"Eddington", "Sisu: Road to Revenge" und "Wicked: Teil 2", der Abschluss einer zwei Kapitel umfassenden Verfilmung des Broadway-Musicals "Wicked – Die Hexen von Oz", das den Kinderbuch- und Leinwandklassiker "Der Zauberer von Oz" aus einer unerwarteten Perspektive beleuchtet: Das sind die Kino-Neustarts am 20. November.

Bekannte Stoffe und Figuren aus ungewohnten Blickwinkeln zu betrachten, hat in Hollywood seit einiger Zeit Hochkonjunktur. Disney etwa befasste sich in "Maleficent – Die dunkle Fee" (2014) und "Cruella" (2021) mit den Vorgeschichten der Schurkinnen Maleficent (Malefiz) und Cruella de Vil aus den Animationswerken "Dornröschen" (1959) beziehungsweise "101 Dalmatiner" (1961). Ähnliches geschieht auch in der zweiteiligen Verfilmung des Musicals "Wicked – Die Hexen von Oz", das 2003 am Broadway seine Premiere feierte. Das Bühnenstück, seinerseits eine Adaption des gleichnamigen Romans von Gregory Maguire, bezieht sich auf Lyman Frank Baums Kinderbuchklassiker "Der Zauberer von Oz" und dessen berühmte Kinobearbeitung aus dem Jahr 1939, die Jungdarstellerin Judy Garland zu einem Star machte. Im Mittelpunkt des Musicals steht die Freundschaft der beiden Hexen Elphaba und Glinda, die im fantastischen Land Oz leben und durch eine Reihe unvorhergesehener Ereignisse plötzlich vor einer schwierigen Entscheidung stehen. Nachdem Ende 2024 mit "Wicked" das erste Kapitel erschien, folgt mit "Wicked: Teil 2" nun der Abschluss der Leinwandversion, der zeitlich vor und während den Ereignissen aus "Der Zauberer von Oz" angesiedelt ist.

Außerdem neu im Kino: der schwarzhumorige Noir-Western "Eddington", in dem Ari Aster am Beispiel der Corona-Zeit den aktuellen Gesellschaftszustand der USA aufs Korn nimmt, und "Sisu: Road to Revenge", die Fortsetzung eines beinharten finnischen Rachethrillers aus dem Jahr 2022.

Wicked: Teil 2

Das von Jon M. Chu ("Crazy Rich Asians") inszenierte Fantasy-Musical "Wicked" (2024) spielte vor den Geschehnissen aus "Der Zauberer von Oz" und beschrieb das Kennenlernen der grundverschiedenen Hexen Elphaba (Cynthia Erivo) und Glinda (Ariana Grande), die damals noch Galinda hieß. An der Universität in Oz teilten sich die beiden ein Zimmer, konnten sich anfangs allerdings nicht ausstehen. Mit der Zeit wurden die wegen ihrer grünen Hautfarbe gemobbte Elphaba und ihre quirlige Mitstudentin aber gute Freundinnen. Als Erstere erkannte, dass der mächtige Zauberer von Oz (Jeff Goldblum) ein machtgieriger Schwindler ist, trennten sich schließlich ihre Wege.

In der Fortsetzung wird Elphaba nun in Oz als "Böse Hexe des Westens" dämonisiert und lebt im Exil in den Wäldern. Dort setzt sie sich weiterhin für die zum Schweigen gezwungenen Tiere ein und lässt nichts unversucht, um den gefährlichen Zauberer doch noch zu entlarven. Die in Oz gebliebene Glinda ist derweil zum Symbol des Guten aufgestiegen. Im Palast der Smaragdstadt fehlt es ihr an nichts. Von Madame Akaber (Michelle Yeoh) wird die strahlende Hexe als Trostspenderin eingesetzt. Ihre Aufgabe: die Bewohner des Landes von der guten Herrschaft des Zauberers zu überzeugen.

Obwohl Glinda immer mehr Anerkennung bekommt und noch dazu den Prinzen Fiyero (Jonathan Bailey) heiratet, schmerzt sie die Trennung von Elphaba sehr. Als eine Aussöhnung zwischen ihrer alten Freundin und dem Zauberer scheitert, entfernen sich die beiden Hexen so weit voneinander wie nie zuvor. Doch dann taucht in Oz urplötzlich ein Mädchen aus dem Bundesstaat Kansas auf, und die angeblich so böse Hexe Elphaba sieht sich einem wütenden Mob gegenüber. Einzig ihre Wiedervereinigung mit Glinda scheint die Dinge noch zum Guten wenden zu können.

