftzeit. Im April 2022 war der ehemalige Wimbledon-Champion wegen der Verheimlichung von Vermögenswerten in seinem Insolvenzverfahren zu zweieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt worden. Acht Monate verbrachte er schließlich in einem britischen Knast - eine Zeit, die ihn an seine Grenzen brachte.

Boris Becker: "Ich wirke so stark. Im Gefängnis war ich das nicht"

Ausgerechnet der Mann, der auf dem Tennisplatz stets unerschütterlich wirkte, gestand seine größte Angst ein. "Ich wirke so stark und selbstbewusst. Im Gefängnis war ich das nicht", räumte Becker gegenüber Hallaschka ein. "Ich hatte Todesangst." Der Grund für seine Furcht: Er saß mit "Mördern, Kinderschändern und Drogenhändlern" in Haft - den, so Becker, "schlimmsten Kriminellen, die man sich vorstellen kann".

Im Gefängnis verliere man alles, erklärte Becker weiter: "Freiheit, Geld, Freunde und Kinder." Dennoch habe er einen Weg gefunden, die Zeit zu überstehen. Entscheidend dafür war vor allem eine Person: seine heutige Ehefrau Lilian de Carvalho Monteiro (35). "Ohne ihre Kraft und Unterstützung hätte ich das Ganze nicht geschafft", betonte Becker.

Der einzige Tag, an dem Becker weinte

Trotz aller Dunkelheit gab es einen Lichtblick hinter Gittern. Gemeinsam mit anderen Häftlingen verfolgte Becker das Wimbledon-Finale im Gefängnisfernsehen. Seine Frau und Sohn Noah (31) saßen derweil persönlich im Stadion. Als sein ehemaliger Schützling und Freund Novak Djokovic (38) das Match gewann, überwältigten Becker die Gefühle. "Das war der einzige Tag, an dem ich geweint habe. Allerdings aus Freude", erinnerte er sich. "Da bin ich aufgestanden, habe die Arme in die Luft gestreckt und habe auch gewonnen in dem Moment."

Heute, drei Jahre nach seiner Entlassung, sieht sich Becker als verwandelter Mensch. "Ich bin vor drei Jahren rausgekommen und bin ein neuer Mensch!", erklärte er. Er habe einiges falsch gemacht und dafür die Rechnung bezahlt. "Heute mache ich vieles besser." Passend dazu durfte sich der 58-Jährige über ein kleines Geschenk freuen: einen Strampler für seine Tochter, die Ende November zur Welt kam – sein erstes gemeinsames Kind mit Ehefrau Lilian.

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