Wie schon beim ersten Teil, der für das Kostüm- und das Szenenbild mit zwei Oscars ausgezeichnet wurde (insgesamt zehn Nominierungen!), erwartet das Publikum im Sequel ein prächtig anzuschauendes Spektakel. Auf dem Regiestuhl saß abermals Jon M. Chu. Für das Drehbuch zeichneten erneut Winnie Holzman, die Autorin der Musicalvorlage, und Dana Fox verantwortlich. Die Musik und die Texte der im Film gesungenen Lieder stammen, wie schon beim Bühnenerfolg, aus der Feder des Komponisten Stephen Schwartz.

Eddington

Mit nur zwei Spielfilmen etablierte sich Ari Aster als eine aufregende neue Stimme im US-amerikanischen Horrorkino. Der Familienschocker "Hereditary – Das Vermächtnis" (2018) und der von einer toxischen Beziehung handelnde Sektenthriller "Midsommar" (2019) ließen ein ausgeprägtes Gespür für unheimliche Stimmungen erkennen. Seine nächste Arbeit "Beau Is Afraid" (2023) wiederum, ein kafkaesker Psychotrip rund um ein neurotisches Muttersöhnchen (gespielt von Oscar-Preisträger Joaquin Phoenix), spaltete die Gemüter. Für die einen war er ein visionärer, kompromissloser Albtraum, für die anderen ein heillos überfrachtetes, prätentiöses Werk.

Wie auch immer man dazu stehen mag, gespannt sein durfte man allemal, was Aster anschließend in Angriff nehmen würde. Auch seine Western-Noir-Komödie "Eddington" sprengt gängige Hollywood-Konventionen, nimmt sich thematisch wahrscheinlich etwas zu viel vor. Als filmische Bestandsaufnahme der tiefen gesellschaftlichen und politischen Gräben in den USA hat der im Mai 2025 in Cannes uraufgeführte Genre-Mix aber einiges zu bieten.

Allen voran einen Joaquin Phoenix, der als Provinzsheriff in eine Eskalations- und Radikalisierungsspirale hineinrutscht. Der von ihm verkörperte Gesetzeshüter Joe Cross sträubt sich im Frühjahr 2020, also kurz nach Beginn der Corona-Pandemie, vehement gegen das Tragen einer Maske. Aus diesem Grund rasselt er mit Ted Garcia (Pedro Pascal), dem amtierenden Bürgermeister der Kleinstadt Eddington in New Mexico, aneinander. Da bald die neue Wahl ansteht, beschließt Joe aus seiner Wut heraus, selbst zu kandidieren. Schon bald überschlagen sich in dem verschlafenen Nest die Ereignisse.

Sisu: Road to Revenge

"Inglourious Basterds" im Kleinformat: So lässt sich der finnische Actionthriller "Sisu" von 2022 wohl am besten beschreiben. Regisseur und Drehbuchautor Jalmari Helander schickte darin kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs einen einsiedlerischen Ex-Soldaten namens Aatami Korpi (Jorma Tommila) in den Kampf gegen eine in Lappland wütende Einheit der deutschen Waffen-SS. Der Streitpunkt: das Gold, das dem Mann geraubt worden war.

Drei Jahre später erhält der knallharte, teils mythisch überhöhte Rachereißer ein Sequel, bei dem Helander einmal mehr die Strippen zieht. Auch Hauptdarsteller Tommila kehrt in die Rolle des stoischen Lappland-Rambos zurück. Anders als im Vorgänger droht die Gefahr in "Sisu: Road to Revenge" allerdings nicht mehr von den Nazis, sondern von russischer Seite. Erlebnisse aus der Vergangenheit des Protagonisten holen ihn in der Gegenwart ein.

Im Jahr 1946 sucht Aatami an der finnisch-sowjetischen Grenze das Haus auf, in dem seine Familie während des Krieges brutal ermordet wurde. Um ihr Andenken in Ehren zu halten, zerlegt er das Gebäude in seine Einzelteile und will es an einem sicheren Ort wieder errichten. Unterdessen erhält Yeagor Draganov (Stephen Lang), ein Kommandant der Roten Armee, der für das Massaker verantwortlich war, den Auftrag, auch Korpi aus dem Weg zu räumen. Was folgt, ist eine gnadenlose Hetzjagd.

TELESCHAU

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